S-Bahn Mitteldeutschland

S-Bahnsystem in der Region Leipzig/Halle
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S-Bahn Leipzig-Halle
Verkehrsverbund Mitteldeutscher Verkehrsverbund
Linien 6
Gesamtlänge etwa 96 km
Fernbahnhöfe 2
Haltepunkte 60
Bewohner im Einzugsbereich etwa 900.000
Höchste Taktdichte 20 Minuten
Fahrzeuge lokbespannte Doppelstock-Wendezüge

Die S-Bahn Leipzig-Halle ist das S-Bahn-Netz im Mitteldeutschen Verkehrsverbund im Großraum Leipzig-Halle. Es besteht aus den 1969 angelegten S-Bahnen Halle (Saale) und Leipzig, die 2004 verbunden wurden und bis 2011 noch weiter, speziell in der Leipziger Innenstadt ausgebaut werden soll.

Linien

Die S-Bahn Leipzig-Halle umfasst bisher fünf Linien. Hinzu kommt eine RegionalExpress-Linie.

Linie Strecke
S1 Leipzig HbfLeipzig-Gohlis–Leipzig Coppiplatz–Leipzig-Möckern–Leipzig-Leutzsch–Leipzig Industriegelände West–Leipzig-Lindenau–Leipzig-PlagwitzLeipzig Grünauer Allee–Leipzig Allee-Center–Leipzig Karlsruher Straße–Leipzig Miltitzer Allee
S2 Leipzig Hbf–Leipzig Ost–Leipzig-Sellerhausen–Leipzig-Anger-Crottendorf–Leipzig-Stötteritz–Leipzig Völkerschlachtdenkmal–Leipzig-Marienbrunn–Leipzig-ConnewitzMarkkleeberg–Markkleeberg-Großstädteln–Markkleeberg-GaschwitzGroßdeubenBöhlen (Leipzig)–Böhlen Werke–NeukieritzschLobstädtBorna (Leipzig)
S7 Halle-Trotha–Halle Wohnstadt Nord–Halle Zoo–Halle Dessauer Brücke–Halle Steintorbrücke–Halle (Saale) Hbf–Halle Rosengarten–Halle-Silberhöhe–Halle Südstadt–Halle Zscherbener Straße–Halle-Neustadt–Halle-Nietleben
S10 Leipzig HbfLeipzig-Gohlis–Leipzig Olbrichtstraße–Leipzig SlevogtstraßeLeipzig-Wahren–Leipzig-Lützschena–Schkeuditz–Schkeuditz West–Großkugel–Gröbers–Dieskau–Messe Halle–Halle (Saale) Hbf
S11 Leipzig Hbf–Leipzig-Sellerhausen– Leipzig-Paunsdorf–Leipzig-Engelsdorf–Borsdorf (Sachs)GerichshainMachern (Sachs)AltenbachBennewitzWurzen
RE10 Leipzig HbfLeipzig-MessegeländeFlughafen Leipzig/HalleHalle Hbf

Geschichte der S-Bahn Leipzig-Halle

Das Hallesche Netz

Das Hallesche Netz verband den nördlich gelegenen Stadtteil Trotha in Form eines „U“ über den halleschen Hauptbahnhof mit der Wohnvorstadt Halle-Neustadt am westlichen Saaleufer bis zur Endhaltestelle Halle-Dölau. Gegenwärtig besteht die Strecke nur noch bis Bahnhof Nietleben.

Das Leipziger Netz

Das Leipziger Streckennetz führte von der nördlichen Ausfahrt des Hauptbahnhofs – ein Kopfbahnhof – zu beiden Seiten um die Stadt und vereinigte sich im Süden in Markkleeberg. Dieses charakteristische Herz wurde von einer Linie ringförmig in beiden Richtungen befahren, wobei im Süden bis Gaschwitz gefahren wurde. Später folgte eine Linie in das östlich gelegene Wurzen.

Mit der Errichtung des Neubaugebietes Grünau wurde schrittweise eine Neubaustrecke dorthin in Betrieb genommen, die zunächst im Pendelverkehr bis Plagwitz befahren wurde, wo in die Ringlinie umgestiegen werden konnte.

Später wurde die Strecke Grünau–Plagwitz–Hauptbahnhof–Markkleeberg–Borna durchgängig befahren und Plagwitz–Markkleeberg zur einzelnen Linie. Letztere wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 eingestellt.

