Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Ebersbach/Sa. ist eine Stadt im Südosten von Sachsen, direkt an der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien).
Geographie
In Ebersbach befindet sich eine der drei Spreequellen. Die anderen beiden Quellen befinden sich auf dem Kottmar und in Neugersdorf. An der Kreuzung Bahnhofstraße/Hauptstraße treffen sich die Teilflüsse Spree-Kottmar und Spree-Ebersbach und Neugersdorf, um gemeinsam als Spree Richtung Berlin zu fließen. Die höchste Erhebung in Ebersbach ist der Schlechteberg mit 486 m. Er bildet gleichzeitig den geografischen Mittelpunkt von Ebersbach. Westlich vom Schlechteberg befinden sich das Stadtzentrum und die Haine. Nördlich und östlich schlängelt sich die Hauptstraße durch das Niederdorf und das Oberdorf bis hin zum Goldenen Löwen. Südöstlich liegt das Neubaugebiet Oberland, welches in den 70er und 80er Jahren in Plattenbauweise entstanden ist. Von Süden nach Westen, direkt an der tschechischen Grenze, zieht sich das Spreedorf am Fuße des Schlechtebergs herum.
Vom Aussichtsturm des Schlechtebergs sind im Osten der Kottmar, dahinter etwas südlicher das Isergebirge, dann das Zittauer Gebirge mit der Lausche als dem markantesten Punkt sichtbar. Im Süden liegen durchweg die tschechischen Ausläufer des Lausitzer Berglandes. Im Nordwesten thronen Bieleboh und Czorneboh. Nach Norden hin erkennbar ist der Doppelberg "Löbauer Berg/Schafsberg" als die letzte Erhebung des Berglandes in dieser Richtung. Erwähnenswert ist die ehemalige Klunst, einst ein ebenso hoher Felsen, wie der Steinbruch nun tief ist - ein unüberschaubarer Granitklotz in der Landschaft. Er fiel dem Granitabbau zum Opfer.
Stadtgliederung
Der Ort Ebersbach gliedert sich in sieben Stadtteile:
- Haine
- Hempel
- Neue Sorge
- Niederdorf
- Oberdorf
- Oberland
- Spreedorf
Wappen
Das redende Wappen zeigt im grünen Schildfuß einen goldenen Querfluss, darüber in Gold einen schreitenden schwarzen Eber mit weißen Hauern.
Geschichte
Ebersbach wurde im Jahr 1306 erstmals als Eversbach urkundlich erwähnt. Bereits im Jahr 1406 wurde es in den Hussitenkriegen vollständig zerstört. Im Jahr 1597 erwarb die Stadt Zittau die Gemeinde. Dadurch erblühte die Wirtschaft (Webereien), aber bereits im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf schwer verwüstet, konnte sich aber bald wieder erholen. Seit dem Jahr 1873 besitzt der Ort einen Eisenbahnanschluss und entwickelte sich in den Gründerjahren immer mehr zur Industriestadt. Im Jahr 1877 erfolgte die Vereinigung der beiden Ortsteile Alt- und Neuebersbach. Seit dem 5. September 1925 besitzt die Gemeinde das Stadtrecht. Eine geplante Vereinigung der Stadt mit dem benachbarten Neugersdorf wurde nie vollzogen.
Religionen
Hauptreligion ist der Protestantismus. Die evangelische Kirche steht direkt an der B96 im oberen Teil der Stadt. Etwas weiter südwestlich auf dem Jeremiasberg steht die 1934 geweihte katholische "Herz - Jesu Kirche".
Wirtschaft
Ebersbach ist geprägt durch die Weber und Spinner. Viele noch heute stehenden Umgebindehäuser zeugen von dieser bedeutsamen Epoche. In der Neuzeit wurden in der gesamten Oberlausitz große Industriekomplexe zur Baumwollbearbeitung gebaut. Dieser Industriezweig ist heute nicht mehr existent. Fast sämtliche Betriebe wurden eingestellt, lediglich die Spinnerei Ebersbach arbeitet noch. Das "Speisehaus", einst eine Veranstaltungsstätte für Jugendweihen, Betriebsfeste, Weihnachtsfeiern und sonstigen Großveranstaltungen, beherbergt einen Supermarkt.
Weitere Gewerbe sind kleinere Fahrzeugschlosser und Autohäuser, ein Kino, welches nur durch das private Engagement einer Ebersbacher Familie am Leben gehalten wird, sowie kleine Betriebe für Kunst und Handwerk und ein alteingesessenes Möbelhaus.
