Wappen | Karte |
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Wahlspruch: Starck im Recht! | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 248 km² |
Einwohner: | 644.321 (31.03.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 2.594 Einwohner/km² |
Höhe: | 112 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 60311 - 60598 (alt: 6000) 65929 - 65936 (alt: 6230) |
Vorwahlen: | 069, 06109, 06101 |
Geografische Lage: | 50° 07' n. B. 08° 41' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | F |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 12 000 |
NUTS-Region: | Frankfurt am Main (DE712) |
Stadtgliederung: | 16 Ortsbezirke, 46 Stadtteile, 118 Stadtbezirke |
Offizielle Website: | www.frankfurt.de |
E-Mail-Adresse: | onlinebuero@frankfurt.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Petra Roth (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU, SPD, Grüne, FDP |
Frankfurt am Main ist mit 644.321 Einwohnern* (Stand: 31. März 2004) die größte Stadt Hessens und nach Berlin, Hamburg, München und Köln die fünftgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschland.
Sie ist Hauptsitz der Europäischen Zentralbank und der wichtigste Finanzplatz Deutschlands. Als Messestadt hat Frankfurt weltweite Bedeutung. Zudem ist es einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Kontinental-Europas. Die Metropole des Rhein-Main-Gebiets bildet eines der neun Oberzentren des Landes Hessen. Seit 1875 ist Frankfurt Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern.
*statistisches Landesamt Hessen, im Widerspruch zu den Angaben auf der Website der Stadt Frankfurt.
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Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt auf beiden Seiten des Untermains südöstlich des Taunus in Süddeutschland. Im Süden verfügt Frankfurt über den größten Stadtwald Deutschlands. Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der Berger Warte auf dem Berger Rücken im Stadtteil Seckbach mit 212 m ü. NN. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in Sindlingen bei 88 m ü. NN. Die Stadt liegt am nördlichsten Rand der Oberrheinischen Tiefebene, die von der Schweiz bis Südwestdeutschland reicht.
Nachbargemeinden und Kreise
Frankfurt grenzt im Westen an den Main-Taunus-Kreis (Städte und Gemeinden Hattersheim am Main, Kriftel, Hofheim am Taunus, Kelkheim (Taunus), Liederbach am Taunus, Sulzbach (Taunus), Schwalbach am Taunus und Eschborn), im Nordwesten an den Hochtaunuskreis (Städte Steinbach (Taunus), Oberursel (Taunus) und Bad Homburg vor der Höhe), im Norden an den Wetteraukreis (Städte Karben und Bad Vilbel), im Nordosten an den Main-Kinzig-Kreis (Gemeinde Niederdorfelden und Stadt Maintal), im Südosten an die Stadt Offenbach am Main, im Süden an den Kreis Offenbach (Stadt Neu-Isenburg) und im Südwesten an den Kreis Groß-Gerau (Städte Mörfelden-Walldorf, Rüsselsheim und Kelsterbach).
Stadtgliederung
Die Stadt ist in 46 Stadt- beziehungsweise Ortsteile und diese wiederum in 118 Stadtbezirke aufgeteilt. Die laufende Nummerierung der Stadtteile geht dabei von 1-47, doch gibt es die Nr. 23 nicht. Der flächengrößte Stadtteil ist Sachsenhausen-Süd. Die meisten Stadtteile sind eingemeindete Vororte oder auch Städte (zum Beispiel Höchst). Einige, wie das Nordend, sind auch durch die Bebauung von Freiflächen zwischen dem Stadtgebiet und vormals unabhängigen Orten entstanden. Andere wiederum entstanden aus Siedlungen, die bisher anderen Stadtteilen angehörten (beispielsweise Dornbusch).
Die 46 Stadtteile sind zu 16 Ortsbezirken zusammen gefasst, die jeweils einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden haben.
Nr | Bezeichnung |
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1 | Innenstadt |
2 | Innenstadt II |
3 | Innenstadt III |
4 | Innenstadt IV |
5 | Süd |
6 | West |
7 | Mitte-West |
8 | Nord-West |
9 | Mitte-Nord |
10 | Nord-Ost |
11 | Ost |
12 | Kalbach |
13 | Nieder-Erlenbach |
14 | Harheim |
15 | Nieder-Eschbach |
16 | Bergen-Enkheim |
Eingemeindungen
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus den Stadtteilen Altstadt, Innenstadt, Bahnhofsviertel, Gutleutviertel, Gallusviertel, Westend, Nordend, Ostend und Sachsenhausen. Ab 1877 wurden zahlreiche selbständige Gemeinden in die Stadt Frankfurt eingegliedert: Tabelle
Siehe auch:
Stadtbild
Vom Mittelalter bis heute, die Architektur in Frankfurt am Main
Wie bei vielen anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem Zweiten Weltkrieg radikal geändert. Dies war bedingt durch die enormen Bombenschäden des Krieges und die in den 1950er und 60er Jahren übliche Form der Stadtplanung, deren Ziel es oft war, Altes abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Zudem wurden die Städte radikal "autogerecht" gemacht, was sich vor allem in Stadtautobahnen und neuen Schneisen für Duchfahrtsstraßen äußerte (die Kurt-Schumacher- und Konrad-Adenauer-Straße sind prominente Beispiele in Frankfurt). Von der ehemals größten zusammenhängenden Altstadt Deutschlands ist nur noch wenig übrig, zumal bereits kurz nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Straßendurchbrüche (Braubachstraße) und der Abriss ganzer Quartiere (Judengasse) begonnen wurden. Die Überreste der historischen Altstadt befinden sich rund um dem Römerberg. "Altstadt" ist offiziell das Viertel unterhalb der Zeil, westlich begrenzt durch die Neue Mainzer Straße, östlich durch das Fischerfeld.
