C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben

Film von Jean-Marc Vallée (2005)
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Film
Titel C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben
Originaltitel C.R.A.Z.Y.
Produktionsland Kanada (Québec)
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahre 2005
Länge 127 Minuten
Stab
Regie Jean-Marc Vallée
Drehbuch Français Boulay
Jean-Marc Vallée
Produktion Pierre Even
Jean-Marc Vallée
Musik David Bowie
Kamera Pierre Mignot
Schnitt Paul Jutras
Besetzung

C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben ist ein kanadischer Spielfilm des Regisseurs Jean-Marc Vallée aus dem Jahr 2005. Vallée war darüber hinaus auch am Drehbuch sowie an der Produktion des Films beteiligt.

Handlung

Der Film schildert das Leben der Familie Beaulieu aus Québec in Kanada über einen Verlauf von rund 20 Jahren. Durch den Film führt der am Weihnachtsabend 1960 geborene Zachary, der aufgrund seines Geburtsdatums und eines Muttermales am Hinterkopf prompt mit übersinnlichen Kräften ausgestattet zu sein scheint. Seine Mutter Laurianne ist sich sicher, dass es allein reicht, wenn er nur an einen Verletzten denkt, damit dessen Schmerzen oder Blutungen vergehen – und prompt klingelt im Hause Beaulieu pausenlos das Telefon. Vater Gervais, der Zachary ebenfalls ins Herz geschlossen hat, schert sich um den religiösen Hokuspokus nicht sonderlich und versucht stattdessen, einen Sportler oder Musiker aus seinem Sohn zu machen. Außerdem ist es sein großes Hobby, bei jeder sich bietenden Feier einen Mikrofon-Ersatz in die Hand zu nehmen und den immer gleichen Titel Emmenez-moi au bout de la terre von Charles Aznavour mitzusingen. Komplett machen die Familie noch die drei älteren Brüder Raymond, der mit Drogenproblemen zu kämpfen hat, Christian, eine jedes Buch verschlingende Leseratte und die Sportskanone Antoine; Yvan, der Jüngste, wird erst einige Jahre nach Zachary geboren.

Als Zachary heranwächst, bekommt er Probleme, sich in der starren und noch stark von der katholischen Kirche geprägten Welt zurechtzufinden, zudem er seine aufkommende Homosexualität nur schwer unterdrücken kann. Doch auch in seiner Familie kann er sich nicht öffnen, da sein homophober Vater dies nicht dulden würde. Somit schwankt Zachary über Jahre hinweg zwischen seinen Neigungen und dem Verlangen, es seinem Vater recht zu machen.

Auf Christians Hochzeit kommt es schließlich zum Eklat. Ein Gast will beobachtet haben, wie Zachary im Auto einen anderen Mann geküsst habe und „also doch schwul“ sei. Sein Vater stellt ihn zur Rede. Zachary, der in einer Partnerschaft mit einer Frau lebt, streitet ab, dass in dem Auto etwas gelaufen sei, gibt jedoch zu, dass er sich dies gewünscht habe. Seine Freundin, die den Dialog mitanhört, wendet sich entgeistert von ihm ab.

Zachary begibt sich daraufhin auf Sinnsuche und reist nach Israel – davon hatte ihm seine Mutter immer vorgeschwärmt. Er kommt wieder zurück nach Kanada, als sein Bruder Raymond gerade aufgrund einer Überdosis im Krankenhaus liegt und nur wenig später stirbt. Der Vater versucht sich langsam mit dem Gedanken anzufreunden, dass Zachary „anders“ ist, um nicht noch einen Sohn zu verlieren.

Hintergrund

Der Titel des Films, C.R.A.Z.Y., setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der fünf Söhne zusammen: Christian, Raymond, Antoine, Zachary und Yvan. Zudem heißt einer der Hits der Country-Sängerin Patsy Cline, von der Vater Gervais ein großer Fan ist, ebenfalls Crazy.

Émile Vallée, der den sechs- bis achtjährigen Zachary spielt, ist der Sohn von Regisseur Jean-Marc Vallée.

Kritiken

  • Das Lexikon des internationalen Films beschrieb den Film als „sehr unterhaltsam und manchmal auch wehmütig“ und als „originelle Familiengeschichte und zugleich eine treffende Epochenbeschreibung“.[1]
  • „Bittersüße Geschichte vom Erwachsenwerden in den 70er und 80er Jahren, die mit Tiefgang, feinem Humor und toller Musik begeistert.“ (Cinema) [2]
  • „Jean-Marc Vallées mehrfach preisgekrönte Coming-of-Age-Geschichte ‚C.R.A.Z.Y.‘ ist nicht nur kongenial erzählt, sie spiegelt auch die seit den siebziger Jahren währende Selbstfindung der kanadischen Nation wider.“ (Der Spiegel) [3]
  • „Das mehrfach preisgekrönte Werk (...) hinterlässt wegen des Themas, den überzeugenden schauspielerischen Leistungen und der coolen Filmmusik insgesamt einen starken Eindruck.“ (filmstarts.de, Jörn Schulz)

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Bester kanadischer Spielfilm

Genie Award-Nominierung in den Kategorien:

Jutra Award 2007

  • Film s'étant le plus illustré hors Québec

Quellen

  1. Lexikon des internationalen Films
  2. Cinema
  3. Der Spiegel, David Kleingers