Gaziantep ist eine Provinz in der südlichen Zentraltürkei und auch der Name der Hauptstadt und zugleich größten Stadt der Provinz (mit 853 513 Einwohnern im Jahr 2000).
Die Provinz ist seit alters ein wichtiges Handelszentrum und heute eines der wichtigsten Industriegebiete der Türkei; sie exportiert 120 Produkte in 40 verschiedene Länder. Während die Landwirtschaft vor allem Pistazien erzeugt, verfügt die Stadt nebst Zementfabriken und Webereien über zahlreiche handwerkliche Kleinbetriebe zur Verabeitung von Holz und Metall sowie zur Herstellung von Lederschuhen und Seife aus Pflanzenöl.
In der Antike wurde die Gegend zuerst von den Hethitern und danach von den Assyrern beherrscht, später von den Persern, Römern, Byzantinern, Abbasiden und Seldschuken. Sie erlebte viele Kämpfe während der Kreuzzüge, und Saladin gewann hier 1183 eine entscheidende Schlacht. Mit dem Aufstieg des Ottomanischen Reiches ging der Aufstieg der Stadt einher, und es wurden zahlreiche Moscheen, Gasthäuser, Badehäuser und Medresen gebaut.
Nach dem ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der ottomanischen Herrschaft wurde sie während des türkischen Unabhängigkeitskrieges von französischen Truppen besetzt und kehrte nach der Unterzeichnung des Vertrages von Lausanne, der formal den Konflikt zwischen der Türkei und den Aliierten beendete, wieder unter türkische Verwaltung zurück.
Dem ursprünglichen Namen Antep wurde aufgrund der außerordentlichen Tapferkeit der Bevölkerung während des Unabhängigkeitskrieges 1921 der Ehrentitel gazi hinzugefügt, der auf Türkisch "Veteran" bedeutet.