Rheinhäuser Fähre

Personenfähre über den Rhein
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. April 2007 um 02:39 Uhr durch Claus Ableiter (Diskussion | Beiträge) (Sage). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Rheinhäuser Fähre (früher Husener Fahr) verbindet das rechtsrheinische Rheinhausen und das linksrheinische Speyer. Sie gehört zu den ältesten Flussfährverbindungen am Rhein und in Deutschland überhaupt. Sie war früher Teil der ersten regelmäßig betriebenen Postroute im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation von Innsbruck nach Brüssel.

Heute nach den Bau der beiden Rheinbrücken in Speyer ist es eine von der Gemeinde Rheinhausen und der Stadt Speyer gemeinsam mit Hilfe eines Privatunternehmers betriebene Sommerfähre für Personen und Fahrräder. Sie ist Teil der sogenannten Schönborn-Route, ein Fahrradwanderweg von Bruchsal nach Speyer. Von Speyer aus führen Fernfahrradwege weiter westlich nach Neustadt an der Weinstraße, außerdem besteht die Möglichkeit nach Süden und Norden den Rhein entlang zu fahren, wobei nördlich eine Sommerfähre auf der Kollerinsel und eine weitere Fähre im gut 20 km entfernten Altrip nach Mannheim erreicht werden kann. Speyer ist außerdem einer der historischen Ausgangspunkte und Durchgangspunkte für die Pilgerreise nach Santiago de Compostela, den sogenannten Jakobsweg.

Geschichte und Umgebung

Da über Jahrhunderte gar keine oder nur wenige Brücken über den Rhein existierten, mußten Reisende und Händler Furten oder Fähren benutzen. In der Umgebung von Speyer gab es fünf Fähren, die vermutlich alle schon lange vor ihren Ersterwähnungen bestanden.

Es waren dies die 1191 ersmals erwähnte Fähre bei Rheinsheim, die 1297 ersterwähnte Fähre Udenheim (heute Philippsburg), die Ende des 13. Jahrhunderts ersterwähnte Lußheimer Fahr nach Altlußheim, die 1228 erstmals genannte bischöfliche Fähre bei Ketsch und schließlich die 1296 erstmals erwähnte "Husener Fahr" also die Rheinhäuser Fähre.[1]

Sage

1813 gestaltete der Dichter Wolfgang Müller von Königswinter (1816-1873) eine Ballade, in der ein Fährmann nachts mit dem Ruf geweckt wird und der dann die gerüsteten Geister der im Dom begrabenen Kaiser über den Rhein bringt, die dann an der Entscheidungsschlacht in Leipzig teilnehmen, um vier Nächte später wieder zurückzukehren. Text der Ballade: Nächtliche Erscheinung zu Speier

Diese Sage wurde graphisch von Hanns Fay (1888-1957) auf Notgeldscheinen des 1. September 1923 über 50 Millionen Mark dargestellt.

Im Jahr 1987 gestaltete Günther Zeuner zu dieser Sage eine zweiteilige Großplastik mit dem Titel "Des Fährmanns Traum" im Domgarten des Speyerer Domes. [1]

Quellen

  1. Günter Stein: Stadt am Strom, Speyer und der Rhein, Zechner, 1989, S. 60-68 Kapitel "Fähren und Brücken", ISBN 3-879928-892-5

Stephan Alfter: Ein Beitrag zur "Völkerverständigung", Speyerer Morgenpost vom 31. März 2007, S. 3