Treideln

Ziehen von Schiffen auf Wasserwegen durch Menschen oder Zugtiere
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Treideln (oder sächs. Bomätschen) bezeichnet die Tätigkeit des Schiffziehens auf Flüssen durch Menschen, seltener durch Zugtiere oder später auch durch Lokomotiven. Dabei wurden die Schiffe in der Regel nur stromaufwärts gezogen und stromabwärts durch die Strömung und/oder den Wind getragen. Das Aufkommen der Ketten- und Dampfschifffahrt Mitte des 19. Jahrhunderts verdrängte den Berufsstand der Treidler. Die Pfade der Schiffszieher wurden Leinpfad, Treidelpfad oder (sächs.) Bomätscherpfad genannt.

Treideln am Finowkanal

Auch an der Wolga war das Treideln üblich. Dort wurde ein Treidler als Burlak bezeichnet. Der russische Maler Ilja Repin hat den Schiffsziehern mit seinem Bild "Die Wolgatreidler" ein Denkmal gesetzt. Außerdem gibt es ein international bekanntes Lied über die Wolgatreidler (Ej, uchnem).

In Deutschland ist der Leinpfad an der Ruhr zwischen Duisburg und Witten bis heute fast vollständig erhalten. Auf ihm wurden von etwa 1770 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Kohleschiffe getreidelt, heute wird er als Freizeitweg von Fußgängern und Radfahrern genutzt.

Siehe auch: Panama-Kanal -- Treidelbahn