Flora Purim, (* 6. März 1942 in Rio de Janeiro, Brasilien), ist eine brasilianische Jazz-Sängerin.
Leben und Werk
Sie stammt aus einer musikalischen Familie, ihre Mutter war eine brasilianische Pianistin, die ihr die Liebe zur Jazz-Musik vermittelte, der in Russland geborener Vater war Violinist und achtete auf eine Erziehung in klassischer Musik. Sie begann mit 4 klassisches Piano zu lernen und mit 12 akustische Gitarre. Mit einer 6 Oktaven umfassenden Stimme begabt trat sie aber auch als Sängerin auf. In Rio trat sie im Quartetto Novo mit Airto Moreira und Hermeto Pascoal auf. Sie ist mit Airto Moreira verheiratet und ging mit ihm Ende 1967 in die USA nach New York. Sie spielte mit Stan Getz (schon 1969) und tourte später mit dem Gil Evans-Orchester, wo sie mit Schlagzeugklängen experimentierte. Sie spielte auch mit Cannonball Adderley (The happy people 1970, Lovers 1975). In den 1970er Jahren wirkte sie mit Moreira in Chick Coreas Band Return to Forever mit, wodurch sie Weltruhm erlangte. 1973 erschien ihr erstes Solo-Album Butterfly dreams, wo neben ihrem Ehemann auch Stanley Clarke und Joe Henderson mitspielten. 1974 gründete sie gemeinsam mit ihrem Gatten Airto Moreira eine eigene Gruppe. 1974/1975 sass sie wegen (unbewiesenen) Drogen-Vorwürfen 18 Monate im Gefängnis, was sie dazu nutzte, Musik zu studieren. Nach ihrer Entlassung veröffentlichte sie 1976 das Album Open your eyes you can fly, u.a. mit Moreira, Pascoal, Egberto Gismonti, Ron Carter, George Duke. In den 1980er Jahren unternahm sie Ausflüge in verschiedene Musikstile. Zwei Alben, auf denen sie mitspielt erhalten Grammies: United Nations Orchestra von Dizzy Gillespie und Planet Drum von Mickey Hart. In den 1990er Jahren spielte sie in der Latin-Jazz Band Fourth World mit Moreira, Jose Neto und Gary Meek. Außerdem arbeitete sie vielfach mit Musikern der englischen remix-Szene zusammen.
Sie hat viele Verbindungen in der Jazz-Szene - u.a. erzählt sie in einem Interview, das Horace Silver in ihrer Wohnung in Rio Song for my father komponierte- und wird insbesondere in ihrer Heimat Brasilien verehrt.
Ihre Tochter Diana Moreira-Booker ist ebenfalls Jazz-Musikerin.
2002 erhielt sie den brasilianischen Ordem de Rio Branco.
Trivia
Sie singt im Soundtrack von Boorman Exorcist II 1977 und Coppola Apocalypse Now 1979.
Diskografie (Auszug)
- Gil Evans Where Flamingos fly 1971
- Chick Corea: Return to forever. 1972, ECM.
- Chick Corea - Return to forever: Light as a feather, 1973, Polydor
- Santana: Welcome - Yours is the light, CBS 1973
- Flora Purim Butterfly dreams, Milestone 1973
- dies. Open your eyes you can fly Milestone 1976
- dies. Thats what she said, Milestone 1978
- dies. Encounter, Milestone 1977
- dies. Love reborn, Milestone 1980 (Kompilation)
- Flora Purim & Airto: Humble People, Bellaphon 1985
- dies. The magicians, Concord
- dies. The Colours of Life, In & Out Records 1988
- Flora Purim The Midnight Sun, Virgin 1988
- dies. Speed of Light, B.u.W. Music 1995 (aus ihrer World Tour)
- dies. Flora sings Milton Nascimento, Narada 2000
- dies. Perpetual emotion Narada 2001
Literatur
- Flora Purim, Edward Bunker Freedom song- the story of Flora Purim, Berkeley Books 1982
- Airto Moreira, Dan Thress Rhythms and colors, Manhattan Music Publications
Weblinks
- Homepage, mit ausführlicher Diskografie hier; [1]
- Diskografie
Personendaten | |
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NAME | Purim, Flora |
KURZBESCHREIBUNG | brasilianische Jazz-Sängerin |
GEBURTSDATUM | 6. März 1942 |