Fazle-Omar Moschee in Hamburg
Die Fazle-Omar Moschee ist die Erste bundesweit neu errichtete Moschee in der Nachkriegsgeschichte (1957). Sie kann auf 50 bewegte und traditionsreiche Jahre zurückblicken.
Geschichte:
Der Gedanke zur Errichtung eines islamischen Gebetshauses entstand im Jahre 1955, als Hazrat Mirza Bashirudin Mahmood Ahmad, der damalige 2. Kalif und das Oberhaupt der weltweiten Ahmadiyya Muslim Jamaat (Gemeinde), erstmals Hamburg besuchte. Am 27. Juni 1955 wurde der Kalif von Josef von Fissenne (CDU), damals Senator für Baubehörde und später für Polizeibehörde (Inneres), im Hamburger Rathaus empfangen.
Der Grundstein zum Bau der Moschee wurde am 22. Februar 1957 gelegt. Viele Prominente und Politiker waren samt der Hamburger Presse bei der Grundsteinlegung anwesend. Auch viele Hamburger waren an der Finanzierung der Moschee durch großzügige Spenden beteiligt. Kreditinstitute wie die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Vereinsbank spendeten jeweils 500,- DM.
Am 22. Juni 1957 wurde die Fazle-Omar Moschee unter der Leitung eines berühmten Mitglieds der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Sir Zafrullah Khan, eröffnet. Sir Zafrullah Khan war der 1. Außenminister Pakistans (1947-1954) und der spätere Präsident der 17. UNO-Generalversammlung (1962-1963) und Präsident des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (1970-1973). An der Eröffnungsfeier nahmen wieder diverse Prominente und Politiker, unter ihnen die Botschafter der Länder Pakistan, Indien und Holland, teil. Weiterhin waren Professoren der Universität Hamburg und der Bezirksamtsleiter Stellingen/Eimsbüttel anwesend.
Die Fazle-Omar Moschee diente über Jahre hinweg als einzige islamische Gebetstätte in Hamburg und Umgebung. In der Moschee fanden auch viele Kulturveranstaltungen und Hochzeiten auch anderer Konfessionen statt.
Die Fazle-Omar Moschee ist stets eine Begegnungsstätte für Interessierte aller Religionsgruppen gewesen. Hier wurden und werden regelmäßig interreligiöse Dialoge und Diskussionsrunden veranstaltet, um die verschiedenen Religionen einander näher zu bringen, ein tolerantes Miteinander und die Integration zu fördern. Weiterhin wird alljährlich am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, ein Tag der offenen Tür veranstaltet, um den Mitbürgern symbolisch die Tür zur Moschee zu öffnen, die ihnen auch das ganze Jahr über offen steht. Dabei sind Sprachkurse in der Moschee in Kooperation mit Schulen keine Ausnahme. Die Moschee steht auch als Infostelle für Schulklassen, Behördengruppen und andere Institutionen das ganze Jahr über offen.