Die heutige Innenstadt wurde im frühen 19. Jahrhundert umgebaut. Die Wallanlagen mit ihren großen Bastionen, die seit dem 15. Jahrhundert die Alt- und die Neustadt umfassten, wurde geschleift und stattdessen wurde ein Anlagenring geschaffen, der auch heute noch gestresste Frankfurter dazu einlädt, einen Spaziergang zu machen. Die Neustadt (außerhalb der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der so genannten Staufermauer) wurde neu bebaut. Der Städteplaner Georg Heß verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie sie aussehen sollte. Er verlangte, dass sich die Bauherrn an den Stil des Klassizismus zu halten hätten. Ein Beispiel für den Frankfurter Klassizismus ist zum Beispiel das ehemalige Gebäude der Stadtbibliothek, von dem heute nur noch die Fassade steht. Dazu kam das "Wallservitut", in dem festgelegt wurde, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch heute, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat (Alte Oper, ein oder zwei Bankgebäude).
Das Stadtgebiet wurde außerhalb dieses Ringes kontinuierlich erweitert und so entstanden seit etwa 1830 die Stadtteile Westend, Nordend und Ostend. Nach dem Bau des Hauptbahnhofes entstand in den 1890er Jahren auch das Bahnhofsviertel auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden Westbahnhöfe.
Als Wohngebiete wuchsen vor allem die drei erstgenannten enorm. Die Frankfurter Bürger wollten an die frische Luft. Heute lebt gerade mal 1 % der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte entlang breiter Ausfallstraßen wie der Eschersheimer Landstraße oder der Bockenheimer Landstraße. Üblicherweise wurden vier Stockwerke im Wilhelminischen Gründerzeit-Stil gebaut - und dabei die Gebäude des Klassizismus größtenteils abgerissen und ersetzt. Die um 1890 eingemeindeten Stadtteile wie zum Beispiel Bockenheim und Bornheim wurden in dieses Stadtbild integriert, erhielten neue Straßen und einen Anschluss an die Frankfurter Straßenbahn, konnten aber bis heute ihren eigenen Charakter bewahren. Um die neuen Grenzen der Stadt zu beschreiben, wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts ein zweiter Ring gebaut. Der Alleenring ist heute zu einer stark befahrenen Umgehungsstrecke geworden, in die im Westen direkt die Bundesautobahn 66 mündet (gebaut Anfang der 1970er Jahre). Um 1930 folgten große Wohnsiedlungen von Ernst May außerhalb des Alleenrings, die das Neue Frankfurt symbolisieren: Die Römerstadt im Norden bei Heddernheim, die große Siedlung Bornheimer Hang im Osten und die Siedlung am Riedhof, Heimatsiedlung im Süden sind einige Beispiele.
Das Stadtgebiet war auch in dieser Zeit (also zwischen Erstem Weltkrieg und Nationalsozialismus) wieder durch Eingemeindungen gewachsen. Die ehemalige Stadt Höchst bereicherte Frankfurt um eine Altstadt, die noch heute sehr gut erhalten ist. Das älteste Gebäude Frankfurts befindet sich ebenfalls dort, die Justinuskirche. Die umliegenden Dörfer wurden mit eingemeindet, durften aber bis heute ihren ländlichen Charakter beibehalten. Sie sind heute im Ortsbezirk Frankfurt-West zusammengefasst. Die spätesten Eingemeindungen fanden im Nordosten statt. Diese Stadtteile haben wohl am wenigsten mit dem Frankfurter Kerngebiet gemein (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; dazu im Osten Bergen-Enkheim).
Das Gebiet der Innenstadt hat sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg fundamental verändert. Seit den 1950ern bis in die frühen 70er Jahre, wollte man eher zaghaft immer höher hinaus, auch wenn Frankfurt schon damals den Ruf der Hochhausstadt erlangte. Heute wird höher und schneller gebaut, allerdings hat die Wirtschaftsflaute an den internationalen Aktienmärkten den Höhenflug des Millenniums etwas gebremst.
Die Frankfurter Altstadt befindet sich rund um den Frankfurter Römer, der das Rathaus der Stadt Frankfurt ist. Der Hügel, auf dem sich der Römer befindet, wird Römerberg genannt. Auf dem Römerberg befinden sich auch der Frankfurter Kaiserdom und die berühmte Paulskirche.
Die Schäden in der vorwiegend aus Fachwerkhäusern bestehenden Altstadt Frankfurts waren nach dem Zweiten Weltkrieg enorm; fast der gesamte Römerberg lag in Schutt und Asche. Dass die meisten Straßenzüge komplett aufgegeben wurden und einer modernen, aber nicht innenstadttypischen Wohnbebauung wichen (neben dem restaurierten Dom und dem Betonklotz des technischen Rathauses), hatte aber planerische Gründe, die auf den Vorstellungen einer Altstadterneuerung der 1950er Jahre basieren. Die Frankfurter Altstadt ist ein Ziel für viele Touristen aus der ganzen Welt, weil man hier immer noch mittelalterliche urbane Architektur erleben kann, auch wenn die Fachwerk-Überreste allesamt Betonbauten der 1980er Jahre sind, die eine Fachwerkkonstruktion nur vortäuschen. Der Frankfurter Römerplatz im Herzen der Altstadt empfängt übrigens die Deutsche Fußballnationalmannschaft nach ihren Erfolgen oder Misserfolgen bei Meisterschaften im Ausland.
Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war Matthäus Merian.
Berühmt sind auch Frankfurts Grünanlagen. Der Frankfurter Anlagenring stellt einen Teil dar. Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten. Im Stadtteil Nordend-Ost befindet sich zum Beispiel der Bethmann-Park mit seinem chinesischen Garten des Himmlischen Friedens. Im Nordend sind auch der Holzhausenpark und der Günthersburgpark gelegen. Weiter westlich im Stadtteil Westend-Nord liegt der Grüneburgpark.
Frankfurt ist auch die Stadt der Hochhäuser und wird deswegen auch Mainhattan genannt (in Analogie zum New Yorker Stadtteil Manhattan). Von den zehn höchsten Wolkenkratzern der Bundesrepublik befinden sich neun in Frankfurt. Das ehemals höchste Hochhaus Europas, der Commerzbanktower mit einer Höhe von 259 m (300 m mit Antenne), wurde vor kurzem vom Triumph-Palace in Moskau mit 264 m übertroffen. Damit steht "nur" das zweithöchste Gebäude Europas in Frankfurt. Das dritthöchste Gebäude Europas ist übrigens der Messeturm in Frankfurt mit einer Höhe von 257 m. Neben den Hochhäusern sieht man aber immer noch die prächtigen Filialen der Bankhäuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch die Kirchengebäude kann man noch zwischen den Bürohochhäusern erkennen. Durch einen Hochhausrahmenplan wurde versucht, urbanen "Wildwuchs" zu vermeiden. Allerdings machten viele Ausnahmegenehmigungen diesen Plan bald zur Makulatur.
Die radikalste Veränderung außerhalb des Rahmenplans vollzieht Frankfurt im Moment an der Einkaufsstraße Zeil. Dort entsteht derzeit an der Hauptwache auf Europas teuerster Baustelle ein exklusives Einkaufszentrum mit einem Hochhaus-Ensemble auf dem ehemaligen Gelände der Telekom. Dabei soll auch das alte Thurn und Taxis Palais in einem dem Original ähnlichen Zustand neu errichtet und in das moderne Einkaufszentrum mit First Class-Hotel und Büroräumen eingefügt werden.
Siehe auch: Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main
Geschichte
Frankfurt am Main wurde 794 erstmal urkundlich erwähnt. Davor hatten allerdings schon die Römer den Ort bewohnt. 843 wurde Frankfurt königliche Pfalz der Ostfranken und 1220 freie Reichsstadt.
Die Goldene Bulle erklärte Frankfurt ab 1356 zur ständigen Wahlstadt der deutschen Kaiser, nachdem hier schon einige Königswahlen stattfanden. Ab 1562 wurde der Kaiser auch in Frankfurt gekrönt, der Letzte war 1792 der Habsburger Franz II..
Deutschlands erste Ballonfahrt erlebten die Frankfurter 1785 auf der Bornheimer Heide.
Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs trat Frankfurt dem Rheinbund bei und wurde unter dem Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg dessen Hauptstadt. Das gleichnamige Großherzogtum hielt allerdings nur von 1810 - 1813.
Danach wurde Frankfurt wieder Freie Stadt, diesmal im Deutschen Bund. Dessen Bundestag richtete sich in der Stadt ein. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur Märzrevolution. Die einberufene Nationalversammlung tagte in der Frankfurter Paulskirche.
Im preußisch-österreichischen Krieg nahm Frankfurt für Österreich Partei, wurde dem zu Folge 1866 von Preußen annektiert und verlor so endgültig seinen Status als Freie Reichsstadt; es wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau zugeordnet. Als versöhnendes Symbol wurde 1871 in Frankfurt der Deutsch-Französische Krieg mit dem Frankfurter Frieden offiziell beendet.
Unterdes erweiterte Frankfurt seine Grenzen und gemeindete zahlreiche umliegende Orte ein. Damit wurde es schließlich sogar für kurze Zeit Deutschlands flächengrößte Stadt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 9.000 Juden aus Frankfurt deportiert. Im darauf folgenden Krieg zerstörten Fliegerbomben fast die komplette Alt- und Innenstadt.
Nach der Niederlage Deutschlands richtete die amerikanische Besatzung in der Stadt ihren Hauptsitz ein. Anschließend wurde Frankfurt zum Verwaltungssitz der Trizone. Bei der Wahl zur Bundeshauptstadt unterlag Frankfurt nur knapp. Die Abstimmung fiel mit 33 zu 29 Stimmen zugunsten von Bonn aus. In der Nachkriegszeit entwickelte sich die Stadt erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und wurde 1999 Sitz der Europäischen Zentralbank.
Eine detailliertere Abhandlung findet sich im Artikel Geschichte von Frankfurt am Main
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung ist in einer Tabelle mit Diagramm dargestellt.
Religionen
Als multikulturelle Vielvölkerstadt verfügt Frankfurt über zahlreiche religöse Gruppierungen, von denen längst nicht alle offiziell registriert sind.
Die autochtonen, traditionell vorherrschenden Religionen Frankfurts sind der lutherische Protestantismus und das Judentum.
