Sidi Muhammad IV. († 1873) war Sultan der Alawiden in Marokko (1859–1873).
In der Nachfolge seines Vaters Mulai Abd ar-Rahman (1822–1859) versuchte Sultan Sidi Muhammad die Sicherheit Marokkos durch die Modernisierung der Armee und den Ausbau der Befestigungsanlagen weiter zu festigen. Die Notwendigkeit war durch die Niederlage Marokkos im Krieg gegen Spanien (1859–1860) deutlich geworden.
Allerdings richtete sich die Modernisierung des Militärs auch gegen die unruhigen Stammesverbände der Beduinen und Berber, die die Landbevölkerung sowie die Städte immer wieder bedrohten. Dies war auch ein Grund, dass ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung in den Städte an der Atlantikküste schnell anwuchs, da die Städte sich wegen der größeren Sicherheit schnell zu Wirtschaftszentren entwickelten. Durch die Häfen konnten die in den Städten hergestellten Güter leichter exportiert werden. Um den Export zu fördern, wurden weitere Verträge mit den europäischen Mächten abgeschlossen. Nachfolger von Sidi Muhammad IV. wurde dessen Sohn Mulai al-Hassan I. (1873-1894).
Literatur
- Ulrich Haarmann: Geschichte der Arabischen Welt. C.H. Beck München, 2001 ISBN 3406381138
- Stephan und Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Artemis Verlag, 1972 ISBN 3760801382
Personendaten | |
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NAME | Muhammad IV., Sidi |
KURZBESCHREIBUNG | Sultan der Alawiden |
STERBEDATUM | 1873 |