Luchsee | |
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Geographische Lage | Land Brandenburg (Deutschland) |
Zuflüsse | Niederschläge |
Abfluss | ohne |
Daten | |
Koordinaten | Koordinaten fehlen! Hilf mit. |
Höhe über Meeresspiegel | ca 52,7 m |
Fläche | ca. 0,070 km² ohne Verlandungszonen |
Besonderheiten |
Kesselmoor in einem Gletscherzungenbecken |
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Luchsee
Der Luchsee ist das größte Kesselmoor in Nordostdeutschland und befindet sich im Brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald, ca. 2,5 km nordwestlich des Dorfes Krausnick. Das Moor liegt in einem kleinen, vor 20.000 Jahren gebildeten Gletscherzungenbecken in den Krausnicker Bergen, eines Abschnitts der Hauptendmoräne des Gletschers des Brandenburger Stadiums der Weichselvereisung. Das Moor ist ca. 57 ha groß und ohne natürlichen ober– oder unterirdischen Wasserzufluss. Es wird lediglich durch Regenwasser gespeist, eines der Hauptcharakteristica der Kesselmoore. Im Zentrum des Moores befindet sich ein 7 ha großer Kolk, ein für Kesselmoore typischer Restsee. Das Moor wuchs seit dem Subboreal (vor ca. 5.000 Jahren) kontinuierlich auf. Während des Boreals vor 9.000 bis 7.500 Jahren, existierte hier ein Flachsee, der dann von Schilf- und Seggentorf überwachsen wurde. Erst in den letzten Jahrhunderten breiteten sich auf dem Moor Torfmoos-Wollgras-Gesellschaften aus.
Im Verlauf der letzten 10 Jahre sinkt der Wasserspiegel des Luchsee von Jahr zu Jahr kontinuierlich ab, so dass heute davon ausgegangen wird, daß die ehemals angenommene unterirdische Verbindungslosigkeit zum Grundwasserleiter der Krausnicker Berge und des Spreewaldes nicht besteht. Da die Amplitude des Niederschlagswassers und Oberflächenwasserabflusses in den beobachteten Jahren nahezu gleich geblieben sein soll, wird nicht davon ausgegangen, dass die Niederschlagsverhältnisse für diesen Trend verantwortlich sind. Auch statistische Vergleiche der Jahresniederschlagssummen mit dem langjährigen Mittel der Niederschlagssumme gaben keine Hinweise auf bedeutsame Anomalien in der Menge und der Verteilung der Niederschlagsverhältnisse im Verlauf der letzten Jahre. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass die seit Anfang der 1990er Jahre sich beständig ausweitenden sommerlichen Niedrigwasserphasen der Spree zu einem brisanten sommerlichen Wassermangel führen. Die vorhandenen Wassermengen reichen nicht aus, um das überdimensionierte Abflusssystem der Spree zu füllen, und in Folge dessen kommt es zu verstärktem Grundwasserabfluss aus den umgebenden Höhenlagen. Dieser Grundwasserabfluss hat in den Höhenlagen stark sinkende Grundwasserstände zur Folge, die sich unmittelbar durch das Vorhandensein einer direkten hydraulischen Verbindung zwischen dem Grundwasserstockwerk der Hochflächen und dem oberflächennahen Grundwasserstockwerk der Spreeniederung oder mittelbar durch die unterirdische Vergrößerung des Einzugsgebietes des Niederungsgrundwasserstockwerkes erklären lassen.
Fortsetzung folgt --Botaurus stellaris 14:16, 6. Dez. 2006 (CET)
Siehe auch
Quellen
- M.Succow / L.Jeschke - Moore in der Landschaft: Entstehung, Haushalt, Lebewelt, Verbreitung, Nutzung und Erhaltung der Moore - Urania-Verlag Leipzig/Jena/Berlin, 1986 ISBN 3-332-00021-7 (ISBN 3-87144-954-7)
- uni-marburg.de/geographie (PDF-Datei ab Seite 93)
Weblinks
- spreewaldkarte.de
- Grenzbeschreibung Naturschutzgebiet Luchsee
- Karte des Biosphärenreservats Spreewald
Die Krausnicker Berge, benannt nach dem Dorf Krausnick, sind ein markanter Höhenzug nördlich des Spreewaldes im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.
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Geologie
Die Krausnicker Berge bestehen in ihrer Uranlage aus Sedimenten des Oligozäns und Miozäns und erhoben sich schon während des ausgehenden Tertiärs vor ca. 2 Mill Jahren über die umgebende Landschaft. In ihren Hauptbestandteilen sind die Krausnicker Berge jedoch ein saaleeiszeitlicher Stauchmoränenkomplex und wahrscheinlich während einer der Rückzugsstaffeln des Wartheeiszeitgletschers vor über 140.000 Jahren entscheidend geprägt worden. Ihre heutige Gestalt erhielten die Berge aber durch die Gletscher der Haupteisrandlage der Weichseleiszeit vor ca. 20.000 Jahren, dem Brandenburger Stadium. Das Eis dieses Gletschers umfloß die Berge anfangs wie einen Strompfeiler und bildete hinter ihnen, von Osten kommend, eine Gletscherzunge aus, in deren Becken sich heute der Luchsee, das größte Kesselmoor Nordostdeutschlands, befindet. Während der Abschmelzphase dieser Gletscherzunge, wurde aus einem Gletschertor südöstlich des Luchsees ein markanter, osähnlicher, in Ost-West-Ausrichtung verlaufender Wall aufgespült. Der Sander dieser Eisrandlage ist der sogenannte „Brandsander“, eine ebene Fläche in ca. 80 m ü. NN, die zu DDR-Zeiten von der Sowjetarmee in Anspruch genommen wurde und auf der sich heute die als Tropical Islands genutzte Cargolifter-Werfthalle befindet.
