Berlin
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Berlin, der Hauptstadt Deutschlands. Andere Namensträger finden sich unter Berlin (Begriffsklärung).
Landes- und Dienstflagge | |
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Landesflagge Berlins Dienstflagge des Landes Berlin Landes- und Dienstflagge des Landes Berlin | |
Stadtwappen | Karte |
Basisdaten | |
Fläche: | 891,69 km² |
Einwohner: | 3.388.477 (12/2003) |
Bevölkerungsdichte: | 3.800 Einwohner/km² |
Schulden: | 15.906 € pro Einwohner (April 2004) [1] |
Schulden gesamt: | 53,9 Mrd. € (April 2004) [2] |
Höhe: | 34 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 10001-14199 |
Vorwahlen: | 030 |
Geografische Lage: | 52° 31′ n.Br. 13° 24′ ö.L. |
KFZ-Kennzeichen: | B |
Gemeindeschlüssel: | 11 1 00 000 |
Gliederung: | 12 Bezirke, 90 Stadtteile |
ISO 3166-2: | DE-BE |
Webseite: | http://www.berlin.de |
Politik | |
Reg. Bürgermeister: | Klaus Wowereit (SPD) |
Reg. Parteien: | SPD und PDS |
Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus (141 Sitze): |
SPD 44 CDU 35 PDS 33 FDP 15 B90/Grüne 14 |
letzte Wahl: | 21. Oktober 2001 |
nächste Wahl: | 2006 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 4 |
Berlin ist als Stadtstaat ein Land in der Bundesrepublik Deutschland und die größte Stadt Deutschlands: sie ist die bevölkerungsreichste Stadt (2003: 3.388.477 Einwohner) und mit einer Fläche von 89.169 ha auch die flächengrößte Stadt Deutschlands.
Seit 1990 ist Berlin die Bundeshauptstadt der Bundesrepublik Deutschland nach der Wiedervereinigung. Nach dem Fall der Berliner Mauer wuchs Berlin mit dem Umland zusammen, zur Megastadt der Metropolregion Berlin/Brandenburg.
Allgemeines
Das Land Berlin ist gänzlich vom Land Brandenburg umgeben und liegt im Osten Deutschlands, etwa 70 km westlich der polnischen Grenze. Die Stadt ist einer der Verdichtungsräume der Bundesrepublik. 1996 fand eine Volksabstimmung über eine Länderfusion mit Brandenburg statt, welche jedoch scheiterte. Da man trotz dieses Ergebnisses auf politischer Seite weiterhin von der Notwendigkeit der Fusion überzeugt ist, strebt man nun eine erneute Volksabstimmung über diese Frage an.
Vor der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten Bundesrepublik Deutschland (BRD, West) und Deutsche Demokratische Republik (DDR, Ost) im Jahr 1990 war Bonn am Rhein die provisorische Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, und Ost-Berlin war die Hauptstadt der DDR (amtlich: Berlin, Hauptstadt der DDR, oder amtlich in der BRD: Berlin (-Ost)). Der Westteil Berlins (West-Berlin, oder amtlich: Berlin (-West), amtlich in der DDR: Selbständige politische Einheit Westberlin) nahm eine Sonderstellung zwischen den beiden deutschen Staaten ein.
Mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde Berlin wieder Hauptstadt Deutschlands. Im so genannten Hauptstadtbeschluss entschied der Deutsche Bundestag am 20. Juni 1991, dass Berlin auch Regierungs- und Parlamentssitz des vereinigten Deutschlands werden soll.
Geografie
Berlin befindet sich in eiszeitlich geprägter Landschaft im Warschau-Berliner Urstromtal zwischen den Hochebenen des Barnim und des Teltow. Das historische Zentrum Berlin liegt an der schmalsten Stelle des von der Spree in ost-westlicher Richtung durchflossenen Urstromtals. Im westlichsten Bezirk Spandau mündet die Spree in die Havel, die den Westen Berlins in Nord-Süd Richtung durchfließt. Der Flusslauf der Havel ähnelt dabei oft einer Seenlandschaft, die größten Ausbuchtungen bilden der Tegeler See und der Große Wannsee.
Wesentliche Teile des heutigen Berlins liegen auf den beiden Hochebenen: große Teile der Bezirke Reinickendorf und Pankow liegen auf dem Barnim, während der Hauptteil der Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln auf dem Teltow gelegen ist.
