Kompaktleuchtstofflampe

miniaturisierte Leuchtstoffröhre, früher „Energiesparlampe“
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2007 um 08:38 Uhr durch 217.82.162.234 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kompaktleuchtstofflampen sind besonders kleine Leuchtstofflampen und werden häufig als Energiesparlampen bezeichnet.

Kompaktleuchtstofflampe („Energiesparlampe“) mit integriertem Vorschaltgerät (EVG) und Edison-Schraubsockel E27
Kompaktleuchtstofflampe mit integriertem Starter zum Betrieb an einem externen konventionellen Vorschaltgerät

Die Röhre, in der sich die Gasentladung und der Leuchtstoff befinden, ist bei diesen Lampen gegenüber anderen Leuchtstofflampen gleicher Leistung kleiner, gebogen oder mehrfach gefaltet, um sie platzsparender unterzubringen, daher das Präfix „Kompakt“.

Im engeren Sinne sind Energiesparlampen mehrfach gebogene Kompakt-Leuchtstofflampen mit integriertem Vorschaltgerät und einem Edisonsockel (Schraubsockel), um austauschbar zu Glühlampen zu sein.

Aufbau und Funktion

Die Funktion der Kompaktleuchtstofflampen entspricht im Wesentlichen derjenigen der konventionellen Leuchtstofflampen. Sie arbeiten diesen gegenüber jedoch mit höherem Innendruck, sind daher kleiner und haben eine höhere Leuchtdichte. Der Druckaufbau bzw. die Verdampfung des Quecksilbers geschieht beim Einschalten durch Vorheizung der Kathoden bzw. Heizfäden (direkt geheizte Kathoden) und nachfolgender Eigenerwärmung. Daher erreichen Kompaktleuchtstofflampen nicht sofort ihre volle Leuchtkraft.

 
Im Sockel befindliches EVG einer Energiesparlampe mit 12 Watt Leistungsaufnahme (Durchmesser der Platine ca. 32 mm)

Das bei Energiesparlampen im Sockel eingebaute, heute meist elektronisch arbeitende Vorschaltgerät (EVG) heizt bei Lampenstart zunächst die Kathoden, indem diese im Stromkreis in Reihe zu einem PTC-Widerstand liegen. Hat sich dieser durch Stromfluss erwärmt, wird er hochohmig und gibt die Entladungsstrecke für das Vorschaltgerät frei – die Lampe zündet. Die Gasentladungsstrecke arbeitet an einem Inverter, d.h. die Netzwechselspannung wird zunächst gleichgerichtet, um anschließend wieder in eine Wechselspannung höherer Frequenz (ca. 45 kHz) verwandelt zu werden. Die Wechselrichtung erfolgt mit zwei Schalttransistoren. Diese Wechselspannung gelangt über eine Ferritkern-Drossel zum Lampenstromkreis. Die Drossel ist aufgrund der höheren Arbeitsfrequenz gegenüber 50-Hz-Drosseln konventioneller Vorschaltgeräte sehr klein, verlustärmer und materialsparend.

Inzwischen gibt es auch elektrodenlose Energiesparlampen, diese regen die Gasentladung kapazitiv an und vermeiden dadurch die Verschleißprobleme der Kathoden vollständig. Sie sind unbegrenzt schaltbar und sogar noch etwas effektiver als Modelle mit Glühkathoden[1].

Die höhere Arbeitsfrequenz führt zu einer höheren Effizienz der Lampe gegenüber Leuchtstofflampen mit konventionellem Vorschaltgerät, da zum einen die Gasentladung selbst effektiver arbeitet und zum anderen die Verluste in der Drossel geringer sind. Außerdem kann das menschliche Auge die Frequenz von 45 kHz nicht als Flimmern wahrnehmen.