Obwohl sich die Freie Reichsstadt 1522 der Reformation anschloss, beließ man aufgrund des engen Verhältnisses zum (katholischen) Kaiserhaus der katholischen Gemeinde die volle Glaubensfreiheit. Sie nutzte den Kaiserdom als ihre Gemeindekirche. 1786 wurden auch reformierte Gemeinden zugelassen. Durch die starke Zuwanderung im 19. und 20. Jahrhundert konnten die Katholiken zahlenmäßig nahezu wieder zu den Protestanten aufschließen.
Frankfurts evangelisch-lutherische Gemeinden gehören zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau außer Bergen-Enkheim, das zur evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehört. Die katholischen Gemeinden gehören zum Bistum Limburg außer Bergen-Enkheim (Bistum Fulda), und Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach (Bistum Mainz).
Die sehr alte Jüdische Gemeinde Frankfurt ist neben der in Berlin die größte ihrer Art in der Bundesrepublik.
Mehr Details siehe unter Religionen in Frankfurt am Main
Politik
Politische Geschichte
Die Stadt Frankfurt befand sich anfangs in unmittelbarer Verwaltung des Reiches, infolgedessen ein Vogt, später Reichsschultheiß die Stadt „regierte“. Ab 1311 ging die Verwaltung auf die Stadt über. Als Organe der Selbstverwaltung bestanden von da an der Rat der Stadt und der Bürgermeister, von denen es zwei gab: der „ältere“ wurde von den Schöffen („erste Ratsbank“) und der jüngere von der „zweiten Ratsbank“ gewählt. Später gab es im Rat noch eine „dritte Ratsbank“, die sich aus Handwerkern zusammensetzte. Insgesamt hatte der Rat 43 Mitglieder.
1867 wurde die „unechte Magistratsverfassung“ eingeführt. An der Spitze der Stadt stand nunmehr der „Magistrat“ mit einem 1. Bürgermeister, der meist den Titel „Oberbürgermeister“ erhielt, einem 2. Bürgermeister, sowie 10 besoldeten und 12 unbesoldeten Mitgliedern. Der Oberbürgermeister wurde bis 1918 vom König aus drei Vorschlägen ernannt. Seine Amtsdauer betrug 12 Jahre. Nach 1918 wurde der Oberbürgermeister von der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Oberbürgermeister von der amerikanischen Militärverwaltung eingesetzt.
Aktuell
Die Satzung von Frankfurt und die Hessische Gemeindeordnung bestimmen heute den konstitutionellen Aufbau der Stadt.
Grundsätzlich müssen die Ortsbeiräte zu allen Fragen gehört werden, die ihren Ortsbezirk betreffen. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt allerdings in der Regel der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt, wobei diese bestimmte Kompetenzen auch auf die Ortsbeiräte übertragen kann. Dabei ist die Mitgliederanzahl in den Ortsbeiräten verschieden.
Aktuelle Themen, mit denen sich Magistrat und Stadtverordnete befassen, sind unter anderem der bevorstehende Ausbau des Rhein-Main-Flughafens, an dem die Stadt mit einen Großteil der Aktien beteiligt ist. Außer von den Grünen und den Flughafenausbaugegnern, deren Name Programm ist, wird dieser von allen Parteien befürwortet. Ein weiteres umstrittenes Thema ist der so genannte Hochhausrahmenplan: Er sorgt dafür, dass Bürohochhäuser nicht mehr wie in früheren Jahren in Wohnvierteln gebaut werden, sondern weist explizit mögliche und verträglich erscheinende Standorte für sie aus. Der Anlagenring, Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt, (siehe Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main) ist schon seit 1827 aufgrund des „Wallservituts“ vor Bebauung weitgehend geschützt.
Das Wahlverhalten der Frankfurter entspricht im Großen und Ganzen dem Bundesdurchschnitt. Die Grünen, die in der Frankfurter Hausbesetzerszene einen Ursprung haben (Persönlichkeiten wie Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit sind exemplarisch zu nennen) sind in Frankfurt überdurchschnittlich populär. Bei der Europawahl 2004 belegten sie mit 25 % den zweiten Platz nach der CDU. In einigen Stadtteilen mit vorwiegend junger Bevölkerung (zum Beispiel Bockenheim und Nordend-West) bekamen sie den größten Anteil der Stimmen.
Stadtverordnetenversammlung
Bei den letzten Kommunalwahlen vom 18. März 2001 erzielten die wählbaren Parteien der Stadtverordnetenversammlung folgendes Ergebnis:
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Aus dem Wahlergebnis formierte sich zunächst eine Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Dann wurde jedoch bekannt, dass einzelne CDU-Abgeordnete einen Republikaner als ehrenamtliches Mitglied in den Magistrat wählten. Die Koalition brach auseinander. Seit dem stellen wieder wie bisher alle großen Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) einen hauptamtlichen Dezernenten im Magistrat. Im Magistrat ist außerdem ein Republikaner und ein Flughafenausbaugegner ehrenamtlich vertreten.
Die Oberbürgermeisterwahl endete am 1. April 2001 in einer Stichwahl. Dabei unterlag Herausforderer Achim Vandreike (SPD) der Amtsinhaberin Petra Roth (CDU). Petra Roth ist seit 1995 im Amt und ist erst die dritte gewählte CDU-Oberbürgermeisterin.
Siehe auch: Liste der Frankfurter Oberbürgermeister
Wappen
Blasonierung: Das Wappen zeigt in Rot ein golden gekrönten silbernen Adler. Er ist in Gold und Grau bewehrt und bezungt.
