Hier irrt Goethe

geflügeltes Wort
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. März 2007 um 17:15 Uhr durch Immanuel Giel (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hier irrt Goethe“ ist ein geflügeltes Wort des Philologen Heinrich Düntzer, der als Beispiel für die Engstirnigkeit von Wissenschaftlern steht.

Goethes Verlobte Lili Schönemann

Heinrich Düntzer kommentierte in der Gesamtausgabe der Werke Goethes dessen Feststellung, seine wirklich große Liebe sei Lili Schönemann gewesen, mit dem Diktum „Hier irrt Goethe. Das trifft vielmehr auf Friederike Brion zu!

Hintergrund ist, dass kein anderer Mensch beurteilen kann, wie sehr jemand verliebt ist oder war. Düntzer hätte schreiben können „Hier lügt Goethe“ und darüber diskutieren können, aber es besser wissen zu wollen, wurde als Zeichen wissenschaftlicher Arroganz gesehen.

Lili Schönemann und Friederike Brion

 
die elsässische Pfarrerstochter Friederike Brion

Lili Schönemann lernte Goethe bei einem Hauskonzert kennen und verlobte sich im Frühjahr 1775 mit ihm. Das Verlöbnis wurde schon nach einem halben Jahr wieder gelöst, denn die Elternhäuser standen der Verbindung ablehnend gegenüber und Goethe selbst empfand Lili bald als Einengung seiner Lebensplanung. Dennoch konnte er Lili zeitlebens nicht vergessen.

Friederike Brion war eine elsässische Pfarrerstochter und hatte eine kurze aber heftige Liebschaft mit dem jungen Goethe. Die Liebesbeziehung war jedoch nicht von langer Dauer.

Literatur

  • Hanns Braun: Hier irrt Goethe - unter anderen. Eine Lese von Anachronismen von Homer bis auf unsre Zeit. München: Heimeran, ca. 1940
  • Leo Stausberg: Hier irrt Goethe. In: Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 18. 1961 S. 59 f.