Das „Flimmern“ der Lampe mit doppelter Netzfrequenz (100 Hz) wird dadurch vermieden, dass sich nach der Gleichrichtung ein Elektrolytkondensator zur Glättung der Gleichspannung befindet. Die verbleibende Restwelligkeit führt zu einem nur sehr geringen 100-Hz-Flimmern der Lampe.

Dieser Kondensator ist das temperaturempfindlichste Bauelement der Lampe und befindet sich daher möglichst weit entfernt von der Leuchtstofflampe im Schraubsockel.

Dort befindet sich auch eine Schmelzsicherung, um die Eigensicherheit der Lampe zu erreichen. Alle anderen Bauelemente befinden sich auf einer Leiterplatte.

Das Vorschaltgerät hat die Aufgabe, den Lampenstrom zu begrenzen, der ansonsten aufgrund der Stoßionisation bis zur Zerstörung der Lampe ansteigen würde. Daher können Kompaktleuchtstofflampen wie auch andere Gasentladungslampen, die kein Vorschaltgerät enthalten, nie direkt am Stromnetz, sondern nur in Leuchten betrieben werden, die ein Vorschaltgerät enthalten.

Energieeinsparpotential

         
           
           
     


Lichtstrom    Stromverbrauch im Vergleich
 
Kompakt-
leuchtstoff-
lampe
 
Glühlampe
150 lm 4 W 20 W
200 lm 5 W 25 W
250–400 lm 6/7 W 30/35 W
450 lm 8/9 W 40 W
500 lm 10 W 50 W
550–700 lm 11 W 60 W
800 lm 14 W 65 W
950 lm 17 W 75 W
1200 lm 20 W 100 W
1500 lm 23 W 120 W

Eine herkömmliche Glühlampe („Glühbirne“) hat eine durchschnittliche Lebensdauer von ca. 1000 Betriebsstunden und ist kostengünstig in der Anschaffung.

Eine Kompaktleuchtstofflampe hält dagegen, je nach Fabrikat und Typ, zwischen 5000 und 15000 Betriebsstunden, ist jedoch zunächst deutlich teurer in der Anschaffung. Beachtet man jedoch ihre wesentlich längere Lebensdauer, so sind sogar hochwertige (wie in der obenstehenden Rechnung) Energiesparlampen schon in der Anschaffung bisweilen günstiger als entsprechend viele Glühlampen. Wie die nebenstehende Tabelle zeigt, verbraucht die Energiesparlampe zudem 75-80 % weniger Strom.

Legt man den in Deutschland üblichen Strompreis von 0,18 €/KWh zugrunde, lässt sich die finanzielle Einsparung für den Lebenszyklus einer Kompaktleuchtstofflampe im Vergleich mit den im gleichen Zeitraum benötigten Glühbirnen wie oben stehend berechnen.

Um das tatsächliche Energieeinsparpotential je nach Einsatzbereich zu ermitteln, müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden. Folgende Faktoren können den Vorteil der Energiesparlampe mindern: 1) Dimmen der Glühlampen: Das Dimmen von Glühlampen erhöht die Lebensdauer erheblich. Der Stromverbrauch sinkt (bei 25% Helligkeit ca. 50% Strombedarf). Es existieren jedoch auch dimmbare Energiesparlampen, für welche das selbe gilt. 2) In der Praxis längere Einschaltzeiten: Aufgrund der verzögerten Startphase bis zum Erreichen der vollen Helligkeit wird die Energiesparlampe von manchen Benutzern öfter angelassen. 3) Nutzen der Abwärme von Glühlampen: Beim Einsatz von Glühlampen im Innenbereich kann in der Heizperiode die Abwärme genutzt werden. Allerdings ist diese Art des "Heizens" höchst unwirtschaftlich, da die Stromkosten deutlich höher und der Gesamtwirkungsgrad in der Regel schlechter als bei der üblichen Heizung sind. Des Weiteren sollte man beachten, dass die Wärmeentwicklung sowohl im Sommer als auch im Winter störend sein kann, und dass durch den (zusätzlichen) Verbrauch von Klima- bzw. Kühlanlagen der Energieverbrauch nochmals steigen kann.

