Benutzer:Van Flamm/Spielwiese

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Strukturformel
Datei:Ethin.jpg
Eigenschaften
Name Ethin, Acetylen oder Azetylen (veraltet)
Summenformel C2H2
CAS-Nummer 74-86-2
Eigenschaften
Molmasse 26,04 g/mol
Aggregatzustand gasförmig
Dichte 1,165 g/l
Schmelzpunkt -80,8 °C
Siedepunkt -84 °C (Sublim.)
Dampfdruck 44000 hPa (20 °C)
Löslichkeit gut in Alkohol und Aceton
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole und -bezeichnungen
R- und S-Sätze R: 5-6-12
S: (2-)9-16-33
MAK nicht festgelegt

Soweit möglich und gebräuchlich, wurden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Acetylen (Azetylen) ist der Trivialname eines farblosen Gases mit der Formel C2H2. Chemisch korrekt wird es als Ethin bezeichnet und ist der einfachste Vertreter aus der homologen Reihe der Alkine. Das Molekül ist aufgrund der sp-Hybridisierung der Kohlenstoffatome linear gebaut.

Eigenschaften

In reinem Zustand ist Ethin geruchlos, Verbindungen wie Phosphan, Ammoniak und Schwefelwasserstoff fügen einen Geruch hinzu, der fälschlicher Weise häufig dem Ethin zugeschrieben wird. Mit der Luft bildet Ethin explosive Gemische, der Flammpunkt liegt bei -136 °C, die Zündtemperatur bei 305 °C

In Wasser ist Ethin nur gering löslich: 16,6 g/l Wasser, in Alkohol und Aceton dagegen ist es sehr gut löslich.

Ethin verbrennt an der Luft mit leuchtender, stark rußender Flamme, die Flamme wird bis zu 1900 °C heiß, bei der Verbrennung mit reinem Sauerstoff sogar bis zu 300 °C.

Vorkommen und Gewinnung

Ethin entsteht bei der Reaktion der Carbide (siehe Calciumcarbid) mit Wasser.

CaC2 + 2 H2O → C2H2 + Ca(OH)2

Es kann auch durch Lichtbogenpyrolyse von Erdgas aus Methan, gewonnen aus Erd- oder Kokereigas, hergestellt werden.

2 CH4 → C2H2 + 3 H2

Auch wird es aus dem bei der Erdölverarbeitung anfallenden Ethen synthetisiert.

Verwendung

Ethin ist eine der wichtigsten Grundsubstanzen der technischen Chemie und Ausgangsstoff zur Herstellung einer sehr großen Zahl chemischer Verbindungen. Diese, auf Kohle basierende Chemie, wurde allerdings nach dem 2. Weltkrieg durch eine auf Erdöl (Ethen) basierte Chemie in den Hintergrund gedrängt. Der aus Ethin gewonnene Acetylenruß wird als Kautschukzusatz bei der Herstellung von schwarzem Gummi oder zur Produktion von Druckerschwärze eingesetzt. Aufgrund der hohen Bindungsenergie der Dreifachbindung wird Ethin auch zu Beleuchtungszwecken (Carbidlampe) oder als Dissousgas zum autogenen Schweißen und Schneiden verwendet.

Literatur