Die höchsten Erhebungen Berlins sind mit 120 m über NN der aus Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs künstlich aufgeschüttete Teufelsberg im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und mit 115 m die Müggelberge im Bezirk Treptow-Köpenick.
Bezirke
Nach dem Gebietsreformgesetz vom 10. Juni 1998 wurde die Zahl der Berliner Verwaltungsbezirke zum 1. Januar 2001 von 23 auf 12 reduziert. Berlin ist seitdem gegliedert in die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Reinickendorf.
Weitere Differenzierung in Liste der Orte in Berlin, siehe auch Berliner Straßen und Plätze.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Berlins
Bevölkerung
Im Jahr 2003 hatte Berlin knapp 3,4 Millionen Einwohner. Die türkische und kurdische Gemeinde Berlins umfasste 200.000 Köpfe. Außerdem wohnten in Berlin 180.000 Polen (9% aller Polen, die in Deutschland wohnten). Am letzten Stichtag, den 31.12.2000, lebten rund 430.000 Einwohner mit ausländischen Pass aus 185 Staaten in Berlin.
Das durchschnittliche Lebensalter der Berliner Bevölkerung betrug 41,7 Jahre im Jahre 2004. Das entspricht einer Erhöhung von 2,5 Jahren in den letzten zwölf Jahren.
Politik
Berlin ist seit der Wiedervereinigung der ehemals getrennten beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 ein vollwertiges Bundesland und zugleich eine kreisfreie Stadt, die in nunmehr 12 Bezirke untergliedert ist. Daneben ist Berlin die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und damit Sitz der Bundesregierung, des Bundestages und des Bundesrates.
Das Land Berlin
Das Landesparlament des Landes Berlin, die gesetzgebende Gewalt, ist nach der Verfassung von Berlin das Abgeordnetenhaus von Berlin. In ihm sind zur Zeit Abgeordnete aus SPD, CDU, PDS, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vertreten. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) bilden zur Zeit eine Koalition.
Die Landesregierung, die Exekutive, ist der Senat von Berlin, bestehend aus dem Regierenden Bürgermeister (derzeit Klaus Wowereit, SPD) und bis zu acht Senatoren. Der Regierende Bürgermeister ist dabei zugleich Repräsentant des Landes und der Stadt.
Die Bezirke
Die Bezirke stellen keine eigenständigen Gemeinden dar und sind somit stark vom Senat und auf Verwaltungsebene von den Senatsverwaltungen abhängig, die die Fachaufsicht ausüben.
Dennoch gibt es in jedem Berliner Bezirk ein eigenes Bezirksparlament, die Bezirksverordnetenversammlung (BVV), welches das Bezirksamt, bestehend aus Bezirksbürgermeister und fünf Stadträten nach Parteienproporz wählt. Bürgermeister und Stadträte werden zwar politisch gewählt, haben aber den Status eines Abteilungsleiters und sind auf Zeit verbeamtet, so genannte Wahlbeamte.
Die Bürgermeister der Bezirke bilden unter Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters den Rat der Bürgermeister, der den Senat berät.
Länderfusion Berlin-Brandenburg
Im Jahre 1996 scheiterte eine Volksabstimmung zur Länderfusion der Bundesländer Berlin und Brandenburg, vor allem durch die politische Dominanz Berlins, der bürgerfernen Diskussion um die Fusion und aufgrund der Finanzprobleme des Landes Berlin. Trotzdem wurde in den letzten Jahren die Zusammenarbeit der beiden Bundesländer intensiviert und viele Einrichtungen zusammengelegt. Teilweise wird eine neue Volksabstimmung über die Fusion für die nächsten Jahrzehnte diskutiert.
Vor der Wiedervereinigung Deutschlands hatte der Begriff Berlin-Politik sogar einen weltpolitischen Inhalt in der Ost-West-Auseinandersetzung.
Siehe auch: West-Berlin, Ost-Berlin
Städtepartnerschaften
Berlin unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft. Die Partnerschaften wurden durch einen Vertrag des Senats mit der jeweiligen Stadt vereinbart. Zwischen 1968 und 1986 wurden nur auf Bezirksebene Partnerschaften abgeschlossen. Diese sind hier nicht wiedergegeben.