Die Verbindung beider Netze

Anfang der 2000er Jahre wurde über die Neubaustrecke Leipzig HbfFlughafen Leipzig/HalleHalle Hbf der RegionalExpress-Verkehr aufgenommen, der auch als Eil-S-Bahn zwischen Halle und Leipzig genutzt wird.

Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 wurden beide Städte – und damit beide Netze – mit einer ausgebauten Strecke von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof verbunden. In Leipzig führt diese Strecke vom Hauptbahnhof direkt über eine alte Güterstrecke nach Wahren, die alte RegionalBahn-Linie mit dem Umweg über Wiederitzsch wurde durch die neue S-Bahn-Strecke ersetzt.

Für das Jahr 2011 ist in Leipzig die Eröffnung des Citytunnels (zwischen Hauptbahnhof und Bayerischem Bahnhof) geplant, sodass eine Nord-Süd-Verbindung, z. B. Delitzsch–Leipzig–Borna möglich wird.

Eine Verlängerung der Grünauer Strecke nach Markranstädt wurde angedacht, aber aufgrund der Kosten und der damit verbundenen Auflassung der Bahnhöfe Miltitz und Rückmarsdorf wieder verworfen.

Ehemalige Linien

Die alte Linie S1 wurde 2004 in die heutige S1 und S2 zerlegt. Die alte Linie S2 „Waldbahn“ wurde 2002 stillgelegt.

  • S1: Leipzig Miltitzer Allee–Leipzig Hbf–Borna
  • S2 („Waldbahn“): Leipzig-Plagwitz–Leipzig Schwartzestraße–Leipzig-Kleinzschocher–Markkleeberg West–Markkleeberg Mitte–Markkleeberg-Großstädteln–Gaschwitz

Geplantes S-Bahnnetz Leipzig-Halle

Nach der Fertigstellung des Citytunnels, voraussichtlich 2011, soll ein komplett neues Netz entstehen, bei dem die halbstündlichen S-Bahnen z. T. als stündliche RegionalBahn über den Endpunkt hinaus fahren, die betreffenden Abschnitte stehen hier in Klammern.

S-Bahn-Linien

So sieht das S-Bahn-Netz mit Stand vom 9. März 2006 aus. Infos dazu siehe Leipziger Nahverkehr und Netz

Des weiteren soll um die Stadt Halle herum ein „Regio-S-Bahnnetz“ eingerichtet werden. In diesem Zusammenhang plant das Land Sachsen-Anhalt Städte wie Lutherstadt Eisleben, Bitterfeld, Merseburg und Naumburg in das mitteldeutsche S-Bahn-Netz einzubinden.

Fahrzeugeinsatz

In den ersten Jahren wurden in Leipzig Wendezüge aus LOWA-Wagen in den Stadtfarben – blau mit gelbem Fensterband – eingesetzt. Später fuhren, wie auch in Halle, die allgegenwärtigen Doppelstock-Gliederzüge. Diesmal ereilte Halle die Ehre, Wagen in den Stadtfarben zu erhalten – rot mit weißen Zierstreifen. Diese wurden wiederum durch Doppelstock-Einzelwagen ersetzt, die heute ausschließlich in modernisierter oder neugebauter Form verkehren.

Gezogen wurden die Züge von Loks der Baureihe 211 und 242, später durch ihren Nachfolger Baureihe 243 abgelöst, die bei der Deutschen Bahn AG als Baureihe 109 und 142 bzw. 143 bezeichnet wurden.

Um die lokbespannten Wagenzüge zu ersetzen, wurden zwei Prototypen der Baureihe ET 280 der DR (Ost) gebaut und auf der Linie nach Wurzen erprobt. Da die Lokomotivfabrik Hennigsdorf zu dieser Zeit jedoch in ihrer Kapazität voll ausgelastet war (u. a. Baureihe 243), wurden diese nicht in Serie produziert.

Da die Baureihe 143 und die Doppelstockwagen nicht die strengen Brandschutzanforderungen des Citytunnels erfüllen, müssen sie bis zu dessen Eröffnung ersetzt werden. Da Doppelstockwagen prinzipbedingt nur halb so viele Türen – im Verhältnis zur Platzzahl – haben können wie einstöckige Fahrzeuge, sollen sie voraussichtlich ab 2011 durch geeignetere Triebzüge ersetzt werden. Damit endet der Einsatz der eigentlich S-Bahn-ungeeigneten Doppelstockwagen, die zuletzt hauptsächlich wegen der regionalen Herkunft eingesetzt wurden.