Bahnstrecke München–Treuchtlingen

zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Bayern
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Die Bahnstrecke Ingolstadt–Treuchtlingen ist eine zweigleisige deutsche Eisenbahnstrecke für Nah- und Güterverkehr, die am 12. April 1870 durch die Bayerischen Staats-Eisenbahnen eröffnet wurde.

Ingolstadt–Treuchtlingen
Streckennummer:5501
Kursbuchstrecke (DB):990
Streckenlänge:55,8 km
Stromsystem:15 kV, 16 2/3 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:bis 160 km/h
Bundesland: Bayern
Verlaufsrichtung: West-Ost
Ausbau: zweigleisig (Ingolstadt dreigleisig)
Wesentliche Betriebsstellen und Bauwerke
Strecke
Als Ausbaustrecke Ingolstadt–München aus München
Bahnhof
81,0 Ingolstadt Hauptbahnhof
83,2 Eisenbahnbrücke Ingolstadt über die Donau (184 m)
Bahnhof
83,4 Ingolstadt Nord
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
87,9 Ingolstadt Nord Ubf
Bahnhof
90,0 Gaimersheim
Haltepunkt / Haltestelle
94,2 Eitensheim
Bahnhof
97,5 Tauberfeld
Haltepunkt / Haltestelle
102,9 Adelschlag
Bahnhof
107,7 Eichstätt Bf
Haltepunkt / Haltestelle
118,0 Dollnstein
Tunnel
121,3 Esslingerberg Tunnel (633 m)
Bahnhof
125,1 Solnhofen
Tunnel
129,9 Kirchberg-Tunnel (108 m)
Haltepunkt / Haltestelle
130,3 Pappenheim
Bahnhof
136,8 Treuchtlingen
Eine Regionalbahn bei Gaimersheim

Sie verläuft von Ingolstadt im Donaubecken zunächst in nördlicher Richtung, ehe sie vor den Ausläufern der Fränkischen Alb nach Westen abbiegt. Ab Eichstätt verläuft die Strecke weitestgehend im Altmühltal. Aufgrund der Streckenführung durch das enge Tal gestaltet sich hier der Verlauf der Strecke sehr kurvenreich. So liegen etwa zwischen Eichstätt Bf und Dollnstein zwei 180-Grad-Kehren. Ab Pappenheim verlässt die Strecke das Altmühltal und führt auf direkterem Weg nach Treuchtlingen.

Der Bahnhof Eichstätt Bf liegt am Stadtrand von Eichstätt. Ein 5,1 km langer, nicht elektrifizierter, Überrest der Altmühltalbahn bindet als Stichbahn den in den Stadt gelegenen Eichstätt Stadt an die Hauptbahn an.


Streckenausrüstung

Die Strecke ist für Fahrgeschwindigkeiten von 110 km/h bis 160 km/h zugelassen. Der Oberbau ist in herkömmlicher Schotterbauweise errichtet und nimmt sowohl Holz- als auch Betonschwellen auf. Eine Ausnahme bildet hier lediglich der Tunnel Esslingerberg; er wurde bis Anfang 2006 komplett saniert und im Rahmen dieser Arbeiten mit Fester Fahrbahn ausgestattet.

Die Strecke ist fast durchgehend mit H/V-Signalen ausgerüstet, lediglich die Blockstelle Dollnstein, die sich im Bereich des Haltepunkts Dollnstein befindet, besitzt noch Formsignale. Darüber hinaus ist der Bahnhof Ingolstadt Nord mit Ks-Signalen ausgestattet. Weichen und Signale werden von den direkt an der Strecke befindlichen Fahrdienstleitern gesteuert. Eine Ausnahme bildet hierbei nur der Bahnhof Ingolstadt Nord, der vom örtlich zuständigen Fahrdienstleiter Ingolstadt Nord aus der Betriebszentrale München ferngesteuert wird.

Seit 10. Dezember 2006 wird auf der Strecke digitaler Zugfunk eingesetzt.

Verkehr

 
Ein ICE 3 bei Dollnstein im Oktober 2005

Die Strecke wird im Personenverkehr durch die zweistündliche RE-Linie München–Ingolstadt–Treuchtlingen–Nürnberg sowie die ebenfalls zweistündliche RB-Linie München–Ingolstadt–Treuchtlingen bedient. Beide Linien überlagern sich zu einem Stundentakt, außerdem verkehren zur Hauptverkehrszeit einige RegionalBahnen zwischen Ingolstadt und Eichstätt. Der Fernverkehr zwischen Ingolstadt und Nürnberg wurde bis 27. Mai 2006 auch über die Strecke geleitet, nutzt aber seitdem ausschließlich die Neubaustrecke Ingolstadt–Nürnberg. Im aktuellen Fahrplan verkehrt lediglich der EN 482/483 München–Kopenhagen–München noch über Ingolstadt–Treuchtlingen, weil die Wagen des Zuges nicht die erforderliche Zulassung für die Neubaustrecke haben.

Im Güterverkehr kommt der Strecke eine große Bedeutung zu. Sie ist eine wichtige Verbindung im Nord-Süd-Verkehr für Güterzüge aus Richtung und nach Ingolstadt sowie für Verkehre aus Richtung Würzburg/Nürnberg und weiter in Richtung München.

Unfälle

 
Die beschädigte 140 847 wurde nach dem Unfall vom 14. April 2004 in Eichstätt Bf vorübergehend abgestellt

Die Strecke war bisher von zwei schweren Eisenbahnunfällen betroffen.

Der eine Unfall ereignete sich am 8. März 1981 im Bahnhof von Tauberfeld. Damals fuhr E 3238 (München–Nürnberg) im Bereich des Bahnhofs von Tauberfeld einem fälschlicherweise anfahrenden Güterzug Dg 78124 in die Flanke. Der Lokführer des E 3238 wurde getötet, 32 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Es entstand ein Sachschaden von 5,9 Mio. DM.[1]

Ein zweiter Zusammenstoß ereignete sich am 14. April 2004, als im Bereich des Haltepunkts von Dollnstein ein Güterzug auf einen weiteren, stehenden Güterzug auffuhr, der zahlreiche Neuwagen transportierte. Die hinteren beiden Wagen des stehenden Güterzuges wurden dabei aus den Gleisen gehoben und beschädigten die Oberleitung. Der Lokführer des fahrenden Zuges wurde leicht verletzt, es entstand ein Sachschaden von etwa 2 Mio. Euro.[2] Grund für den Unfall war ein falsch gestelltes Signal.

Einzelnacheise

  1. Bereicht zum Unglück auf www.zugindianer.de
  2. Zeitungsmeldung auf viopress.de