Bedeutung: Der Adler symbolisiert den ehemaligen Status der Stadt als freie Reichsstadt. In den 1920ern sollte das Wappen durch eine radikal vereinfachte Version ersetzt werden. Oberbürgermeister Ludwig Landmann wollte sich nach dem Zeitgeist richten und setzte sich für diese expressionistische Fassung des Adlers ein. Der Bevölkerung gefiel dieser Vorschlag allerdings nicht und schnell wurde wieder das alte Wappen eingeführt.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:
- Lyon, Frankreich, seit 1960
- Birmingham, England, Großbritannien, seit 1966
- Mailand, Italien, seit 1971
- Guangzhou (Kanton), China, seit 1988
- Budapest, Ungarn, seit 1990
- Prag, Tschechien, seit 1990
- Granada, Nicaragua, seit 1991
- Krakau, Polen, seit 1991
Ferner besteht zwischen dem Stadtteil Nieder-Eschbach und der Stadt Deuil-la-Barre (Frankreich) seit 1967 eine Partnerschaft.
Freundschaftsverträge gibt es mit folgenden Städten:
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut einer Rangliste der Universität Liverpool ist Frankfurt die reichste Stadt Europas (nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf); es folgen Karlsruhe, Paris und dann München.
In einer Rangliste der Großstädte mit der höchsten Lebensqualität belegt Frankfurt gemeinsam mit Bern, Kopenhagen und Sydney weltweit den fünften Platz (nach Zürich, Genf, Vancouver und Wien). Trotzdem hatte die Stadt 2003 die höchste Kriminalität und die höchste Pro-Kopf-Verschuldung (ohne Stadtstaaten) Deutschlands.
Verkehr
Fernverkehr
Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer einzigartigen zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknoten in Europa.
Zum einen kreuzen sich am Frankfurter Kreuz, dem meistbefahrenen Autobahnkreuz Europas, die Autobahnen A 5 (Hattenbacher Dreieck - Weil am Rhein) und A 3 (Arnheim - Passau), zum anderen verfügt die Stadt über den Flughafen Frankfurt, einen der größten Flughäfen der Welt mit jährlich 50.000.000 Fluggästen.
Im Bahnverkehr besitzt Frankfurt mit dem Frankfurter Hauptbahnhof den nach Fahrgästen (etwa 350.000 pro Tag) größten Bahnhof Europas. Seit dem Jahr 2000 ist die ICE-Neubaustrecke nach Köln in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 1 1/4 Stunden verkürzt. Aufgrund von Streitigkeiten über den Streckenverlauf musste die Deutsche Bahn den Kleinstädten Limburg und Montabaur jeweils einen Bahnhof einräumen, wo jedoch nicht jeder Zug hält. Nach Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Brüssel werden die Finanzzentren Frankfurt und London eine direkte Schnellzugverbindung (durch den Kanaltunnel) erhalten.
Die Bedeutung im Güterverkehr ist allerdings zurückgegangen: von den zwei Rangierbahnhöfen ist nur mehr der kleinere in Betrieb (Frankfurt am Main-Ost), während der größere (Frankfurt am Main-Hauptgüterbahnhof) stillgelegt ist und dessen Gelände anderweitig genutzt werden soll.
Im Bereich der Binnenschiffahrt weist die Stadt zwei größere Häfen auf.
Nahverkehr
Das Angebot des ÖPNV in Frankfurt und der Region besteht aus dem S-Bahn-Netz, der teilweise zur U-Bahn ausgebauten Stadtbahn, der Straßenbahn, Omnibussen sowie mehreren Vorort- und Regionalbahnen.
Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft TraffiQ GmbH übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebot. Sie ist Partner des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.
Durch zahlreiche Stadtautobahnen (teilweise als BAB, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) kann die Stadtregion als für den Individualverkehr überdurchschnittlich erschlossen betrachtet werden.
Elektronische Kommunikation
Auch für das Internet stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Hier befindet sich der größte deutsche Internetknoten DE-CIX und die DeNIC.
Siehe auch: Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main, Nahverkehr in Frankfurt am Main
Messe
Handelsmessen haben in Frankfurt eine lange Tradition. Nach neuesten Erkenntnissen war Frankfurt mit der Frankfurter Messe die erste Messestadt der Welt. Schon im Mittelalter konnten Handelsreisende hier ihre Waren anbieten. Mit Leipzig, dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (Leipziger Messe), war Frankfurt durch eine Fernstraße, die Via Regia, verbunden.
Wichtige Messen in Frankfurt sind neben der Frankfurter Buchmesse und der Internationalen Automobilausstellung auch die Ambiente Frankfurt, die größte Konsumgütermesse der Welt.
Ansässige Unternehmen
In kaum einer anderen deutschen Stadt sind so viele international führende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen ansässig. Hier findet man unter anderem Chemiekonzerne, Werbeagenturen, Softwareunternehmen und Call-Center. In der Industrie tritt vor allem die chemische Industrie in den Vordergrund. Auch Verbände wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrotechnik (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE) haben hier ihren Sitz.
Frankfurt am Main ist aber vor allem als internationaler Finanzstandort weltweit bekannt. In der Innenstadt befinden sich die Unternehmenszentralen der drei größten deutschen Banken. Die Deutsche Bank AG liegt in der Mainzer Landstraße in der Nähe der Taunusanlage. Wenige Straßen weiter stadteinwärts kann man die Wolkenkratzer der Commerzbank AG erkennen, von denen der höchste fast 300 Meter in die Höhe ragt. Anders als der Name vermuten lässt, wird auch die Dresdner Bank AG von Frankfurt aus geleitet. Sie gehört jedoch der Allianz AG mit Sitz in München.