Gegenüberstellung zu Glühlampen

Vorteile

Hohe Lichtausbeute und lange Lebensdauer

Der Vorteil dieser Lampen ist ihre hohe Lichtausbeute von ca. 60 lm/W. Sie ist somit ca. 5mal höher als bei normalen Glühlampen, das heißt: Energiesparlampen benötigen bei gleicher Helligkeit gegenüber Glühlampen ca. 80 % weniger elektrische Leistung. Energiesparlampen halten etwa 5 bis 15 mal länger als normale Glühlampen (sog. Allgebrauchslampen). Angaben zur Lebensdauer finden sich meist auf der Packung, diese wird in Stunden (h) angegeben und schwankt je nach Qualität zwischen 5000 h und 15.000 h. Somit halten Energiesparlampen bei durchschnittlicher Nutzung etwa 3 bis 10 Jahre.

Einsparpotential

Durch die hohe Energieausbeute und lange Lebensdauer sind Energiesparlampen im Vergleich zu normalen Glühlampen wirtschaftlicher: Während der längeren Lebensdauer amortisieren sie sich durch den reduzierten Stromverbrauch trotz höherer Anschaffungskosten der einzelnen Lampe. Das gesamte Einsparpotential einer Energiesparlampe hoher Qualität (15.000 h Brenndauer, mit Vorheizung) und z. B. einer Leistungsaufnahme von 11 Watt (mit der sie der Helligkeit einer 60-Watt-Glühlampe entspricht), beträgt über ihre Lebensdauer gerechnet etwa 150 Euro (bei angenommenen Stromkosten von 18 Cent/kWh).

Auch die Energiebilanz unter Berücksichtigung des Energieverbrauchs bei der Produktion fällt für die Energiesparlampe positiv aus. Die Produktion einer Energiesparlampe benötigt zwar etwa das zehnfache der Energie einer Glühlampe, durch die lange Lebensdauer wird dies aber deutlich überkompensiert.[1]

Geringere Wärmeentwicklung

Da Leuchtstoffröhren bei gleicher Lichtleistung weniger Wärme entwickeln als Glühlampen, kann eine Leuchte trotz begrenzter Lampenleistung mehr Licht abgeben, wenn Energiesparlampen eingesetzt werden. Leuchten mit einer Leistungsbegrenzung auf 25 Watt können so ohne weiteres mit einer 20-Watt-Energiesparlampe auf die Helligkeit einer 100-Watt-Glühlampe aufgerüstet werden, wenn ausreichende Kühlung der Energiesparlampe selbst gewährleistet ist.

Unterschiedliche Lichtfarben

Kompaktleuchtstofflampen sind in verschiedenen Farbtemperaturen erhältlich. Damit kann die Lichtfarbe optimal auf die Beleuchtungssituation angepasst werden. Sowohl gemütliches, gelbliches Licht ähnlich Glühlampenlicht (warmweiß, extra-warmweiß) als auch eher sachliches Licht (neutralweiß, tageslichtweiß) ist erhältlich.

Energiesparlampen werden durch entsprechende Wahl der Leuchtstoffe auch einfarbig (rot, gelb, grün, blau) sowie in Ultraviolett (UV-A, „Schwarzlicht“) gefertigt. Sie arbeiten in allen diesen Fällen effektiver als entsprechend gefilterte Glühlampen.

Nachteile

Auf- oder Vorheizphase

 
Helligkeit nach dem Einschalten
Es ist zu erkennen, dass die Helligkeit in den ersten drei Minuten fast linear zunimmt und dann ein Plateau erreicht.

Der größte Nachteil von vielen Energiesparlampen ist ihre temperaturabhängige Helligkeit. Erst nach 1 bis 2 Minuten Aufheizphase entfalten sie ihre volle Helligkeit – kurz nach dem Einschalten erreichen sie nur ca. 50 % der Endhelligkeit. Dies ist bei Lampen, die nur kurz benötigt werden, ungünstig (z. B. Abstellkammer, Treppenhaus, mit Bewegungsmelder gesteuerte Zufahrtsbeleuchtung).

