Pocket Bike

kleine motorisierte Zweiräder
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Als Pocket Bike (eng. Taschen-Motorrad), auch Minibike (Der Begriff Pocketbike ist korrekter, also Vorsicht vor der Verwechslung mit den großen Minibikes mit mindesten 50ccm!) genannt, werden motorisierte Zweiräder bezeichnet, welche die Maße 110 cm x 50 cm x 50 cm nicht überschreiten. Optisch lehnen sich Pocket Bikes in der Regel an existierende Motorräder an, manchmal in Form von möglichst exakten Kopien, sog. Replikate (auch Replicas).

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Ein typisches Pocket Bike.

Die Pocketbikes wurden in Italien erfunden wo sich auch die meisten namhaften Hersteller dieser Mopeds befinden.

Qualitativ minderwertige Produkte kann man für schon ca. 80€ erwerben, Markenbikes kosten 2500€ und mehr. Man bekommt dann ein hochwertig verarbeitetes Pocketbike mit 50 ccm und ca. 20 PS Leistung, die für eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 100 km/h ausreichen.

Antriebstechnik

Üblicherweise verfügen Pocket Bikes nicht wie ihre großen Vorbilder über komplizierte Schaltgetriebe. Stattdessen wird die Antriebsenergie über eine Fliehkraftkupplung an ein kleines Ritzel übertragen, welches die Energie über eine Antriebskette an das Kettenblatt weiter gibt. Mögliche Übersetzungsverhältnisse sind Ritzel 6 bis 10 Zähne und Kettenblatt 60 bis 80 Zähne. Eine andere Antriebsart hat das Dirtbike. Dabei wird die Energie des Motors auf eine Fliehkraftkupplung dann auf eine Untersetzung und schließlich wie bei dem Pocketbike auf ein kleines Ritzel übertragen, welches die Energie über eine Antriebskette an das Hinterradritzel weiter gibt. Das Gewicht des Fahrers wird vom Hersteller meist auf 110kg begrenzt.

Motoren

In den meisten Pocket-Bikes werden Zweitaktmotoren mit einem Hubraum von 39 cm³ bis 130cm³ verbaut. Diese Motoren eignen sich durch ihre vergleichsweise simple Technik und kleine Bauweise gut für das Pocket Bike-Konzept.

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Ein Wasser-gekühltes Pocket Bike.

Es werden sowohl Luft- als auch Wasser-gekühlte Motoren verbaut. Gestartet wird unabhängig von der Bauweise meist über einen Seilzugstarter, seltener auch über einen elektrischen Starter.

Die Motoren werden über Vergaser gespeist. Üblich sind hier Flachschiebervergaser, für den Renneinsatz werden aber auch Fallstromvergaser verbaut.

Bremsen

Vorderrad Scheibenbremsen (starr oder schwimmend gelagert) bis 160 mm Durchmesser einfache oder Doppelscheibe in der Regel mit Einkolben Bremssattel (schwimmend gelagert) über einen Seilzug betätigt. Hinterrad Scheibenbremse (starr gelagert) bis 110 mm Durchmesser eine Scheibe in der Regel mit Einkolben Bremssattel (schwimmend gelagert) über einen Seilzug betätigt. Es gibt mittlerweile auch Hydraulische Bremsanlagen mit Mehrkolben Bremssattel. Mit etwas Handwerklichem Geschick kann man auch Hydraulische Bremsanlagen vom Mountainbike montieren.

Tuning

Nicht zuletzt bedingt durch die simple Motorbauweise erfreut sich die Leistungssteigerung (Tuning) dieser Motoren großer Beliebtheit. Zudem wird meist auch die Optik verbessert zum Beispiel durch Neulackierungen oder Chromfarbene Anbauteile.

 
An einem Pocket Bike verbauter Sportluftfilter

Modellvarianten

Pocketbikes können in zwei allgemeine Lager aufgeteilt werden.

1. Chinabikes (Chinakracher) 2. Markenbikes (Minis / Midis)

Weiter können diese dann in luftgekühlt und wassergekühlt aufgeteilt werden.

Das Modell "B1 Origami" von Blata ist wohl das bekannteste Markenbike und wird von Chinesen eifrig kopiert und in der Regel als "C1" bezeichnet, natürlich in Qualität und Leistung nicht mit dem Original zu vergleichen.

Dirtbikes werden meist nicht Pocketbikes genannt sondern schlicht Minidirt.

Motorsport

Ein Pocketbike ist ein Motorsportgerät und sollte daher nur auf einem abgesperrten Gelände (Rennstrecke) und mit kompletter Sicherheitsausrüstung (Helm, Handschuhe, Lederkombi) gefahren werden. Es gibt zahlreiche National Meisterschaften in den einzelnen Ländern z.B. die deutsche Meisterschaft und auch eine Europameisterschaft. Das Reglement in der deutschen Meisterschaft Teil die Fahrer in 4 Klassen ein. Klasse 1+2 Schüler bis 16 Jahren die Leistung der Mopeds ist auf ca. 7 PS beschränkt. Klasse 3 Senior Mini ab 16 Jahren Minibikes 2-takter bis 50 ccm und 4-takter bis 90 ccm ohne Leistungsbeschränkung. Klasse 4 Senior Midi wie Klasse 3 jedoch mit Midibikes (etwas größer). In den Klassen 1 bis 4 sind Ausschließlich Markenbikes Namhafter Hersteller zugelassen. Dann gibt es noch die Klasse 5 Chinabikes die aber sehr selten Ausgeschrieben wird. Näheres dazu beim DMV bzw. DMSB

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beim training.

Rechtliches

 
Pocketbike, gefahren von Jochen Schaller (D) im Jahr 2004.

Das Führen von Pocketbikes im öffentlichen Straßenverkehr ist nicht erlaubt. Zur Zeit ist es in Deutschland nicht möglich eine Zulassung für die Bikes zu bekommen. Daraus folgt ein fehlender Versicherungsschutz. Zudem wird eine Fahrerlaubnis (meist Klasse A oder A1) benötigt. Wer also ein solches Kraftfahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr führt, macht sich strafbar (Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Verstoß gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren ohne Zulassung).

 
Pocketbikes à la DDR fahren heute in der Klasse "Die Orginalen".

Außerdem werden in einem solchen Fall die Pocketbikes durch die Polizei sichergestellt und von einem Gutachter überprüft, was zusätzlich noch mehrere 100 Euro kosten kann. Wichtig zu wissen ist auch, dass im Falle eines Unfalls keine Versicherung die entstandenen Sach- und oder Personenschäden übernimmt.


Pocketbikes mit Straßenzulassung

Seit einiger Zeit gibt es Pocketbikes mit einer Straßenzulassung. Das Pocketbike mit dem Modellnamen NeSSXP1 darf mit einem Führerschein der Klasse M (Ab 16 Jahre) gefahren werden. Die Versicherung ist wie bei einem normalen Motorroller. Das Bike hatt 49ccm³, fährt 45 km/h, hatt eine Leistung von 3,5 Ps.

Tschechische Seite - auf Tschechisch - über den Pocketbikesport in der Tschechischen Republik.