Gau-Odernheim

Gemeinde in Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Gau-Odernheim ist ein rheinhessischer Ort der Verbandsgemeinde Alzey-Land im Landkreis Alzey-Worms im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz.

Geografie

Geografische Lage

Die Ortschaft liegt an dem kleinen Fluss Selz der sich hier am Petersberg entlangschlängelt. Die nächste Stadt ist Alzey (7 km) und die 30 km in die Landeshauptstadt Mainz sind leicht über die Autobahn A63 zurückzulegen. Als bedeutende Weinbaugemeinde liegt Gau-Odernheim im größten Weinbau treibenden Landkreis Deutschlands und mitten im Weinanbaugebiet Rheinhessen. Wegen der Nähe zum Rhein-Main-Gebiet ist die Ortschaft Zuzugsgemeinde und hat daher viele Neubaugebiete und Neubürger.

 
Gau-Odernheim mit Petersberg im Hintergrund

Nachbargemeinden

Gemeindegliederung

Ortskern mit Ortsteil Gau-Köngernheim

Geschichte

Im Jahre 1268 wurde der große Besitz der Herren von Bolanden zwischen Donnersberg und Rhein geteilt. Unter den Nachkommen brach später eine offene Fehde aus, einer der beteiligten hat hier sein Leben verloren. An der Stelle des Kampfes bei Ottenheim, wie damals Gau-Odernheim benannt wurde, an der Grenze des geteilen Landes wurde ein sogenanntes Sühnekreuz aufgestellt. Im Mittelalter wollte aber niemand mit einem Sühnekreuz etwas zu tun haben, ein solcher Ort wurde gemieden und war unheimlich. So geriet das Ottenkreuz in Vergessenheit. Das Ottenkreuz war von Erde, Büschen und Dornenhecken verschwunden, wurde lange Zeit gesucht, wieder freigelegt. Seit einigen Jahren ist es neben der Strasse, auf der rechten Seite, von Gau-Odernheim nach Hillesheim zu besichtigen.[1]

Politik

Gemeinderat

zwei Beigeordnete sowie neun Ratsmitglieder
vier Ratsmitglieder
  • Wählergemeinschaft Müller
ein Beigeordneter sowie vier Ratsmitglieder

Ergebnis der Wahl zum Gemeinderat am 13. Juni 2004:

Liste Anteil in % Sitze
SPD 53,2 (-5,2) 11 (-1)
WGR 26,9 (+16,4) 5 (+3)
CDU 19,9 (-11,2) 4 (-2)

Ortsbürgermeister

  • Karl Heinz Merker (SPD) (1984-2004)
  • Bernd Westphal (SPD) (2004-heute)

Partnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

  • Blasorchester 1985 e.V Gau-Odernheim
  • Männergesangverein „Eintracht“ 1842/1920 e.V.

Bauwerke

 
ehemaliges Stadtschreiberhaus von Gau-Odernheim
 
Simultankirche links evangelisch, rechts katholisch
  • Das Stadtschreiberhaus ist eines der schönsten und best erhaltensten Fachwerkhäuser im alten Ortskern Gau-Odernheims.
  • Die gotische Simultankirche Gau-Odernheim ist in der Mitte mit einer Mauer in einen katholischen und einen evangelischen Teil getrennt. Die evangelische Gemeinde benutzt das Hauptschiff der Kirche und die Katholiken halten ihre Gottesdienste im Chor. Der katholische teil heißt „St. Rufus Kirche“, der evangelische „ehemalige Stadtkirche“. Im Chor befindet sich eine Orgel der Orgelbauerfamilie Stumm aus dem Jahre 1773. Die Orgel wurde erst 2001 im Zuge einer Renovierung des katholischen Teils der Kirche liebevoll restauriert. Die Renovierung machte aus dem vorher doch sehr dunklen und rußigen Chorraum ein helles, sehenswertes Gotteshaus. Der Turm der sich an das evangelische Hauptschiff anschließt ist im Stile der Kirche gehalten, gehört aber der Ortsgemeinde Gau-Odernheim. Beide Kirchengemeinden haben das Recht, die Glocken zu läuten. Das Gelände um die Simultankirche herum gehört beiden Kirchen gemeinsam.
  • Das Gasthaus „Zur Krone“ ist ebenfalls ein gut erhaltenes Fachwerkhaus. Es schmückt den Gau-Odernheimer Untermarkt. Es war noch bis vor wenigen Jahren möglich hier Fremdenzimmer zu buchen. Die Zeiten da es ein wirkliches Gasthaus war sind schon etwas länger vorbei.
  • Zu den Sehenswürdigkeiten zählen weiterhin der alte Schlossturm und das alte Schulgebäude.