Hochwertige Lampen mit Vorheizfunktion können die Umgebungstemperatur kompensieren, starten jedoch etwas langsamer: nach dem Einschalten dauert es – wegen der Vorheizphase – erst 0,1 bis 2 Sekunden, bis die Lampe anfängt zu leuchten. Dieser Nachteil wird durch die hohe Schaltfestigkeit dieser Modelle ausgeglichen: Wie die Stiftung Warentest (5/2003) ermittelt hat, lassen sich gute Modelle über 193.000 Mal ein- und ausschalten, ohne kaputt zu gehen. Bei neueren Modellen, die ab 2005 auf den Markt kamen, versprechen Hersteller bis über 500.000 Schaltzyklen. Schaltfeste Lampen haben in der Regel auch eine längere Lebensdauer. Das erste, was bei einer Energiesparlampe in der Regel kaputt geht, ist entweder der nach dem Gleichrichter liegende Elektrolytkondensator oder die ggf. ungenügend geheizten Kathoden.

Neuerdings erhältliche elektrodenlose Energiesparlampen vermeiden die Vorheizprobleme gänzlich und sind darüber hinaus noch effektiver[2].

Farbwiedergabe

Insbesondere bei billigen Lampen und älteren Modellen ist die Farbwiedergabe sehr viel schlechter als diejenige von Glühlampen oder des Tageslichtes. Aus Kostengründen werden oft Energiesparlampen minderer Qualität verwendet. Die Frage, inwiefern dies einen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden hat, wird kontrovers diskutiert. So wird vermutet, dass das Ausleuchten von Arbeitsplätzen mit solchen Energiesparlampen negative Auswirkungen auf die Gemütslage der Mitarbeiter hat: u.a. verringerte Stresstoleranz und Müdigkeit.
Höherwertige Modelle erreichen dank Verbesserungen durch Drei- oder gar Fünfbanden-Leuchtstoffe sehr gute Farbwiedergabeindizes, die je nach Farbtemperatur vergleichbar mit Glühlampen oder Tageslicht sind.[2]

Dimmbarkeit

Ein weiterer Nachteil vieler Energiesparlampen ist, dass man sie nicht dimmen kann. Nur wenige Energiesparlampen, die speziell gekennzeichnet sind, lassen sich dimmen.

Probleme durch Hitze oder Kälte

Energiesparlampen sind empfindlich gegenüber hohen Temperaturen, wie sie u.a. in engen oder geschlossenen Leuchten auftreten; sie erreichen hier oft nicht annähernd ihre spezifizierte Nutzungsdauer.

Ebenfalls kritisch ist der Einsatz bei niedrigen Temperaturen, insbesondere unter dem Gefrierpunkt. Zum einen verstärken sich die oben beschriebenen Startprobleme, die aber durch entsprechende Schaltungen gelöst werden können. Zum anderen sinkt die Lichtausbeute der Lampen deutlich, da die Lampen ihren optimalen Betriebsbereich bei einer Umgebungstemperatur von 20 bis 30 °C besitzen.

Elektromagnetische Verträglichkeit

Energiesparlampen mit elektronischem Vorschaltgerät emittieren hochfrequente leitungsgebundene und nicht leitungsgebundene Störungen (siehe Elektromagnetische Verträglichkeit). Diese Felder sind zwar gesundheitlich unbedenklich, können jedoch empfindliche Geräte stören.[3]

Flimmern

Flimmern, das heißt das Auftreten von Lichtschwankungen im 100-Hz-Rhythmus bzw. der doppelten Netzfrequenz, tritt bei Leuchtstoffröhren mit konventionellen Vorschaltgeräten auf. Es führt zu Ermüdung und verbietet den Einsatz an bewegten Maschinen (Stroboskopeffekt).
Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät flimmern praktisch nicht (siehe unten bei Vorurteile). Das liegt daran, dass die eigentliche Röhre nicht mit einer Frequenz von 50 Hz bzw. der Netzfrequenz betrieben wird, sondern mit einer daraus gleichgerichteten und mit einem Kondensator geglätteten Spannung und einer daraus erzeugten Wechselspannung um 45 kHz. Durch die Nachleuchtzeit des Leuchtstoffs und die Trägheit des menschlichen Auges sind diese Frequenzen nicht wahrnehmbar. Zusätzlich hat ein Betrieb mit Hochfrequenz den Vorteil, dass die Lichtausbeute höher ist. Ein Nachteil ist, dass Infrarotfernbedienungen im Bereich 20..50 kHz senden und die Eingangsverstärker der Infrarotempfänger daher in diesem Frequenzbereich empfindlich sind. Durch das Flimmern von Energiesparlampen können Infrarotfernbedienungen so beeinflusst werden, das Fehlschaltungen oder Reichweiteneinschränkungen entstehen, da die Empfänger mit einem Störsignal beaufschlagt werden.

Vorurteile

Energieverbrauch beim Start

Dass Leuchtstofflampen oder auch Energiesparlampen beim Start übermäßig viel Energie verbräuchten, ist ein unzutreffendes Vorurteil. Die Zündung erfordert lediglich sehr kurzzeitig (ca. 0,1 bis 1 Sekunde) etwa 30-50 Watt, was aber gegenüber der Betriebsdauer keine Rolle spielt. Abgesehen davon verbrauchen Glühlampen im Einschaltmoment ebenfalls mehr Strom.

Verkürzte Lebensdauer bei häufigen Schaltzyklen

Die Lebensdauer heutiger Energiesparlampen ist wesentlich weniger von der Schalthäufigkeit abhängig als dies bei älteren Modellen der Fall war. Da auch Glühlampen hinsichtlich ihrer Lebensdauer negativ auf Aus- und Einschalten reagieren, ist dieser Nachteil von Energiesparlampen mittlerweile hinfällig.

In einem Bericht des Verbrauchermagazins „Konsument“ wurden Energiesparlampen im Jahr 2006 einem Test unterworfen:
Im Testzyklus 165min „ein“ und 165 min „aus“ erreichten die billigsten Lampen fast 5.000 Stunden Brenndauer, 40 % leuchteten nach 10.000 Stunden immer noch.
Im Testzyklus 0,5 min „ein“ und 4,5 min „aus“ erreichten billige Lampen teilweise nur 3.500 Stunden Lebensdauer, was aber noch akzeptabel scheint.[4]

Elektrosmog

Energiesparlampen mit elektronischem Vorschaltgerät werden oft aufgrund ihrer elektromagnetischen Störungen (sogenannter Elektrosmog) abgelehnt. Die Abstrahlungen sind jedoch in ihrer Feldstärke vergleichbar oder sogar geringer als bei anderen elektronischen Geräten, die einzuhaltenden Grenzwerte orientieren sich daher nicht an unterstellten gesundheitlichen Risiken, sondern an der technisch relevanten elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV).[5]

Flimmern

Moderne Energiesparlampen sind meist mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet und besitzen in diesem einen Elektrolytkondensator zur Glättung der gleichgerichteten Wechselspannung, sie flimmern daher so gut wie nicht. Das elektronische Vorschaltgerät selbst arbeitet mit einer Frequenz um 45 Kilohertz, der das menschliche Auge nicht folgen kann.[6] Zusätzlich haben die Leuchtstoffe eine gewisse Nachleuchtdauer.

Netzspannungsschwankungen führen bei Energiesparlampen sogar zu geringeren Lichtschwankungen als bei Glühlampen.

Bauformen

 
Moderne Bauform mit im Sockel integriertem Vorschaltgerät und spiralförmiger Leuchtstoffröhre

Energiesparlampen konnten zu Beginn ihrer Entwicklung durch ihre einfach gefaltete U-Bauform lange Zeit nicht in allen Leuchten Glühlampen ersetzen; die Energiesparlampen waren entweder zu lang oder nicht hell genug, bisweilen spielten auch ästhetische Gründe eine Rolle. Mittlerweile ist dieses Problem jedoch weitestgehend gelöst, moderne Energiesparlampen sind bei gleicher Lichtleistung teilweise sogar kleiner als herkömmliche Glühlampen und in vielen verschiedenen, auch optisch ansprechenden Formen erhältlich.

Mit integriertem Vorschaltgerät

Kompaktleuchtstofflampen sind als sogenannte Energiesparlampen mit den bei Glühlampen üblichen Edison-Schraubsockeln (E14, E27) erhältlich. Dabei befindet sich das für den Betrieb erforderliche elektronische Vorschaltgerät im Sockel der Lampe. Diese Bauform erlaubt das Ersetzen von Glühlampen durch Energiesparlampen.
Nachteil der Kombination von Leuchtmittel und Vorschaltgerät ist der etwas höhere Preis und der ökologische Aspekt, da die Lampe nur als Ganzes entsorgt werden kann.
Weiterhin können in engen Leuchten thermische Probleme auftreten, die zu Lebensdauerverringerung führen.

Mit externem Vorschaltgerät

 
Kompaktleuchtstofflampe mit integriertem Starter; im Schaltschema ist links die zum Betrieb am Netz zusätzlich erforderliche Vorschaltdrossel (KVG) dargestellt

Es gibt auch Energiesparlampen mit konventionellem Vorschaltgerät – diese sind aber wegen dessen hoher Masse kaum mehr im Handel zu finden; der Materialeinsatz (insbesondere des teuren Kupfers) ist hier höher als bei elektronischen Varianten.
Um Lampe und Vorschaltgerät zu trennen, gibt es die im folgenden genannten Bauformen von Kompaktleuchtstofflampen. Diese erfordern ein Vorschaltgerät (elektronisch oder konventionell) in der Leuchte, als separates Teil mit Schraubsockel oder im Stecker:

  • Stecksockel mit zwei Stiften (z. B. Sockel G23). Zwischen den beiden Kontakten am Sockel befindet sich ein länglicher, quaderförmiger Block aus Kunststoff der den Starter (Glimmzünder mit Entstörkondensator) enthält. Die Leuchte, in die dieses Leuchtmittel eingesteckt wird, benötigt für den Betrieb ein konventionelles Vorschaltgerät (eine 50-Hz-Drosselspule). Der Starter ist in der Lampe integriert und wird bei jedem Wechsel mit ausgetauscht. Diese Ausführung ist relativ kostengünstig. Die Schaltung entspricht elektrisch einer Leuchtstofflampe mit konventionellem Vorschaltgerät (KVG). Elektronische Vorschaltgeräte (EVG) können bei diesen Lampen zu Startproblemen führen.
  • Stecksockel mit vier Stiften (z. B. Sockel GX24d). Diese Version enthält keinen Starter, sondern nur die Leuchtstofflampe selbst, alle vier Heizdraht- bzw. Kathodenanschlüsse sind herausgeführt. Sie ist technisch äquivalent zu großen rohrförmigen Leuchtstofflampen. Der Sockel ist relativ kurz und daher kompakt. Die für diese Lampen geeigneten Leuchten können sowohl mit elektronischen als auch mit konventionellen Vorschaltgeräten ausgestattet sein.

Lichtfarbe

Normalen Glühlampen entspricht am ehesten die Lichtfarbe extra-warmweiß (2700 Kelvin) oder warmweiß (2900 Kelvin). Für Arbeitsplatzbeleuchtung eignet sich die Lichtfarbe neutralweiß (4000Kelvin).