- Los Angeles, Bundesstaat Kalifornien USA, seit 1967
- Paris, Frankreich, seit 1987
- Madrid, Spanien, seit 1988 ¹
- Istanbul, Türkei, seit 1989
- Moskau, Russische Föderation, seit 1990 ¹
- Warschau, Polen, seit 1991 ¹
- Budapest, Ungarn, seit 1991 ¹
- Brüssel, Belgien, seit 1992
- Jakarta, Indonesien, seit 1993
- Taschkent, Usbekistan, seit 1993
- Mexiko-Stadt, Mexiko, seit 1993
- Peking, Volksrepublik China, seit 1994 ¹
- Tokio, Japan, seit 1994
- Buenos Aires, Argentinien, seit 1994
- Prag, Tschechien, seit 1995 ¹
- Windhuk, Namibia, seit 2000
¹ Diese Städte hatten vor 1990 auch mit Ost-Berlin einen Partnerschaftsvertrag, der vom Magistrat der Stadt abgeschlossen wurde. Nach der Wiedervereinigung wurden diese Verträge jedoch außer Kraft gesetzt und später vom Senat Gesamt-Berlins überarbeitet.
Siehe auch
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe: Sehenswürdigkeiten in Berlin
Kunst und Kultur
Galerien in Berlin, Museen in Berlin, Kirchen in Berlin, Historischer Hafen Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Philharmonie Berlin, Internationale Filmfestspiele Berlin, Jüdisches Museum Berlin
Desweiteren gibt es viele verschiedene Orchester und Chöre in Berlin:
Orchester der Konzertsäle:
Berliner Philharmoniker (Dirigent: Sir Simon Rattle), Philharmonie Berlin ; Berliner Sinfonie Orchester (Eliahu Inbal), Konzerthaus Berlin
Orchester und Chöre der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH roc Berlin
Deutsches Symphonie Orchester Berlin (Kent Nagano) ; Rudfunk Sinfonie Orchester Berlin (Marek Janowski) ; Rundfunkchor Berlin (Simon Halsey) ; RIAS Kammerchor (Daniel Reuss) ;
Diese Orchester und Chöre treten oft zusammen (Orchester mit Chor) im Konzerthaus Berlin, der Philharmonie Berlin oder in anderen Sälen in Deutschland oder auf Tourneen auf der ganzen Welt.
Sport
Siehe auch: Hertha BSC Berlin, Berlin-Marathon, Eisbären Berlin, Eishockey, Moderner Fünfkampf, Wasserfreunde Spandau, Wasserball, Alba Berlin (Basketball), Berlin Thunder (American Football)
Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt des Landes Berlin betrug im Jahr 2001 75,8 Mrd. €. Zum Vergleich: Hamburg erzielte ein Bruttoinlandsprodukt von 73,7 Mrd. €, im Land Brandenburg waren es 42,3 Mrd. € (IHK-Bericht 2000/2001).
In Berlin gab es 2001 insgesamt 138.688 der Industrie- und Handelskammer zugehörige Betriebe. Davon waren 48.289 im Handelsregister eingetragen und 90.399 so genannte Kleingewerbetreibende (IHK-Bericht 2000/2001).
Berliner Wirtschaft 2001
Die wirtschaftliche Entwicklung Berlins war im Jahre 2001 meist von negativen Trends bestimmt. Das Bruttoinlandsprodukt sank im Vergleich zum Vorjahr um ein halbes Prozent, die Zahl der Erwerbstätigen sank um 5000 Beschäftigte, die Arbeitslosenquote lag im November 2001 bei 16 Prozent. Berlin befand sich damit im Geleitzug aller nordostdeutschen Bundesländer, die alle eine Arbeitslosenquote zwischen 14 Prozent (Thüringen) und 18 Prozent (Sachsen-Anhalt) aufwiesen und damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 9,2 Prozent lagen. Positive Impulse gingen allein vom Dienstleistungsbereich, besonders der unternehmensnahen Dienstleistungen, aus.
Im verarbeitenden Gewerbe verzeichnete der Fahrzeugbau, die chemische Industrie und die Elektrotechnik zum Teil kräftige Umsatzsteigerungen. Einzelhandel und Gastgewerbe litten unter mangelnder privater Nachfrage. In einer schweren Krise steckt seit Jahren die Berliner Bauwirtschaft, die offensichtlich vom Bauboom der Jahre nach 1990 nicht nachhaltig profitieren konnte.
Positiv entwickelte sich die Neugründung von Unternehmen in Berlin und die Zahl der Gewerbeanmeldungen. Der Saldo von Gewerbean- und abmeldungen ist seit Jahren positiv, hatte 1990 einen vereinigungsbedingten Höchststand von über 26.000, und liegt nach einem Tief im Jahre 1999 aktuell wieder bei 4.000 mehr Anmeldungen als Abmeldungen.