Die Hauptgletschertore, von denen aus der „Brandsander“ geschüttet wurde, befanden sich jedoch weiter nordwärts, am „Bunten Stiel“. Das Eis, das eine Mindestmächtigkeit von 100 m gehabt haben soll, schob sich auch bis auf die höheren Lagen der Krausnicker Berge in 130 m ü. NN, hinauf. In der Nähe des „Bunten Stiels“, und des heutigen Feuerwachturmes befanden sich mehrere kleinere Gletschertore, deren Schmelzwasserströme sich zwischen zwei Moränenflanken (Bunter Stiel) nach Westen ergossen und durch ihre mitgeführten Sedimente einen typischen, nur ca. 250 m breiten Schlauchsander bildeten. Dieser Schlauchsander geht dann stufenlos in den flächigen Brandsander über.
Das Tal des Schlauchsanders ist heute, durch seine nur schwach geneigte und ebene Talsole ein, für die Krausnicker Berge mit seinen steilen Kerbtälern, ungewöhnliches Trockental.
Vom Gletschertor am „Bunten Stiel“ schließt sich nach Norden bis zum Köthener See eine intensiv verkesselte Landschaft an. In den Senken und Rinnen dieser Landschaft liegen die Heideseen, eine Seenplatte mit sechs kleinen Waldseen.
Der, die Krausnicker Berge prägende Gletscher des Brandenburger Stadiums folgte einem alten, schon seit dem Tertiär vorgegebenen und wahrscheinlich von den Gleschern älterer Eiszeiten ebenfalls benutzten, Rinnensystem, das noch heute teiweise sichtbar ist. Vom Scharmützelsee über den Neuendorfer See in NNO-SSW-Richtung verlaufend, kann man diese Rinne heute teilweise nachweisen. An den Kausnicker Bergen, teilt sich durch deren Strompfeilerwirkung diese Rinne. Die Hauptrinne führt östlich an den Krausnicker Bergen vorbei. Sie bildet heute das Bett der Spree im Bereich des Unterspreewaldes. Die nordwestlich der Krausnicker Berge präglazial angelegte Rinne verläuft durch das Becken des heutigen Köthener Sees, streift das Heideseengebiet und ist ab hier durch den weichseleiszeitlichen „Brandsander“ verschüttet.
Klima
Südöstlich Berlins herrscht, für deutsche Verhältnisse, ein kontinental beeinflusstes Klima. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen nur bei 520 bis 560 mm pro Jahr (1951 - 80). Im westlichen Mecklenburg, das unter maritimem Klimaeinfluß steht, fallen dagegen pro Jahr 600 bis 680 mm (1951 - 80) Niederschlag. Die jährliche Niederschlagsmenge ist neben den Böden unter anderem einer der Faktoren, der die Baumartenzusammensetzung der potenziell natürlichen Waldgesellschaft entscheidend beeinflusst. Die Krausnicker Berge haben wegen ihres relativ steilen Anstiegs um ca. 60 m im Verhältnis zum westlichen Vorland, eine ausgesprochen exponierte Lage. Sie wirken zur Hauptwindrichtung Westen wie ein Prallhang, so daß hier der Luv- und Lee-Effekt, ähnlich wie bei einem Gebirge zum tragen kommt. Die Niederschlagswerte sind in einem großen Bereich der Krausnicker Berge dementsprechend höher als im umliegenden Flachland. Der mittlere Jahresniederschlag liegt hier bei 642 mm (1930 - 2000). Messungen beim tiefergelegenen und den Krausnicker Bergen nordwestlich vorgelagerten Groß Eichholz, ergaben vergleichsweise nur 570 mm (1930 - 2000) Jahresniederschlag. Die folgende Tabelle zeigt einige ausgewöhlte klimadaten für die Krausnicker Berge.
Monatliche Durchschnittstemperaturen für Botaurus/Spielwiese
Quelle: fehlt
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Quellen
- Das Jungmoränenland südlich Berlins (Diss.)
- Atlas zur Geologie von Brandenburg - Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Kleinmachnow, 2. Aufl. 2002 (speziell: Tiefenlage der Quartärbasisfläche und Karte ohne quartäre Bildung, jeweils 1 : 1.000.000) ISBN 3-9808157-0-6
- Geologische Übersichtskarte des Landes Brandenburg 1 : 300.000 - Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Kleinmachnow Potsdam 1997 ISBN 3-7490-4576-3
- Eigenschaften typischer Waldböden im Norddeutschen Tiefland unter besonderer Berücksichtigung des Landes Brandenburg - Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band XIX, Eberswalde 2004 ISBN 3-933352-56-8
- Klimadaten der Deutschen Demokratischen Republik, Ein Handbuch für die Praxis Reihe B Bd.14 „Klimatologische Normalwerte 1951/80“ - Meteorologischer Dienst der DDR, Potsdam 1987