Zu den großen Kreditinstituten kommen noch die DZ Bank, die Frankfurter Sparkasse 1822, entstanden durch Fusion der Sparkasse von 1822 und der Stadtsparkasse, sowie Landesbank Hessen-Thüringen (HELABA) hinzu (nicht zu verwechseln mit der Landeszentralbank in Hessen, die jetzt Hauptverwaltung Frankfurt der Deutschen Bundesbank heißt). Die meisten der 300 weiteren Banken sind keine inländischen Unternehmen. Mit den von der Deutsche Börse AG betriebenen Handelsplattformen „Frankfurter Wertpapierbörse“ und „XETRA“ ist Frankfurt der zweitgrößte Aktienmarkt Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen Wertpapierhandels ab.
Frankfurt beheimatet aber auch die meisten deutschen Sportverbände. Der Deutsche Sportbund, der Deutsche Fußball-Bund und das Nationale Olympische Komitee sind exemplarisch zu nennen.
Staatliche Einrichtungen und Organisationen
Frankfurt am Main ist eine Bankenmetropole, auch in Bezug auf staatliche Banken. Neben der Deutschen Bundesbank haben auch die Europäische Zentralbank und das deutsche IFC-Büro (die International Finance Corporation ist Teil der Weltbankgruppe) ihren Sitz in Frankfurt.
Außerdem ist Frankfurt Sitz der Deutschen Bibliothek, des Hessischen Oberlandesgerichts sowie des Hessischen Landesarbeitsgerichtes und hat ein eigenes Polizeipräsidium und eine Berufsfeuerwehr mit 7 Feuerwachen.
Frankfurt ist zudem Sitz von 88 Konsulaten. Nur Berlin hat mehr ausländische Vertretungen.
Massenmedien
Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen Tageszeitungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung. Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung unterhält sowohl Redaktion als auch Verlagshaus in der Nähe der Mainzer Landstraße im Stadtteil Gallusviertel. Die linksliberale Frankfurter Rundschau hingegen hat ihr Druck- und Verlagshaus mitsamt in der Frankfurter Innenstadt in der Nähe des Eschenheimer Turms. Zudem erscheint in Frankfurt noch eine bedeutende regionale Zeitung. Die Frankfurter Neue Presse erscheint im Verlag der Frankfurter Societät in direkter Nachbarschaft zum Verlagshaus der FAZ.
Neben den Tageszeitungen gibt es in der Frankfurter Medienlandschaft noch einige interessante Magazine. Das Journal Frankfurt ist wohl die bekannteste Zeitschrift der Stadt für Veranstaltungen, Feste und so genannte Insidertipps. Wie auch die FAZ und die FNP hat das Journal Frankfurt seine Redaktion im Frankfurter Gallusviertel. Auf "ökologische Zeitschriften" hat sich der ÖKO-TEST Verlag in der "Grünen-Hochburg" Frankfurt-Bockenheim spezialisiert. Am bekanntesten ist darunter wohl die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der Satire-Zeitschrift Titanic.
Frankfurts ältester Rundfunksender war das 1925 gegründete private Radio Frankfurt. Heute ist das Nachfolgeunternehmen, der öffentliche-rechtliche Hessische Rundfunk mit seinem Sendehaus im Nordend eines der wichtigsten Medienunternehmen für Radio und Fernsehen. Der US-amerikanische Medienkonzern Bloomberg hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der RTL Group. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus. main fm sendet aus Frankfurt. Ein weiterer privater aber nicht kommerzieller Radiosender ist Radio X. Sein Studio ist unweit der Konstablerwache.
Ebenfalls in Frankfurt beheimatet ist die Nachrichtenagentur Reuters Deutschland. Sie hat ihre Büros im repräsentativen Messeturm.
Bildung und Forschung
- Johann Wolfgang Goethe-Universität, gegründet 1914
- Staatliche Hochschule für bildende Künste - Städelschule, gegründet 1817 von Johann Friedrich Städel, kam sie später an die Stadt Frankfurt und wurde 1942 eine staatliche Kunsthochschule der freien bildenden Künste
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, hervorgegangen aus der 1878 gegründeten privaten Stiftung „Dr. Hoch's Konservatorium“
- Fachhochschule Frankfurt am Main, gegründet 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen
- Philosophisch-theologische Hochschule Sankt Georgen, private wissenschaftliche Hochschule in Trägerschaft der Deutschen Provinz der Jesuiten, Sitz der Hochschule ist der Stadtteil Sachsenhausen; errichtet 1926 durch Bischof Augustinus Kilian von Limburg; bis 1942 war die theologische Fakultät in Valkenburg und bestand von 1945 bis 1950 in Büren in Westfalen. 1950 siedelte sie nach Frankfurt über.
- Hochschule für Bankwirtschaft (HfB) - Private Fachhochschule der Bankakademie e.V.
- Max-Planck-Institute für europäische Rechtsgeschichte (MPIER), für Biophysik und für Hirnforschung
Bis September 2003 gab es auch noch die Bibliotheksschule Frankfurt am Main - Fachhochschule für Bibliothekswesen. Sie war eine Verwaltungsfachhochschule für den gehobenen Dienst in wissenschaftlichen Bibliotheken. Zum 30. September 2003 stellte sie ihren Betrieb ein.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Altstadt
Drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden nahe beieinander in der Frankfurter Altstadt: Kaiserdom, Römerberg und Paulskirche.