Die Terroranschläge des 11. September 2001 in den USA hatten sofort auch negative Auswirkungen in Berlin, vor allem in den Touristikbereichen, die eine sehr große wirtschaftliche Rolle in der Bundeshauptstadt spielen. So ging das Passagieraufkommen der drei Berliner Flughäfen im Vergleich zum Jahr 2000 von 13,3 Millionen auf 12,6 Millionen Passagiere zurück.
Große Erwartungen werden in Berlin in die Innovations- und Technologiezentren gesetzt. Der größte europäische Technologiestandort auf dem Gelände der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR, bekannt unter der Kurzform WISTA in Adlershof mit den Schwerpunkten Umwelttechnologie,Informations- und Kommunikationstechnologie und Optoelektronik sowie der Biotechnologiestandort Berlin-Buch nehmen eine ausgesprochen positive Entwicklung und sind in internationale Netzwerke eingebunden.
Berlin ist daher entschlossen, den Standortfaktor Wissenschaft und Forschung zu nutzen und auszubauen. Entschiedene Fördermaßnahmen sind aber in Folge des Berliner Bankenskandals und der sich hieraus ergebenden Haushaltsnöte unmöglich.
Siehe auch: Berlin - Wirtschaft
Medien
Rundfunk- und Fernseh-Sender
- Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), entstanden 2003 aus dem Sender Freies Berlin (SFB) und dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB)
- Sat1, hat seine Deutschlandzentrale in der Oberwallstraße.
- N24
- Deutsche Welle TV
- XXP
- MTV - zog von Hamburg und München nach Berlin: in die Mediacity Oberspree im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.
- n-tv - Umzug in die Sendezentrale des Muttersenders RTL nach Köln zum 01.09.2004
- TV Berlin (tvb), privates Ballungsraumfernsehen
- Fernsehen aus Berlin (FAB), privates Ballungsraumfernsehen, Sendestart: 1. Februar 1991
- Offener Kanal Berlin
- DeutschlandRadio Berlin, entstanden aus RIAS Berlin und DS Kultur
- Privatradios (Auswahl): Berliner Rundfunk, JAM FM, r.s.2, Metropol FM, Radio Paradiso, KISS FM, Klassik Radio, Jazz Radio, Energy 103,4, Nova Radio/Joy FM/Kaufradio/RadiJojo, 104.6 RTL, Radio Power 4, Spreeradio, RFI, BB Radio, Hundert,6
Druckmedien
- Die Welt, Der Tagesspiegel, die tageszeitung, Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost, B.Z., Berliner Kurier
Stadtmagazine
Sendeanlagen von Rundfunksendern
Im Stadtgebiet von Berlin befinden sich zahlreiche Rundfunksendeanlagen für alle Wellenbereiche (außer Langwelle). Neben dem 368 Meter hohen Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz, von dem aus die meisten Programme abgestrahlt werden, sind dies:
- der 212 Meter hohe Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg (Sendeanlagen für UKW und TV)
- der UKW- und TV-Sendemast des RBB am Scholzplatz (1963 errichteter 230 Meter hoher, abgespannter Rohrmast)
- der MW-Sender des RBB in der Stallupöner Allee (ein 1987 errichter, gegen Erde isolierter 130 Meter hoher Stahlfachwerkmast. Bis 1998 existierte noch ein zweiter ebenfalls gegen Erde isolierter Sendemast, der 1948 errichtet wurde)
- die Sendeanlage für Mittelwelle, Kurzwelle und UKW von Deutschlandradio (früher RIAS) in Berlin-Britz. Als Sendeantennen für UKW und MW sind zwei gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten mit Höhen von 160 beziehungsweise 144 Metern vorhanden, die 1948 errichtet wurden. Für die Kurzwellensender existieren auf dem Areal der Anlage zwei Dipolantennen
- ein 180 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast beim Berliner Olympiastadion.
Der Berliner Funkturm dient seit 1973 nicht mehr zur Verbreitung von Rundfunkprogrammen, sondern nur noch als Relaisstation für Funkdienste des nichtöffentlichen Landfunkdienstes und des Amateurfunks. Bis 2002 existierte in Berlin-Köpenick eine Sendeanlage für UKW und MW mit einem 248 Meter hohen gegen Erde isolierten, abgespannten Stahlrohrmast. Diese Anlage ist inzwischen abgebrochen worden. Der Betrieb der dort befindlichen UKW-Sender wurde zum Berliner Fernsehturm, der der MW-Sender nach Zehlendorf bei Oranienburg verlegt.
