Schrannenhalle (München)

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Die Schrannenhalle in München (der offizielle Name war Maximilians-Getreide-Halle) wurde von 1851 bis 1853 von Karl Muffat als Getreidehalle am Rande des Viktualienmarktes errichtet. Mit Schranne bezeichnete man damals einen Getreidemarkt. Die Schrannenhalle war der erste Bau in Eisenkonstruktion in München.

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Schrannenhalle Ende 19. Jh.
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Der südliche Teil der historischen Schrannenhalle von innen

Der Getreidemarkt fand bis dahin auf dem Marienplatz, der bis 1854 noch Schrannenplatz hieß, statt. Da dessen Fläche für den Markt zu klein wurde, wurde er in die neue Halle verlegt.

Die damalige Schrannenhalle hatte eine Länge von 430 Metern. Die Konstruktion aus Glas- und Eisenmaterial galt als technisches Meisterwerk.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging der Getreidehandel in der Schrannenhalle allerdings immer mehr zurück. Schon seit der Eröffnung wurde die weite Entfernung der Halle zum Bahnhof kritisiert - der größte Teil des Getreides wurde damals mit der Bahn transportiert. Schon 1873 war die Blütezeit der Schrannenhalle vorbei. 1912 wurde der Großhandel in die neue Großmarkthalle am Südbahnhof verlegt. Zwischen 1914 und 1927 wurden Teile der Halle demontiert. 1932 ging ein weiterer Teil durch einen Brand verloren. Übrig blieb nur noch der Freibank (der Name stammt von einem dort stattfindenden billigen Fleischverkauf) genannte nördliche Kopfbau.

Ein Teilstück der Schrannenhalle blieb jedoch erhalten, denn ein 110 m langer Bauabschnitt landete bei den Stadtwerken München in der Dachauer Straße als Lagerhalle, und geriet über 50 Jahre in Vergessenheit. 1978 erkannte der Architekt und Stadthistoriker Volker Hütsch durch Zufall welcher architektonischer Schatz da bei den Gaswerken verborgen war. 1980 ergab ein Gutachten der Technischen Universität München (TUM) dass ein Wiederaufbau möglich sei. Daraufhin beschloss der Münchner Stadtrat noch im selben Jahr die Schrannenhalle am Originalstandort, der bis dahin als Parkplatz genutzt wurde, wieder aufzubauen.

Der Wiederaufbau erfolgte auf Grundlage eines Erbbaurechtsvertrags der Stadt mit der DBVI GmbH & Co Schrannenhalle KG, einer Tochter der Deutsche Beamtenvorsorge Immobilien Holding AG (DBVI). Nach langen Diskussionen und Verzögerungen wurde die Schranne seit Juli 2003 wieder aufgebaut und am 5. September 2005 wiedereröffnet. In die neue Halle sind zahlreiche kleinere Geschäfte, Handwerker sowie Gastronomie eingezogen. Ebenso werden auch kulturelle Veranstaltungen in der Schrannenhalle angeboten. Die Qualität der architektonischen Gestaltung des Wiederaufbaus und auch des neu errichteten südlichen Kopfbaus ist in der Öffentlichkeit heftig umstritten.

Lage

Südwestlich des Gebäudes, getrennt durch einen kleinen gepflasterten und ungenutzten Platz, befindet sich der Hochbunker Blumenstraße. Westlich, jenseits der Prälat-Zistl-Str., befindet sich der Jakobsplatz sowie daran anschließend der Sebastiansplatz mit dem Jüdischen Zentrum München und dem Stadtmuseum. Die Längseite der östlichen Seite verläuft parallel zur Blumenstr. Die gegenüberliegende Seite verläuft längst zur Prälat-Zistl-Str.

Commons: Schrannenhalle (München) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Gabriele Jäcklin-Volkert: Die Münchner Schrannenhalle; MünchenVerlag, ISBN: 978-3-934036-95-6

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