Partition (Mengenlehre)

mathematische Methode zur Aufteilung der Elemente einer Menge
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. März 2007 um 03:26 Uhr durch FlaBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: el:Διαμερισμός συνόλου; kosmetische Änderungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In der Mengenlehre ist eine Partition einer Menge M eine Familie P aus nichtleeren, disjunkten Teilmengen von M, so dass jedes Element von M in genau einer Menge von P enthalten ist. Eine Partition wird auch als Klasseneinteilung bezeichnet.

Beispiele

  ist eine Partition von   aber keine Partition von  , da 3 und 7 nicht in den Teilmengen von P vorkommen.

Die Mengenfamilie   ist keine Partition von irgend einer Menge, da {1,2} und {2,3} beide die 2 enthalten, also nicht disjunkt sind.

Die Partitionen von {1, 2, 3} sind

  •  
  •  
  •  
  •  
  •  

Anzahl der Partitionen einer endlichen Menge

Die Anzahl der Partitionen einer n-elementigen Menge nennt man Bellsche Zahl   (nach Eric Temple Bell). Die ersten Bellzahlen sind

  (Folge A000110 in OEIS)

Mathematische Definition

Sei M eine Menge. Ein System P aus Teilmengen von M heißt Partition von M, falls

  • die Vereinigung aller Elemente von P ganz M ist,
  • P eine disjunkte Mengenfamilie ist und
  • die leere Menge nicht Element von P ist.

Partitionen und Äquivalenzrelationen als Faktormenge

Ist eine Äquivalenzrelation ~ auf der Menge M gegeben, dann bildet die Menge der Äquivalenzklassen eine Partition von M, die meist als M/~ geschrieben wird.

Ist umgekehrt eine Partition P von M gegeben, dann können wir eine Äquivalenzrelation definieren durch: x ~ y genau dann, wenn ein Element A in P existiert, in dem x und y enthalten sind. Als Formel lautet die Definition:

 

Es ergibt sich die Gleichheit der Partitionen P = M/~. Damit sind Äquivalenzrelationen und Partitionen im Grunde gleichwertig.

Definition der Faktormenge

Die Menge  
aller Äquivalenzklassen
 
einer Äquivalenzrelation ~ heißt Faktormenge von M nach ~. Diese algebraische Struktur stellt einen Teil des Zusammenhangs von Äquivalenzrelation und Partition dar.

Beispiel

Für eine feste natürliche Zahl   heißen ganze Zahlen   kongruent modulo  , wenn ihre Differenz   durch   teilbar ist. Kongruenz ist eine Äquivalenzrelation. Die entsprechende Partition der Menge der ganzen Zahlen ist die Partition durch die Restklassen, d.h.

 

mit

 

(Man beachte, dass diese Notation für Restklassen nur gewählt wurde, um die obige allgemeine Konstruktion zu illustrieren; sie ist nicht allgemein üblich.)

Vergleich von Partitionen: Der "Partitionsverband"

Sind P und Q zwei Partitionen einer Menge M, dann nennen wir P feiner als Q, falls jedes Element von P Teilmenge eines Elements von Q ist. Anschaulich heißt das, dass jedes Element von Q selbst durch Elemente von P partitioniert wird.

Die Relation "feiner als" ist eine Halbordnung auf dem System aller Partitionen von X, und dieses System wird dadurch sogar zu einem Verband.

Siehe auch

Partitionsfunktion, Äquivalenzrelation