Der Krimi (Kriminalroman) beschreibt ein Verbrechen und die Verfolgung und Aufklärung durch die Staatsgewalt oder eine Privatperson. Der Kriminalroman teilt sich in zwei verschiedene Subgattungen auf:
- Detektivgeschichte (von lat. "detectare" = aufdecken)
- Thriller (von engl. "to thrill" = mitreißen, fesseln)
Das stimmt so nicht. Die zweite Subgattung ist die Kriminalgeschichte. Sie erzählt von der Entstehung eines Verbrechens. Im Gegensatz zur Detektivgeschichte, die von der Aufklärung eines Verbrechens erzählt. Der Thriller ordnet sich wie andere Gattungen des Krimis (zBp. Psycho, Historie oder Horror) den beiden großen Begriffen unter.
Die klassische Detektivgeschichte geht von einem zu Beginn des Romans berichteten Verbrechen aus (meist ist es ein schweres Kapitalverbrechen), das ein Detektiv im Verlauf der Romanhandlung aufklärt. Die eigentliche Verbrechensgeschichte (also wie es zu dem Kapitalverbrechen kam) ist mit Beginn des Romans in der Regel abgeschlossen, während die Ermittlungsgeschichte en détail geschildert wird. Der Detektiv dringt bei der Aufklärung des Verbrechens meist tief in die persönliche Vergangenheit der Verdächtigen ein und untersucht zudem ihre privaten Verflechtungen untereinander. Begleitet wird der Detektiv häufig von einer so genannten "Watsonfigur", die als Vermittler zwischen dem "genialen" Detektiv und dem Leser auftritt. Die bekanntesten Detektive des klassischen Detektivromans sind Auguste Dupin (E.A. Poe), Sherlock Holmes (A. Conan Doyle), Hercule Poirot und Miss Marple (beide A. Christie)
Im Gegensatz zur klassischen Detektivgeschichte wird der Detektiv bzw. die ermittelnde Person im Thriller mit in die Verbrechensgeschichte involviert. Während der Detektiv im Detektivroman eine unantastbare Person darstellt, muss der Detektiv im Thriller um sein Leben fürchten und sich nicht selten handgreiflich gegen seine Widersacher durchsetzen.
Das stimmt so leider auch nicht. Die unten erwähnten Chandler und Hammett haben mit Marlowe und Spade Figuren erschaffen, die eindeutig Detektive sind (auch beruflich). Die nach der oben genannten Definition ein Verbrechen aufzuklären haben. Das "in Gefahr geraten" ist kein Kennzeichen für eine Gattung, sondern allenfalls ein Stilelement.
Der Thriller wird dementsprechend von weit mehr Action-Elementen geprägt als der klassische Detektivroman.
Schließlich gibt es auch Mischformen zwischen Detektivroman und Thriller, z.B. in der amerikanischen "hard-boiled-school" mit den Hauptvertretern Raymond Chandler und Dashiell Hammett.
Wie oben erwähnt handelt es sich bei der hard-boiled school nicht um eine Mischform, sondern um Detektivgeschichten in Reinform. Der Unterschied zu Autoren des Golden Age wie Christie oder Conan Doyle ist ein ruppiger Großstadtstil. Die Gattung bleibt die selbe.
(MfG Andreas Izquierdo)
Geschichte
Als erster Autor von Detektivromanen wird Edgar Allan Poe bezeichnet, obwohl dieser auf Vorläufer (z.B. E.T.A. Hoffmann) zurückgreifen konnte. Kriminalliterarische Züge finden sich jedoch schon in der antiken Literatur, so z.B. in "König Ödipus" von Sophokles. Als erster bedeutender deutschsprachiger Detektivromanautor gilt Friedrich Glauser. Als einer der wichtigsten Begründer des Thrillers gilt der englische Autor John Buchan
Siehe auch: Liste der Krimi-Autoren