SkyOS ist ein grafisches Betriebssystem für moderne x86 PCs, das größtenteils alleine vom Österreicher Robert Szeleney entwickelt wird.
SkyOS | |
---|---|
![]() | |
![]() | |
Entwickler | Djinnworks |
Lizenz(en) | Proprietär |
Erstveröff. | 15. Dezember 1997 |
Akt. Version | 5.0 Build 6669 (18. November 2006) |
Abstammung | - |
Architektur(en) | x86 |
Sonstiges | Sprachen: Englisch, Deutsch,... |
www.skyos.org |
Es ist vor allem für den Desktop-Bereich ausgelegt und fokussiert sich so auf Benutzerfreundlichkeit. Es verwendet SkyFS, ein 64-Bit-Journaling-Filesystem, bietet allerdings auch Unterstützung für andere Dateisysteme, wie beispielsweise FAT32 und BFS.
Ziele
SkyOS versucht sich zwischen Windows und Linux zu positionieren, mit dem Hauptziel einer einfachen Benutzung der Grafischen Benutzeroberfläche. Es besitzt zwar eine größtenteils POSIX-kompatible API, versteht sich aber nicht als Unix-Derivat, da es sonst keine Ähnlichkeiten mit Unix besitzt. So ist bei SkyOS die grafische Benutzeroberfläche, die den Namen SkyGI trägt, anders als bei Unix üblich, ein fester Bestandteil des Systems, ähnlich wie bei Windows. Grund dafür ist, wie bei Windows, die einfachere Handhabung des Systems durch den Benutzer, da der Heimbenutzer-Desktop das Einsatzgebiet für SkyOS darstellt.
System
Hardware
Die Hardware-Unterstützung ist an vielen Stellen noch sehr mangelhaft - so werden Technologien wie WLAN oder Bluetooth noch nicht unterstützt. Im aktuellsten Betarelease wurden allerdings Drucken (CUPS), CD-Brennen (Cdrtools) und USB hinzugefügt. Unter anderem werden USB-Massenspeichergeräte, USB-Drucker und USB-Eingabegeräte unterstützt. Obwohl die meisten Grafikkarten von Nvidia und ATI unterstützt werden, fehlen für aktuelle Spiele Treiber, die auch Unterstützung für die 3D-Funktionen Grafikchips bieten.
Desktop-Konzept
Die Taskleiste befindet sich bei SkyOS oben in der Mitte und verändert ihre Größe je nach Anzahl der offenen Programme. Der Desktop beherbergt ausschließlich Verknüpfungen zu Programme und Dateien, keine Dateien selbst. SkyOS verwendet keine Workspaces - Programme werden über die Taskleiste oder über die Tastaturkombination Alt+TAB gewechselt. Mithilfe eines Dock-ähnliches Programms lassen sich bequem Programme starten. Eine Besonderheiten stellen die systemweiten Mausgesten dar, mit denen sich praktisch das gesamte System steuern lässt.
Anwendungen
Die wichtigsten SkyOS Anwendungen nach Kategorien:
- Bildbearbeitung: GIMP und Pixel.
- Internet: Mozilla Firefox, Mozilla Thunderbird, Nvu, Gaim, ein nativer FTP-Client, ein Bittorrent-Client. Außerdem ist ein nativer Jabber-Client in Entwicklung.
- Multimedia: Das native MediaCenter unterstützt eine Vielzahl an Codecs, eine aktuelle Portierung des VLCs ist ebenfalls verfügbar.
- Office: AbiWord und ein Kontaktmanager, der ähnlich wie BeOS Attribute zum Speichern von Informationen verwendet.
- Remote-Access: Server und Clients für VNC und Telnet.
- Spiele: Quake, Quake II, Quake III, FooBillard, OpenTTD, ScummVM und an die 20 kleinere Spiele, die meist auf SDL basieren.
- Weiters sind unter anderem Compiler und Interpreter für folgende Programmiersprachen vorhanden: C, C++, C#, D, Pascal, Perl, Python, Ruby, Mono. Außerdem sind Toolkits wie SDL und GTK verfügbar.
Die meisten vorhandenen Programme werden bei der Standard-Installation mitgeliefert, weitere Applikationen lassen sich kostenlos über ein Update-Tool namens Software Store installieren.
Multimedia
Das Abspielen von Audio- und Videodateien wird in SkyOS vom Integrated Streaming System (auch ISS genannt) übernommen, mit dem Programmierer das Abspielen einer MP3-Datei mit einer einzigen Codezeile implementieren können. Die Standardanwendung zum Abspielen von Videos und Sounddateien nennt sich MediaCenter, das auch DVDs abspielen kann. Neben dem MediaCenter existiert auch eine aktuelle Portierung des VLCs. Außerdem existiert ein Proof-of-Concept einer SkyOS MediaStation, eine Anwendung ähnlich der Windows XP Media Center Edition. Es deutet vieles darauf hin, daß die meisten Konzepte vom bekannten BeOS übernommen wurden.Dies spiegelt sich z.B. in der Programmierschnittstellen von SkyOS wieder, welche viele Klassen von der BeOS API nachbildet.