Eine weitere bemerkenswerte funktechnische Anlage im Stadtgebiet ist die Richtfunkstelle Berlin-Frohnau, die über einen 358,70 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast und einem 117 Meter hohen Stahlgitterturm verfügt.
Von 1933 bis 1948 war in Berlin-Tegel Standort des Rundfunksenders für Berlin. Die Gebäude stehen noch und werden von der Deutschen Telekom AG zu Meßzwecken benutzt, während die Antennenträger 1948 demontiert wurden. In Berlin-Adlershof befand sich vor dem 2. Weltkrieg die zentrale Funkstelle der Polizei mit 2 120 Meter hohen, selbststrahlenden Sendemasten. Zu Beginn der 50er Jahre wurde in Berlin-Adlershf ein Radioteleskop mit 36 Meter Durchmesser errichtet.
Auf dem Teufelsberg befindet sich eine große Radaranlage, die einst den Alliierten zur Überwachung des Luftraums diente und heute der DFS zur Sicherung des zivilen Flugverkehrs dient.
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
Dem innerstädtischen Verkehr dienen die S-Bahn – betrieben von der S-Bahn Berlin GmbH – sowie die U-Bahn, Straßenbahnen und Busse – betrieben von der BVG.
In Ost-West-Richtung wird die Innenstadt von der als Hochbahn angelegten Stadtbahn durchquert. Sie verbindet den Ostbahnhof mit dem Bahnhof Charlottenburg, über Alexanderplatz, Friedrichstraße und Zoologischer Garten. Unterstützt wird die Ost-West-Verbindung durch die U-Bahnlinie 5 (U5), die teilweise im Ostteil Berlins oberirdisch verläuft. Zurzeit wird die Ost-West-Trasse durch eine teilweise unterirdische Nord-Süd-Trasse ergänzt (Teil des Pilzkonzepts), die am Lehrter Bahnhof (offizieller Name heute Berlin Hauptbahnhof-Lehrter Bahnhof) die Stadtbahn kreuzt.
Vervollständigt wird der S-Bahn-Verkehr durch die Ringbahn, auf der man in 63 Minuten einmal um die Innenstadt herum fahren kann.
Zum Eisenbahnknotenpunkt Berlin gehört auch der bei Potsdam gelegene Rangierbahnhof Seddin.
Für den Regionalverkehr verkehren Regionalbahnen und -expresslinien der Deutschen Bahn sowie zwei InterConneX-Linien.
Siehe auch: Geschichte des ÖPNV Berlins, Liste Berliner Bahnhöfe, Liste Berliner U-Bahnhöfe
Autobahnen
Die Innenstadt wird von Westen her von einem Autobahn-Halbkreis (A 100 – Berliner Stadtring) umgeben, der langfristig zu einem Ring vervollständigt werden soll. Rund um Berlin verläuft die Autobahn A 10 (Berliner Ring).
Von der A 100 gibt es innerhalb des Stadtgebiets folgende Autobahnen Richtung Berliner Ring:
- A 111 in Richtung Nordwesten (Richtung Hamburg und Rostock)
- A 113 in Richtung Südosten (Richtung Dresden und Cottbus). Diese Autobahn beginnt derzeit erst am Dreieck Treptow im äußersten Südosten der Stadt. Bis 2007 soll der im Bau befindliche Anschluss von der A 100 (beginnend am Dreieck Neukölln) bis zur Berliner Stadtgrenze fertig gestellt sein. Am 14. Juli 2004 wurde dazu das erste Teilstück vom Dreieck Neukölln bis zur Anschlussstelle Späthstraße für den Verkehr freigegeben.
- A 115 in Richtung Südwesten (Richtung Hannover und Leipzig), teilweise auf der AVUS.
Zusätzlich dazu gibt es im Norden der Stadt noch die A 114 von der Prenzlauer Promenade im Bezirk Pankow zur A 10. Die nur wenige Kilometer lange ehemalige A 104, die im Südwesten der Stadt Steglitz mit der A 100 verbindet, wurde inzwischen zur Autostraße herabgestuft.