Der Kaiserdom St.Bartholomäus mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer führte der Königsweg, die Prozessionsstrecke der frisch gekrönten Kaiser zum Festbankett im Rathaus. Vor dem Dom befindet sich heute der Historische Garten mit Ausgrabungen aus römischer und karolingischer Zeit.
Der Römerberg ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus (Römer) aus dem 14. Jahrhundert, der frühgotischen Alten Nikolaikirche und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes.
Die Paulskirche ist ein klassizistischer Bau, eröffnet 1789, Ort der Nationalversammlung von 1848/49. Der Paulsplatz ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.
Mainufer und Mainbrücken
Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des Museumsufers, die Rückverlegung des Flohmarkts, die Anlage des Mainuferradwegs oder die architektonisch anspruchsvollen Mainbrücken bei. Der Eiserne Steg, eine Fußgängerbrücke von 1863, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt uns Skyline ist wird auch in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet (siehe auch das Bild am Anfang dieses Artikels).
Hochhäuser
Als einzige europäische Großstadt besitzt Frankfurt eine nennenswerte Anzahl von Hochhäusern im unmittelbaren Stadtzentrum. Bekannt sind der Messeturm und das Commerzbank-Hochhaus als ehemals höchste Wolkenkratzer Europas, die Konzernzentralen von Dresdner Bank und Deutscher Bank oder das Gebäude der Europäischen Zentralbank. Das einzige öffentlich zugängliche Hochhaus der Innnenstadt ist der Maintower mit seiner Aussichtsplattform 200 Meter über Straßenniveau.
Sachsenhausen
Die erhaltene Altstadt von Sachsenhausen auf der südlichen Mainseite war in den 70er Jahren ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel, seine Attraktivität hat nach ansicht vieler aber durch übermäßige Kommerzialisierung gelitten. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte Apfelwein-Kneipen in denen es auch möglich ist typische Frankfurter Spezialitäten wie Grüne Soße oder Handkäs mit Musik zu essen.
Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel
Der Hauptbahnhof, eröffnet 1888, ist nicht nur der größte seiner Art in Europa, sondern dank der riesigen fünfschiffigen Bahnsteighalle, dem erhaltenen Empfangsgebäude und dem unüberschaubaren Gewirr unterirdischer Anlagen auch ein beeindruckendes Bauwerk, eine Sehenswürdigkeit für sich.
Das Bahnhofsviertel ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich unzählige Geschäfte verschiedenster Art aus noch unterschiedlicheren Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des Rotlicht-Milieus. Das Bahnhofsviertel kann auch als ein Musterbeispiel für urbane Probleme angesehen werden. Alkoholiker und Junkies scheinen dort allgegenwärtig. Die Kaiserstraße ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend in nächster Nachbarschaft zu beobachten sind.
Weiteres siehe unter Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main.
Kultur
Museen
Die Stadt bietet ein vielfältiges kulturelles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft, die sich auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat.
Das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (antike Plastik), das Museum für Kommunikation, das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum, das Museum für Weltkulturen und das Museum für angewandte Kunst. Das Museumsuferfest findet alljährlich an den Ufern statt und lädt die Besucher ein, sich mehr mit dem kulturellen Angebot auseinander zu setzen.
Auf der Altstadtseite des Mains befinden sich das Jüdische Museum, das Museum für Vor- und Frühgeschichte, das Historisches Museum (Stadtgeschichte) und das Museum für Moderne Kunst (MMK).
Im Westend liegt außerdem das bedeutende Naturkundemuseum Senckenberg, in dem unter anderm Fossilienfunde aus der Grube Messel bei Darmstadt zu sehen sind.
Bühnen
Neben den zahlreichen Museen existiert in Frankfurt ein erstklassiges Opernhaus, das mehrmals (zuletzt im Jahr 2003) die Auszeichnung Opernhaus des Jahres erhielt. Im Opern- und Schauspielhaus Frankfurt sind beide Bühnen vereint. Die Alte Oper, eröffnet 1881, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und wird seit dem Wiederaufbau 1981 als Konzert- und Veranstaltungshaus genutzt. Weitere bedeutende Konzerthäuser sind die Jahrhunderthalle in Unterliederbach und die Festhalle in Bockenheim. Ein weltweit bekanntes Forum für zeitgenössische Musik ist das 1980 gegründete Ensemble Modern im Frankfurter Ostend.
Das Ballett Frankfurt und das Theater am Turm (TAT) mussten im Jahr 2004 schließen.
Buchmesse
Seit ungefähr dem 15. Jahrhundert findet in der Stadt die Frankfurter Buchmesse statt, die vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg wieder stark an Bedeutung gewinnen konnte und heute die größte Buchmesse der Welt ist.
Weitere kulturelle Einrichtungen siehe unter Kultur in Frankfurt am Main.
Wissenschaftliche Einrichtungen siehe Abschnitt Bildung und Forschung.
Dialekt
Der Frankfurter Dialekt in seiner ursprünglichen Form ist einer der Hessisch-Nassauischen Dialekte und zählt deswegen zu den Rheinfränkischen Dialekten. Die eng verwandten Dialekte, die im Rhein-Main-Gebiet gesprochen werden, decken nur einen kleinen Raum ab. Im restlichen Hessen wird völlig anders gesprochen. Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich der Dialekt, vor allem durch den internationalen Flughafen mit dem Hochdeutschen, wodurch ein Regiolekt entstandt, der häufig als Neuhessisch bezeichnet wird.