Außerdem sind Vollspektrum-Tageslicht-Lampen erhältlich, die ein natürliches, tageslichtähnliches Licht (6000 Kelvin) liefern und als gesundheitsfördernd beworben werden.

Energiesparlampen können je nach Leuchtstoff auch farbiges Licht erzeugen. Auch Ultraviolett wird angeboten („Schwarzlichtlampe“) – hier wird ein spezieller Leuchtstoff (Lichtwellenlänge 350-370 nm) eingesetzt und das Glas hat die Eigenschaften eines Ultraviolett-Filters.

Kennzeichnung von Lichtfarbe und -Qualität

Auf der Verpackung sind in der Regel die Farbtemperatur und die Lichtqualität (Farbwiedergabeindex) in einem dreistelligen Zifferncode angegeben.

Die erste Ziffer steht für den Zehner des Farbwiedergabeindex in Ra. Bei Leuchtstofflampen reicht das Spektrum der Farbwiedergabe von Ra 60 bis Ra 98.[7] Je größer der Wert ist, desto besser stimmen die Farben unter dem Licht der Lampe mit den Farben unter Sonnenlicht überein. Die nächsten beiden Ziffern stehen für die Farbtemperatur in Kelvin.

Somit bedeutet "827" einen Farbwiedergabeindex von Ra 80-89 bei einer Farbtemperatur von 2700 Kelvin. Dies entspricht der Lichtfarbe von normalem Glühlampenlicht bei sehr gutem Farbwiedergabeindex (z. B. sind Ra > 90 für Farbbemusterungen nötig).

Manchmal wird der Farbwiedergabeindex auch nach DIN 5035 als Wert zwischen 4 und 1A angegeben. 1B steht für einen Wert zwischen Ra 80 und Ra 89 und 1A für einen Wert zwischen Ra 90 und Ra 100.[8]

Die auch auf der Packung angegebenen Bezeichnungen „E27“ oder „E14“ haben nichts mit Farbtemperatur oder Qualität zu tun - sie geben an, mit welchem Edison-Schraubsockel (E27 für 27 mm und E14 für 14 mm Gewinde-Durchmesser) die Energiesparlampe versehen ist.

Umweltschutz

Schadstoffemissionen

Datei:Vergleich der quecksilberemission.svg
Quecksilberemissionen von Kompaktleuchtstofflampe und Glühbirne im Vergleich

Wie alle Leuchtstofflampen enthalten auch Kompaktleuchtstofflampen giftiges Quecksilber. Pro Lampe werden etwa 5 mg (Billiglampen) bzw. bei hochwertigen Lampen ≤ 2,5 mg eingesetzt. Das Quecksilber von Kompaktleuchtstofflampen wie auch von anderen Gasentladungslampen ist hermetisch dicht eingeschlossen und kann nur bei Glasbruch entweichen. Es sollte aufgrund seiner Giftigkeit nicht freigesetzt werden, auch wenn keine dramatische Gesundheitsgefahr besteht, sollte einmal eine Lampe zerbrechen.

Auch bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken wird neben anderen Schadstoffen Quecksilber freigesetzt. Da beide Lampenarten Strom verbrauchen, Glühlampen jedoch fünf mal mehr als vergleichbar helle Energiesparlampen, ist unter der Annahme, dass nur Strom aus Kohlekraftwerken verwendet wird, die Gesamtbilanz an Quecksilberemissionen bei Glühlampen höher.[9] Da in Deutschland knapp die Hälfte des Stroms in Kohlekraftwerken erzeugt wird [10], ist die Bilanz ungefähr ausgeglichen.

Auch wenn Leuchtstofflampen fachgerecht entsorgt werden, entstehen Quecksilber- und andere Emissionen beim Recycling und bei der Herstellung.

Quecksilber ist nur einer der negativen Umweltaspekte von Energiesparlampen. Hinzu kommen Flammschutzmittel, mit denen die Elektronik-Platine und das Plastegehäuse ausgerüstet sind. Diese können während des Betriebes ausgasen, was insbesondere bei neuen und billigen Lampen ein Problem ist.
Die Gesamt-Umweltbilanz umfasst weiterhin auch den bei der Gewinnung der Rohstoffe und bei der Fertigung entstehenden Ressourcen- und Energieeinsatz. Die enthaltenen Metalle (insbesondere Kupfer, Zinn und Aluminium) verursachen bei ihrer Gewinnung und beim Recycling Schadstoffemissionen, insbesondere, wenn die Prozesse in Staaten durchgeführt werden, in denen weniger strenge Umweltgesetze herrschen als in Deutschland. Die Metalle können beim Recycling nur unvollständig zurückgewonnen werden.

Entsorgung und Recycling

Neben dem Quecksilber in der Glasröhre befinden sich in der Lampe, dem Starter und der Elektronik weitere problematische Stoffe, die teilweise zurückgewonnen werden können. Blei, zweiwertiges Chrom und Cadmium sind jedoch nicht mehr zugelassen und sollten sich daher nur noch in älteren Lampen (Herstellung vor 07/2006) finden.

Nicht mehr funktionsfähige und auch zerbrochene Kompaktleuchtstofflampen müssen fachgerecht und getrennt vom Hausmüll bzw. hausmüllähnlichem Gewerbeabfall entsorgt werden. Dabei können das Quecksilber und auch andere Rohstoffe wiederverwertet werden. Beim Quecksilber gilt dies natürlich nur, wenn der Glaskolben noch unbeschädigt ist. Dabei geht es insbesondere um die anderen enthaltenen Metalle (insbesondere Kupfer, Aluminium, Zinn) und die Leuchtstoffe. Selbst die Metalle können jedoch beim Recycling nur unvollständig zurückgewonnen werden.

Aufgrund des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes sind in Deutschland die Hersteller von Leuchtstofflampen seit dem 24. März 2006 verpflichtet, diese zurückzunehmen. Die Sammlung erfolgt u .a. auf kommunalen Wertstoffhöfen. Aus Gründen des Umweltschutzes dürfen Energiesparlampen niemals in den Hausmüll oder in den Glascontainer gegeben werden, sie sind Sondermüll.

Bisher werden nur weniger als 25 % der privat genutzten, jedoch ca. 90 % der gewerblich genutzten Energiesparlampen fachgerecht entsorgt.

Geschichte

 
Energiesparlampe von 1984 mit konventionellem Vorschaltgerät und 2004 mit elektronischem Vorschaltgerät

Die ersten Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem Vorschaltgerät kamen Anfang der 1980er-Jahre auf den Markt. Sie waren deutlich größer und schwerer als heutige Modelle, da sie im Lampenfuß ein konventionelles Vorschaltgerät enthielten.

Nach eigenen Angaben brachte der Hersteller Osram 1985 die erste Energiesparlampe mit in den Sockel integriertem elektronischem Vorschaltgerät (EVG) und Startelektronik auf den Markt. Sie hieß Dulux EL.

Siehe auch

Fußnoten

  1. http://www.vis.bayern.de/technik/fachinformationen/produktgruppen/computer_elektrowaren/lampen/energiesparlampen.htm
  2. http://www.n-tv.de/768686.html
  3. http://www.mobile-research.ethz.ch/var/ESL_Report.pdf
  4. http://www.konsument.at/konsument/detail.asp?id=26346
  5. http://www.mobile-research.ethz.ch/var/ESL_Report.pdf
  6. http://www.energieverbraucher.de/de/Zuhause/Beleuchtung/Sieben_Lichtluegen/site__302/
  7. http://images.mercateo.com/pdf/LDBS_Lichtdienst/lichttechnische-begriffe.pdf
  8. http://www.ecotopten.de/download/EcoTopTen_Endbericht_Lampen.pdf
  9. http://www.nema.org/lamprecycle/epafactsheet-cfl.pdf
  10. http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Energietraeger_de.png