Flughäfen
Berlin besitzt drei Flughäfen in Tegel, Tempelhof und Schönefeld. Langfristig ist geplant den Flughafen Schönefeld zu vergrößern um die im Innenstadtbereich liegenden Flughäfen Tegel und Tempelhof zu entlasten beziehungsweise zu schließen. Das Großprojekt Flughafen Schönefeld trifft jedoch bei vielen Berlinern und Brandenburgern auf großen Widerstand.
Wissenschaft und Forschung
Hochschulen in Berlin
In Berlin studieren an insgesamt 17 Universitäten und Hochschulen rund 150.000 Studentinnen und Studenten:
- Freie Universität Berlin (FU) http://www.fu-berlin.de
- Humboldt-Universität zu Berlin (HU) http://www.hu-berlin.de
- Charité Berlin (Gemeinsame Medizinische Fakultät von HU und FU) http://www.charite.de
- Technische Universität Berlin (TU) http://www.tu-berlin.de
- Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) http://www.fhtw-berlin.de
- Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) http://www.fhw-berlin.de
- Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege http://www.fhvr-berlin.de
- Universität der Künste Berlin (UdK, früher: Hochschule der Künste - HdK) http://www.udk-berlin.de
- Hochschule für Musik "Hanns Eisler" (HfM) http://www.hfm-berlin.de
- Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" http://www.hfs-berlin.de/
- Kunsthochschule Berlin-Weißensee Hochschule für Gestaltung (KHB) http://www.kh-berlin.de
- Technische Fachhochschule Berlin (TFH) http://www.tfh-berlin.de
- Alice-Salomon Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ASFH) http://www.asfh-berlin.de
- Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) http://www.khsb-berlin.de
- Evangelische Fachhochschule Berlin (EFB) http://www.evfh-berlin.de
- Touro College Berlin http://www.touroberlin.de/
- Berufsakademie Berlin http://www.ba-berlin.de/
Forschungsinstitute in Berlin
- Max-Planck-Institut für Bildungsforschung http://www.mpib-berlin.mpg.de
- Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie http://www.mpiib-berlin.mpg.de
- Max-Planck-Institut für molekulare Genetik http://www.molgen.mpg.de
- Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte http://www.mpiwg-berlin.mpg.de
- Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik - Heinrich-Hertz-Institut http://www.hhi.fraunhofer.de
- Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS)
- Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK)
- Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST)
- Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST)
- Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM)
- Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft m.b.H. BESSY http://www.bessy.de
- Ecologic gGmbH http://www.ecologic.de
- Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH (IÖW) http://www.ioew.de
- Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft http://www.fhi-berlin.mpg.de
- Hahn-Meitner-Institut hmi.de
- Institut für Planetenforschung des DLR http://solarsystem.dlr.de/
- Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB.de
- Umweltbundesamt (UBA) http://www.umweltbundesamt.de
Wichtige Berliner Persönlichkeiten
- Politiker
- Willy Brandt, (SPD)
- D. Dr. Hermann Ehlers, (CDU), Bundestagspräsident
- Dr. Victor-Emanuel Preusker (1913-1991), (FDP, später CDU), MdB, Bundesminister für Wohnungsbau
- Ernst Reuter, (SPD)
- andere Persönlichkeiten
- Alexander Beer, jüdischer Architekt
- Adolf Damaschke, Bodenreformer
- Hans Dominik, Schriftsteller (technische Zukunftsliteratur), Journalist und Ingenieur
- Gottfried Wilhelm Lehmann, Baptistenpastor
- Manfred Maurenbrecher, Liedermacher und Autor
- Werner-Viktor Toeffling, Maler und Bühnenbildner
- 1932, Charles Wilp, Werbemacher und Künstler (Afri Cola Rausch, VW Käfer Und läuft ... und läuft ... und läuft)
Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Berlin
Siehe auch
Literatur
- Presse- und Informationsamt des Landes Berlin (Hg.), Berlin Handbuch - Das Lexikon der Bundeshauptstadt; Berlin 1992, (ISBN 3-927551-27-9)
- Hosfeld, Rolf/Teicke, Friehelm/Vogt, Tobias/Wörtmann, Rainer: Berlin Kultur(ver)führer 2004, Helmut Metz : Hamburg, 3. Aufl. 2004, 255 S., (ISBN 3-9807381-7-5)
- Philipp Oswalt, Berlin - Stadt ohne Form; München, London, New York 2000 (ISBN 3-7913-24403)
- Bernhard van Treeck, Street Art Berlin; Berlin 1999 (ISBN 3-89602-191-5)