Ein Marschhufendorf ist Siedlungsform und eine Form des Reihendorfs.
Marschhufendörfer gibt es nur als planmäßige Anlage oftmals infolge systematischer Kolonisierung und vor allem Eindeichung von See- und Flussmarschen. Die Verbreitung der Marschhufendörfer ist daher auf die Küstenlandschaften der Nordsee und die Uferrandzonen der Unterläufe der großen Flüsse, die in die Nordsee münden, beschränkt.
Die Mittelachse der Siedlung bildet neben der Straße auch ein Graben, der langgestrecktes topografisches Objekt ist, an dem sich das Marschhufendorf ausrichtet. Siedler erhielten streifenförmige Stücke des Landes in der Größe einer Hufe, die sie urbar machten bzw. rodeten. Am Weg und Hauptgraben wurden die Höfe errichtet, auf der dahinter liegenden Fläche wurde Landwirtschaft (Weide) betrieben. Am Ende der Hufe blieben häufig noch Wald bzw. Waldreste erhalten, an den man sich im Laufe der Zeit bei Bedarf an neuen Nutzflächen "heranarbeitete". Die Abgrenzungen einzelner Hufe untereinander waren Gräben.
Ein Marschhufendorf steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Flurform und häufig mit Flurnutzung.