In der Zukunft soll der Tourismus die treibende Kraft werden. So präsentiert sich Ebersbach als die Stadt der verschiedenen Brunnen und Bänke. Auch wurde ein Aussichtsturm auf dem Schlechteberg errichtet.
Verkehr
Ebersbach ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Oberlausitz. Schon zu Zeiten der Kreuzzüge erfolgte die Besiedlung entlang den Handelswegen nach Böhmen. Ebersbach hat das typische Bild eines Waldhufendorfes - recht schmal, dafür aber sehr langgezogen. Ebersbach ist eingegrenzt von einer Dreiecksstraßenführung. Hauptstrang heute ist die B 96, die sich nördlich des Schlechteberg von Zittau im Osten nach Bautzen im Nordwesten durch Ebersbach schlängelt. Gekreuzt wird sie östlich des Schlechteberg am "Goldenen Löwen" von der Nord-Südverbindung L148, der Transitstrecke aus Tschechien nach Löbau. Von dort geht es weiter nach Bautzen (B6) oder Görlitz. Südlich des Schlechteberg führt die Spreedorfer Straße entlang. Sie verbindet das Niederdorf, sowie das Stadtzentrum und die Haine von Ebersbach mit Neugersdorf. Die B 96 und die Reichsstraße (Verlängerung der Spreedorfer Straße) treffen sich am Gelände der ehemaligen Stammfabrik ("Spreeeck"), dort wo auch die beiden Spreeläufe vom Kottmar und aus dem Spreedorf zusammen fließen. Die Spreedorfer Straße beginnt am Endpunkt der Bahnhofstraße, dort befindet sich auch der Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer nach Tschechien. Sie führt dann über das "Blaue Wunder" parallel zu Bahnstrecke und der Spree nach Neugersdorf. An der Kreuzung Neugersdorfer Straße biegt man rechts ab und gelangt zur Ebersbacher "Spreequelle" und dem "Spreeborn".
Ebersbach liegt an der Eisenbahnstrecke Zittau-Dresden. Der Ebersbacher Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt und Eisenbahngrenzübergang nach Tschechien. Die Zweigstrecke nach Löbau wird nur noch vereinzelt im Güterverkehr befahren, der Personenverkehr ist seit 2001 eingestellt. Die grenzüberschreitende Strecke nach Rumburk wird an Wochenenden im Personenverkehr befahren. Der Bahnhof Ebersbach hat aufgrund des Rückgangs der Textilindustrie kein eigenes Güterverkehrsaufkommen mehr.
Im ÖPNV wird Ebersbach durch das Liniennetz der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck mbH, Zittau, bedient. Diese hat auch die stillgelegte Bahnverbindung nach Löbau ersetzt. Neu angelegt wurde ein Rad-Fernwanderweg.
Partnerstädte
- Bourg-lés-Valence, Frankreich
- Ebersbach an der Fils, Deutschland
- Jiříkov (Georgswalde), Tschechien
Museen
Heimatmuseum auf dem Schlechteberg:' Entwicklung von Ebersbach, kulturelle und wirtschaftliche Veränderungen, ausführliche Behandlung des Themas Baumwollspinnerei in der Oberlausitz, Fotos und Dokumente, originale Gerätschaften aus alten Tagen
Zu Ebersbach gehört eine rund 1000-jährige Traubeneiche mit 9,80 m Stammumfang.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Bernd-Lutz Lange (* 1944), sächsische Kabarettist.
- Herbert Andert ist darjenche, dr de herrlche Sproche dr Äberlausitz am Leben erhält. Er schreibt Mundartgedichte, Geschichten und Bücher u.a. "Oallerlee aus unser Heemt - a unser Sproche", "Äberlausitz - meine Freede" und "Unse Äberlausitz labt!"
- Erwin Fabian, Holzbildhauer, künstlerische Vielfalt seiner Arbeiten machte ihn nicht nur in Ebersbach, sondern auch in der ehemaligen DDR bekannt; im Rathauseingang sind 4 Reliefteile einer größeren Arbeit für den ehemaligen "Kretscham" zu sehen. Die meisten Arbeiten sind im Bereich der sakralen Kunst zu finden.
- Uwe Daßler (* 1967), ein Schwimmsportler, der zu DDR-Zeiten internationale Erfolge feierte.
Weblinks
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