Services
Services sind im Hintergrund arbeitende Programme. Der Benutzer kann sie im SystemManager aktivieren bzw. deaktivieren und auch einstellen, ob sie beim Booten starten sollen. Momentan existieren knapp 20 solcher Services, hier eine kleine Auswahl der wichtigsten:
- File and Folder Sharing startet und konfiguriert einen Samba-Server.
- Gesture Executor ermöglicht systemweite Mausgesten, um z. B. ein Fenster zu minimieren oder den Desktop anzuzeigen.
- Indexfeeder erstellt einen sich ständig aktualisierenden Suchindex, der Suchergebnisse in Bruchteilen von Sekunden ausgibt.
- Integrated Streaming System, siehe Multimedia.
- Webserver bietet die Möglichkeit, einen HTTP Server mit wenigen Mausklicks zu starten.
- Weather Service lädt aktuelle Wetterdaten für einen Ort herunter und zeigt sie in der SkyOS Taskleiste an.
SkyFS
Das SkyOS Dateisystem SkyFS basiert auf OpenBFS, dem Dateisystem von Haiku, eine Reimplementation vom Be File System. Es ist ein 64-Bit-Journaling-Filesystem und unterstützt Metadaten, nach denen gesucht werden kann. Außerdem ist es in der Lage, Laufwerke mit einer Größe von bis zu 64 Zettabyte zu verwalten. Die maximale Dateinamenlänge liegt bei 255 Zeichen. Zwar ist SkyFS auf Grund der zahlreichen Verbesserungen nicht mehr kompatibel zu BFS, allerdings bietet SkyOS selbst immer noch Unterstützung für das Mounten von BFS-Partitionen.
BranchFS
Das BranchFS ist ein virtuelles Dateisystem und erfüllt eine Reihe an verschiedene Aufgaben:
- Nachdem man ein Filesystem gebrancht hat, kann man jederzeit danach auf den gebranchten Dateistand zurückschalten. Das ist z.B. nützlich, wenn man an kritischen Systemparts (Treiber, Kernel und ähnliches) arbeitet.
- Es ermöglicht auf Read-Only-Filesysteme, z.B. ISO9660 (CDs), Dateien virtuell anzulegen oder zu verändern - die Änderungen werden dabei auf der Festplatte gespeichert.
- SkyFS-Attribute können auf allen verschiedenen Filesystemen geschrieben werden - und auch vom IndexFeeder durchsucht und angelegt werden.
Internationalisierung
Als ein Betriebssystem, das hauptsächlich für den Desktop-Einsatz gedacht ist, versucht das SkyOS Team weite Teile des Betriebssystems zu lokalisieren. Grundlage dafür ist ein systemübergreifendes Lokalisierungssystem ähnlich dem aus ZETA. Mittlerweile sind die wichtigsten Teile, z.B. die Installation, in etwa 30 Sprachen, darunter auch Deutsch, übersetzt worden.
Vor- und Nachteile
Während Kritiker vor allem den begrenzten Hardwaresupport bemängeln, argumentieren Anhänger des Betriebssystems mit der hohen Geschwindigkeit, mit der Programme ausgeführt werden, und der Einfachheit des Systems, die vor allem durch ein einziges, zentrales Einstellungstool erreicht wird.
Geschichte
Die erste Version (0.1) erschien im Dezember 1997. Bis Version 3 war SkyOS Open Source, Version 4 war kostenlos, aber Closed Source. Version 5, welche für Mitte 2007 geplant ist, wird kommerziell sein. Bis dahin gibt es ein kostenpflichtiges Betatesterprogramm.
Meilensteine der 5.0 Betaphase
Nach dem Release von Beta 9 werden statt der Betanummerierung Buildnummern verwendet.
Version | Updates |
---|---|
Beta 1 | Neuer Installer, neue GUI |
Beta 2 | Neues Filesystem: BFS |
Beta 4 | GIMP-Port |
Beta 5 | AbiWord-Port |
Beta 7 | Multiuser-Fähigkeiten |
Beta 8 | Neuer Netzwerk-Stack |
Beta 8.3 | Firefox und Thunderbird-Port |
Beta 8.5 | Neues Lokalisationssystem und Nvu |
Beta 9 | Pixe Image Editor |
Build 5550 | Mono-Portierung |
Build 6132 | Binärformatwechsel (von PE zu ELF), Upgrade zu GCC 4.1.1 |
Build 6669 | USB, Drucker-Unterstützung, SATA-Treiber, CD brennen |
Weblinks
- SkyOS.org Offizielle Website
- Vorlage:OSDir
- Technoids 8 Freies deutschsprachiges PDF-Magazin mit SkyOS Spezial
- Changelog Offizieller und aktueller Changelog