Naturdenkmäler

In den Weinbergen am Gau-Odernheimer Lieberg findet man die größte Ansammlung von Wildtulpen nördlich der Alpen. Zur Blüte im Frühling veranstaltet die Naturschutzgruppe jedes Jahr das Wildtulpenfest.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde ist hauptsächlich vom Weinbau und der Landwirtschaft geprägt. Darüber hinaus befindet sich aber auch ein Autohändler, vier Lebensmittelmärkte und zwei Metzgereien. Eine dieser beiden Metzgereien wurde im Jahr 2004 vom Magazin Der Feinschmecker zum Besten Metzger 2004 ausgezeichnet. Im Jahr 2006 wurde die Fleischwurst der gleichen Metzgerei von der Zentrag zu einer der vier besten in ganz Deutschland gekürt.

Verkehr

Die Verkehrsanbindung kann für die Größe von Gau-Odernheim als sehr gut bezeichnet werden: Die A 63 ist über die Anschlussstelle Biebelnheim nach etwa 4,5 km zu erreichen und auch die Anschlussstelle Alzey der A 61 ist von Gau-Odernheim nur 6 km entfernt. Die A 63 verbindet Gau-Odernheim mit Mainz und Kaiserslautern. Ludwigshafen und das Rhein-Neckar-Gebiet sind über die A61 zu erreichen. Nach Norden ist die A 61 ein Verbindung nach Koblenz, Mönchengladbach und bis in die Niederlande.

Gau-Odernheim hat zwar keinen Bahnanschluss mehr (ehemalige Bahnstrecken siehe Amiche und Bahnstrecke Osthofen–Gau Odernheim), aber alle Busse die von Mainz oder Worms nach Alzey fahren, halten in Gau-Odernheim, d.h. die Busanbindung ist als akzeptabel zu bezeichnen. Auf einer ehemaligen Gleisstrecke im Gau-Odernheimer Gebiet wurde im Jahr 2005 eine Ortsentlastungsstraße gebaut. Der dadurch entstandenen vier Kreisverkehre wegen wird Gau-Odernheim jetzt manchmal auch spöttisch Gau-Kreiselheim genannt.

Bildung

  • Grundschule Gau-Odernheim
  • Realschule am Alten Schloss (ehemals: Grund- und Hauptschule Gau-Odernheim)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Sonstiges

Dialekt

Im lokalen Dialekt heißt Gau-Odernheim „Orem“, mit lang gezogenem „O“ und nicht betontem „E“.

Literatur

Es gibt mehrere Bücher über Gau-Odernheim:

  • Die Geschichte von Gau-Odernheim
    • Band 1:
    • Band 2: Bilderbd. und Ergänzungen über die letzten 100 Jahre / Zsgest. von Christoph Einsfeld, Adam Reck, ; Heinrich Mildenberger. - 1957. - 228 Seiten.
    • Band 3:
    • Band 4: (nur Bildband)
    • Band 5: "1985 bis 2005", Verfasst von Heinz-Jürgen Boller und Ernst Mayer; 304 Seiten mit 77 meist vierfarbigen Abbildungen, Hrsg. Ortsgemeinde Gau-Odernheim, 2007
  • Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt „Odernheim“ : Mit e. Ansicht von Odernheim nach Merian u.d. alten städt. Siegeln. Aus mehreren 100 bisher unbekannten Urkunden u. Schriftstücken u. einigen bekannten zsgest. / H. Gredy. - [Neuaufl.]. - Mainz : Krach, 1954. - 376 Seiten.
  • Helmut Schmahl: Das Simultaneum in Gau-Odernheim vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. In: Mitteilungsblatt zur rheinhessischen Landeskunde, NF 6 (Themenheft Gau-Odernheim, 2004), S. 17-23.
  • Simultankirche Gau-Odernheim : [Jürgen Kaiser. Fotos: Uwe Dettmer]. - 1. Aufl.. - Regensburg : Schnell und Steiner, 2002. - 19 Seiten, (Kunstführer ; Nr. 2498).

Quellen

  1. Weil Kunigunde Otto meuchelte - Landesarchäologe Dr. Gerd Rupprecht hat Sühnekreuz nahe Gau-Odernheim wieder entdeckt vom 9. Februar 2007 auf main-rheiner.de (Rhein Main Presse)
Commons: Gau-Odernheim – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien