Kitesurf

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Kite-Surfen oder auch Kite-Boarden ist eine Variante des Surfens, wobei sich der Surfer von einem "Kite" (Lenkdrachen) über das Wasser ziehen lässt.

Kite-Surfer am Kap von Trafalgar

Dabei steht er auf einem kleinen Brett (ähnlich einem Wakeboard, Snowboard oder Surfbrett, typischerweise zwischen 100 und 200 cm Länge). Der Surfer kann seine Richtung und Geschwindigkeit über den Lenkdrachen variieren. Kite-Surfen kann schon bei sehr geringen Windstärken betrieben werden. Durch den Auftrieb des Drachens lassen sich extreme Sprünge – teils schon Flüge – vollbringen.

Rekorde

Bei Sprüngen liegt der Rekord für die Höhe bei ca. 12 Metern, für die Dauer bei 8 Sekunden offiziell (bei 13 Sekunden inoffiziell).

Gefahrenpotenzial

Kiten ist sehr sicher:

  • wenn man in einer offiziellen Kite-Schule den korrekten Umgang lernt,
  • wenn man nicht sich und die Kraft, die ein Kite entwickeln kann, unterschätzt,
  • wenn man sich über Wind- und Wetterverhältnisse informiert hat,
  • wenn man sich über die besonderen Revierverhältnisse (Strömungen, Riffe, Sandbänke usw.) informiert hat
  • wenn man Abstand zu anderen Strandgästen hält,
  • wenn man nicht alleine kiten geht, sondern einen Start-/Landepartner hat und auf dem Wasser beobachtet wird.

Kite-Surfen kann sehr gefährlich werden, z.B.

  • wenn der Surfer nicht richtig funktionierende Sicherheitssysteme benutzt und sich so nicht vom Kite trennen kann,
  • wenn der Surfer Gefahr läuft über Land oder sonstige Hindernisse in Lee geschliffen zu werden,
  • wenn eine Boardleash benutzt wird und so das Kiteboard nach Stürzen in Richtung Kiter gerissen wird,
  • wenn das Material vor dem Start nicht auf Abnutzungserscheinungen überprüft wurde und auf dem Wasser versagt.

Schirm-Systeme

Beim Kite-Sport unterscheidet man zwischen Tubekites und Softkites. Tubes bekommen ihre typische Form, indem sie vorher mithilfe einer Luftpumpe gefüllt werden. Softkites oder Ram-Air Kites (engl. Ram-Air für Stauluft) erinnern stark an Gleitschirme. Sie erhalten ihre Form durch die Luft, die zwischen Ober- und Untersegel gestaut wird.

  • Softkites sind im Grunde genommen wie Paragleitschirme aufgebaut, mit dem Unterschied, dass die Luftstauschläuche eine Art Verschlussklappe besitzen, wodurch ein Start aus dem Wasser ermöglicht wird. Matten sind im Vergleich zu Tubekites indirekter in der Steuerung, fliegen aber schon bei weniger Wind.
  • Tubekites besitzen, wie der Name schon vermuten lässt, Tubes (Luftschläuche), die vor dem Gang ins Wasser aufgepumpt werden müssen und dem Kite seine Form geben. Diese Luftkammern machen auch den Start aus dem Wasser möglich. Tubekites sind wesentlich verbreiteter als Matten/Softkites. Dies liegt vor allem am ziemlich einfachen Aufbau, der guten Wasserstartfähigkeit und daran, dass man sie problem- und vor allem relativ gefahrlos am Windfensterrand (dort hat der Kite sehr wenig Power!) starten kann.

Boards

Beim Kite-Sport unterscheidet man zwischen Directional-Boards und Bi-Directional-Boards:

  • Ein Directional-Board besitzt 3 Fußschlaufen und kann, wie der Name schon sagt, nur in eine Richtung gefahren werden. Möchte man in die andere Richtung fahren, muss man entsprechend umsteigen. Dies ist grundsätzlich während der Fahrt möglich (Halse), allerdings setzt dies etwas Geschick voraus. Alternativ muss die Fahrt unterbrochen und das Brett gedreht werden. Der große Vorteil dieses Typs ist, dass es mehr Volumen und daher mehr Auftrieb auf dem Wasser besitzt und dadurch für Anfänger besser geeignet ist (da man bei Lenkbewegungen nicht sofort untergeht). Auch die größeren Finnen ermöglichen ein leichteres und Fehler verzeihendes Fahren.
  • Ein Bi-Directional-Board besitzt 2 Fußschlaufen und ist (fast) symmetrisch gebaut. Daher kann in beide Richtungen ohne Fußwechsel gefahren werden. Da dieser Typ weniger Volumen und kleinere Finnen besitzt, muss schneller und mehr über die Kante gefahren werden als bei Directionals. Beinahe jeder Fortgeschrittene fährt diesen Board-Typ.