Skurriles
Wie zwischen Köln und Düsseldorf besteht auch seit jeher zwischen Frankfurt und Offenbach am Main eine gutnachbarliche Feindschaft. Siehe dazu, Frankfurt-Offenbach Witz
Sport
Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter Sportvereine:
- SG Eintracht Frankfurt (Fußball Männer, 2. Bundesliga)
- FSV Frankfurt (Fußball Männer, Oberliga Hessen und Frauen, Bundesliga)
- 1. FFC Frankfurt (Fußball Frauen, Bundesliga)
- Frankfurt Lions (Eishockey, DEL)
- Frankfurt Galaxy (American Football, NFL Europe)
- Opel Skyliners Frankfurt (Basketball, Bundesliga)
- SG Wallau-Massenheim (Handball, Handball-Bundesliga)
Bedeutende, jährlich stattfindende, sportliche Ereignisse sind
- EuroCity-Marathon (Stadtmarathon)
- Rund um den Henninger-Turm (Straßenradrennen)
- Ironman Europe (Triathlon)
Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind
- das Waldstadion (Fußball), Spielort der WM 2006
- das Stadion am Bornheimer Hang (Fußball und Leichtathletik)
- die Ballsporthalle Frankfurt (Basketball, Handball)
- die Eissporthalle Frankfurt (Eishockey)
- die Galopprennbahn Niederrad (Pferderennen)
Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen Sportverbände, u.a.:
- Deutscher Sportbund (DSB)
- Nationales Olympisches Komitee (NOK)
- Deutscher Fußballbund (DFB)
- Deutscher Turnerbund (DTB)
Näheres siehe: Sport in Frankfurt am Main
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Frankfurter Bürger gelten als sehr gesellig. Aus diesem Grund ist die Zahl der Veranstaltungen relativ hoch. Zu den wichtigsten gehört zweifelsohne die Dippemess', die in Frankfurt gleich zweimal gefeiert wird. Einmal im Frühling, für gewöhnlich von April bis Mai und dann noch einmal im Herbst, genauer im September. Ebenfalls bekannt ist der Wäldchestag, der jeden Mai im Frankfurter Stadtwald stattfindet. Das alljährliche Musikfestival Sound of Frankfurt ist vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt. Mit 500.000 Besuchern erreichte die Open-Air-Veranstaltung 2003 einen neuen Rekord. Ein besonderes Ereignis ist in Frankfurt das Museumsuferfest. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Musik und Kultur lockt es jeden Herbst an den Wochenenden bis zu 3.000.000 Kulturinteresierte an. Zu den genannten Festen feiern einzelne Stadtteile noch Eigene wie das Höchster Schlossfest.
Siehe auch: Liste der regelmäßigen Veranstaltungen in Frankfurt am Main
Kulinarische Spezialitäten
Persönlichkeiten
Prominente Bewohner und Söhne und Töchter der Stadt sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main aufgeführt, Ehrenbürger in der Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main, Prominente auf Frankfurter Friedhöfen[1]
Literatur
Geschichte
- Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957
- Ludwig Börne, "Juden in der freien Stadt Frankfurt", 1820, Sämtliche Schriften, Bd. II, Düsseldorf 1964
- Lothar Gall (Hg.), FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt, Sigmaringen 1994 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wissenschaftlichen Aufsätzen)
- Waldemar Kramer (Hg.), Frankfurt Chronik, Frankfurt am Main 1964
- Walter Gerteis, Das unbekannte Frankfurt, 3 Bde. Frankfurt am Main 1960-1963 (populäre, essayistisch-anektodische Stadtgeschichte)
- Ernst Mack, Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1994
- Armin Schmid, Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg, Societäts Verlag Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7973-0420-X
- Hans-Otto Schembs, Spaziergang durch die Frankfurter Geschichte, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0530-X
Architektur
- Heinz Ulrich Krauß, Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen, Frankfurt am Main 1997 (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte)
- Dieter Bartetzko, Frankfurts hohe Häuser, Frankfurt am Main und Leipzig 2001 (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt)
- Ulf Jonak, Die Frankfurter Skyline, Frankfurt am Main und New York 1997 (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus)
- Heinz Schohmann, Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum, Köln 2003 (Dumont Kunstreiseführer mit Schwerpunkt Architektur)
Verschiedenes
- Marco Polo-Führer Frankfurt, Mairs Geographischer Verlag, 5. Auflage, Ostfildern 2001 (Reiseführer)
- Barbara M. Henke, Thomas Kirn u. Ruth Rieger, Edition Die deutschen Städte - Frankfurt. Verlag C. J. Bucher, München 1994 ISBN 3-7658-0873-3
- Elisabeth Ehrhorn, Carmen Sorgler u. Renate Schildheuer, (S)Turmspitzen, Societätsverlag ISBN 3-7973-0618-0
- Christian Setzepfandt, Geheimnisvolles Frankfurt am Main. Wartberg Verlag ISBN 3-8313-1347-4
Weblinks
Allgemein
- Offizielle Website der Stadt Frankfurt > Stadtplan von Frankfurt
- Frankfurt Interaktiv - Zahlreiche Informationen
- Stadtportrait Frankfurt am Main
Architektur
Bilder
- Bilder aus Frankfurt
- Frankfurt 360 Grad Panoramen im Großformat mit Info-Links
- Frankfurt360.de 360°-Panoramabilder aus Frankfurt am Main, mit Sound und in Fullscreen]
Webcams
- Aktuelle Bilder - von der Skyline bis zu den Verkehrsknotenpunkten
- Steuerbare Webcam auf dem Rundschauhaus in der Innenstadt