Stolberg (Rheinland)

Stadt in der Städteregion Aachen, in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Stolberg markiert
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Kreis Aachen
Fläche: 98,52 km²
Einwohner: 58.822 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 597 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 52222, 52223 u. 52224
Vorwahl: 0 24 02
Geografische Lage: 50° 46' n. Br.
06° 14' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: AC
Gemeindeschlüssel: 05 3 54 032
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 11 - 13
52222 Stolberg
Offizielle Website: www.stolberg.de
E-Mail-Adresse: info@stolberg.de
Politik
Bürgermeister: Ferdinand Gatzweiler (SPD)

Stolberg (Rheinland) ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen und mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Aachen.


Geschichte

Stolberg wird urkundlich erstmalig 1188 erwähnt und ist berühmt für die frühe industrielle Metallverarbeitung, die bereits im 13 Jhd. begann. Der Ort wird wegen seiner frühen Industrialisierung oft als Kupferstadt bezeichnet, aber in Wirklichkeit wurde Messing hergestellt. Dies Wissen geht u.a. auf französische Hugenotten zurück, die nach ihrer Vertreibung zuerst aus Frankreich und dann aus Aachen um 1600 eine neue Heimat fanden. Stolberg ist bekannt durch hohe Umweltschäden, u.a. durch Schwermetalle wie Cadmium und Blei. Zu nennen sind ferner Krupphusten, die "Stolberger Bleikinder" und das "Gressenicher Krankheit" genannte Kuhsterben. In den 1960er Jahren wurde in Stolberg von der Pharmafirma Grünenthal Contergan produziert. Der Ort gehört zum Regierungsbezirk Köln, Kreis Aachen und Amtsgericht Eschweiler.


Wirtschaft

Verkehr

Die Stadt ist mit einer RegionalBahn-Linie mit Aachen verbunden und gehört dem Aachener Verkehrsverbund an. Sie hat keine Bundesstraße und keinen Autobahnanschluss. Zu erreichen ist sie über die Abfahrt Aachen-Brand auf der A 44 und über die Abfahrt Eschweiler auf der A 4. Nachbarstädte sind im Uhrzeigersinn: Aachen, Eschweiler, Langerwehe, Hürtgenwald, Roetgen und Simmerath.

Bildungseinrichtungen

Sendeanlage des Westdeutschen Rundfunks

Datei:Stolberger sender.jpg
Der Sendemast des WDR in Stolberg

Im Ortsteil Donnerberg (1935 von Eschweiler eingemeindet) betreibt der Westdeutsche Rundfunk eine Sendeanlage für UKW und TV. Als Antennenträger dient ein über 200 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast, der 1993 errichtet wurde. Er hat den alten Sendemast, der auch bis 1993 zur Abstrahlung eines Programms des WDRs auf Mittelwelle diente, ersetzt.


Freizeit- und Sportanlagen

  • Stadion Glashütterweiher
  • Hallenbad Glashütterweiher

Städtepartnerschaften


Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burg -Höhenburg über dem Vichtbachtal aus dem 15. Jh. Besteht aus einem Herrenhaus, Türmen und einem Burgfried, nicht originalgetreu Anfang des 20. Jh. aufgebaut.
  • Heimat- und Handwerksmuseum -Zeigt die Geschichte des Stolberger Handwerks und der Industrie, nämlich "Gelbkupfer" Messing, Seife und Glas.
  • Kupferhöfe Grünenthal und Frankenthal -Mehrflüglige Gebäudeanlagen aus dem 17./18. Jh., waren Sitz der sog. "Kupfermeister".
  • Kupfermeisterfriedhof -1686 angelegter Friedhof der lutherisch-reformierten Gemeinde und Begräbnisstätte der sog. "Kupfermeister"
  • Museum Zinkhütter Hof -1996 eröffnetes Museum der Eschweiler-Stolberger und teilweise Aachener Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte
  • Kirchen -Eine Kirche findet sich im Ortsteil Büsbach. Die von den Bewohner als Dom der Voreifel bezeichnete neugotische Kirche steht unter dem Patronat von St. Hubertus. Nachdem 1996 der Kirchturm wegen Baufälligkeit und Geldmangel abgerissen werden musste, wurde 2003 auf dem Kirchgelände ein funktionaler Glockenturm errichtet.

Gressenicher Krankheit, Bleikinder und Cadmium

Die Gressenicher Krankheit ist eine Vergiftung von Kühen durch bleibelastetes Weidefutter mit häufig tödlichem Verlauf. Derartige Vorfälle werden 1965 aus Stolberg-Gressenich, Diepenlinchen und Stolberg-Binsfeldhammer offiziell bekannt; in einem Bereich also, wo Emissionsniederschläge der Bleihütte Binsfeldhammer entsprechend der bevorzugt auftretenden Westwindlagen mit geogenen Bodenbelastungen akkumulieren. Das Auftreten der Gressenicher Krankheit führt zusammen mit den Untersuchungsergebnissen an sog. Stolberger Bleikindern 1973 zu einem umfangreichen Umweltschutzprogramm. Die Landwirte von Gressenich und Stolberg betreiben in der zweiten Hälfte des 20. Jh. hauptsächlich Viehzucht. Die Tiere sind von der Schwermetallbelastung der Umwelt weit stärker betroffen als Menschen, insbesondere Rinder, Schafe und Ziegen. Die Schwermetalle, insbesondere Cadmium, reichern sich vor allem in Leber, Nieren und Knochen an. Immer wieder wurde in Stolberg vom Kuhsterben berichtet, auch "Gressenicher Krankheit" genannt. Noch in den Jahren 1980 bis 1982 werden den Behörden 13 Tiere gemeldet, die an Bleivergiftung eingingen. Es wird empfohlen, Innereien von Stolberger Schlachtvieh nicht zu verkaufen.

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass in den 1960er Jahren in Stolberg von der Pharmafirma Grünenthal Contergan produziert wurde.


Stadtoberhäupter

  • 1999 - 2004 Hans-Josef Siebertz (CDU)
  • 2004 - (heute) Ferdinand Gatzweiler (SPD)

Museen

  • Heimat- und Handwerksmuseum

siehe auch: Liste_deutscher_Museen_nach_Orten, Liste_deutscher_Museen_nach_Themen


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