Bahnstrecke Bebra–Fulda

Eisenbahnverbindung in Hessen, Teil der Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. März 2007 um 01:26 Uhr durch Flash112 (Diskussion | Beiträge) (+Bild (Bahnübergang Hünfeld)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Bahnstrecke Bebra–Fulda ist eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende Hauptbahn, die überwiegend dem Durchgangsverkehr dient. Sie ist Bestandteil der alten Nord-Süd-Strecke und wurde bis 1991 von den Intercityzügen HannoverFrankfurt am Main/Würzburg befahren. Heute dient sie hauptsächlich dem Güterverkehr und den ICE Dresden-LeipzigEisenach-Erfurt–Frankfurt; daneben auch dem Schienennah- und Nachtzugverkehr.

Bahnsteigszene in Bebra Anfang der 90er Jahre
Einer von mehreren wärter- bedienten Bahnübergängen auf der Strecke (Betriebsstelle Oberhaun)
ICE auf dem wärterbedienten Bahnübergang Hünfeld
Bahnhof Fulda
Bahnstrecke Bebra–Fulda
Strecke
zur Bahnstrecke Bebra–Göttingen und
Strecke
nach Kassel
Bahnhof
166,6 Bebra
Abzweig nach links
166,6 nach Erfurt
Abzweig nach links und geradeaus
164,2 Bebra Lämmerberg
Abzweig nach rechts und geradeaus
163,5 Anschluss Berliner Kurve von Erfurt
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
163,5 Blankenheim
Fuldabrücke
Abzweig nach rechts und geradeaus
162,0 Anschluss Bebra Rangierbahnhof Berg
ehemaliger Bahnhof
160,1 Mecklar
Bahnübergang
Reilos Nebenstraße
Haltepunkt / Haltestelle
156,8 Ludwigsau-Friedlos
Bahnübergang
Friedlos Nebenstraße, Zufahrt Mülldeponie
Bahnübergang
Bad Hersfeld Zufahrt Klärwerk/Tierheim
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
zur Hersfelder Kreisbahn,
Strecke
154,3 (nach Schenklengsfeld)
Bahnhof
153,2 Bad Hersfeld
Abzweig nach rechts
153,4 zur Knüllwaldbahn, (nach Breitenbach)
Fuldabrücke
Strecke mit Straßenbrücke
A 4
Bahnübergang
149,0 Unterhaun Hauptstraße
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
148,0 Oberhaun
Bahnübergang
148,0 Oberhaun Bahnhofstr.
Bahnhof
140,1 Haunetal-Neukirchen
Bahnübergang
L3471
Tunnel
Burghauner Tunnel 234 m
Bahnhof
131,5 Burghaun
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
zur Strecke Hünfeld–Eiterfeld
Bahnübergang
Hünfeld Breitzbacher Weg
Bahnübergang
Hünfeld Haunstr.
Bahnhof
Hünfeld
ehemaliger Bahnhof
120,3 Marbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Steinau (Kr Fulda)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
115,2 zur Strecke Götzenhof–Hilders
ehemaliger Bahnhof
115,2 Götzenhof
Strecke mit Straßenbrücke
A 7
Abzweig nach links und geradeaus
232,8 zur SFS Ri. Hannover
Abzweig nach links und geradeaus
110,7 zur Vogelsbergbahn
Bahnhof
110,6 Fulda
Strecke
(Abzw. zur Rhönbahn,
Strecke
zur Kinzigtalbahn
Strecke
und zur SFS Ri. Würzburg)

Sie wurde von der Kurhessischen Staatsbahn gebaut und am 22. Januar 1866 von Bebra bis Bad Hersfeld, am 1. Oktober desselben Jahres von Bad Hersfeld über Hünfeld bis Fulda in Betrieb genommen. Sie war Teil der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn, mit der der Verkehr Leipzig–Frankfurt, der bislang über Kassel und die Main-Weser-Bahn lief, abgekürzt werden sollte. Um auf eigenem Gebiet zu bleiben, wurde zwischen Bad Hersfeld und Fulda das Tal der Fulda, das zum Großherzogtum Hessen gehörte, verlassen. Statt dessen folgt die Bahn dem Tal der Haune und nimmt dafür eine kurvenreiche Trassierung in Kauf. Sie wurde allerdings erst nach der Annexion Kurhessens durch Preußen durch die Preußische Staatsbahn fertig gestellt. Diese ergänzte sie bis 1868 bis Frankfurt Kinzigtalbahn und schloss 1872 die Fulda-Main-Bahn und 1876 die Bahnstrecke Bebra–Göttingen an. Seitdem ist sie eine der wichtigsten Verbindungsstrecken im deutschen Schienennetz.

Das regionale Verkehrsaufkommen der dünn besiedelten Region blieb jedoch gering. Daran änderten auch die abzweigenden Nebenbahnen wenig. In Bad Hersfeld beginnt seit 1906 die Knüllwaldbahn, von der noch ein Reststück im Güterverkehr betrieben wird. Dort zweigte ebenfalls von 1912 bis 1993 die Hersfelder Kreisbahn ab. In Hünfeld gab es eine Verbindung über Eiterfeld nach Vacha, ab Götzenhof konnt man von 1889 bis 1986 durch die nördliche Rhön nach Hilders fahren.

1914 wurde eine Verbindungskurve südlich von Bebra eröffnet, die Fahrten Frankfurt-Leipzig/Berlin ohne Fahrtrichtungswechsel ermöglicht, daher auch der allgemein geläufige Name "Berliner Kurve“.

Bis zum zweitem Weltkrieg diente die Strecke hauptsächlich dem Verkehr Frankfurt–Leipzig. Durch die deutsche Teilung verlor diese Verbindung an Bedeutung, die Interzonenzüge fuhren immer noch diese Strecke (mit Lok- und Fahrtrichtungswechsel in Bebra), der Verkehr von und nach Hannover nahm jedoch deutlich zu. Im Süden wurde der Anschluss Richtung Bayern über die Fulda-Main-Bahn immer bedeutender. Bebra–Fulda wurde zum Teil der Nord-Süd-Strecke der damaligen Bundesbahn. 1963 wurde sie elektrifiziert.

Durch den Fall der innerdeutschen Grenze 1989 und die Eröffnung der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg 1991 änderte sich die Situation wieder. Während sie im Güterverkehr nach wie vor Bestandteil der Nord-Süd-Achse ist, wird der Personenfernverkehr (bis auf Nachtzüge) auf dieser Bahnstrecke wieder nur auf Frankfurt–Leipzig beschränkt.

Heute (Fahrplan 2007) wird die Bahnstrecke Bebra–Fulda im Stundentakt mit ICE Frankfurt am MainEisenach-ErfurtLeipzigDresden (alle zwei Stunden mit Halt in Bad Hersfeld) und einzelnen Intercitys als Verstärkern dazu befahren.
Der Nahverkehr wird seit 10. Dezember 2006 von der cantus Verkehrsgesellschaft gefahren. Die beiden Linien Fulda–Kassel und Fulda–Göttingen im Zweistundentakt überlagern sich zu einer Fahrt pro Stunde. Zwei Regionalexpresszugpaare der DB Regio fahren im Berufsverkehr von Bebra nach Frankfurt und zurück.

Daneben herrscht weiterhin dichter Güterverkehr.