Der 581 m lange Lengericher Tunnel befindet an der Rollbahn bei Lengerich. Der Tunnel stellt in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit dar: Zum einen ist der Lengericher Tunnel der nördlichste Eisenbahntunnel Deutschlands, der unterhalb eines Mittelgebirges verläuft. Zum anderen stellt eine seiner beiden Tunnelröhren in gewisser Hinsicht eine Investitionsruine dar.
In den zwanziger Jahren des 20. Jarhunderts sollte die Rollbahn auf insgesamt vier Gleisen ausgebaut werden, im Zuge der Vorarbeiten wurde der bereits vorhandene 765 m lange und von der Cöln-Mindener Eisenbahn unterhalb des Teutoburger Waldes erbaute Tunnel durch das heutige parallel verlaufende Bauwerk ersetzt. Den ursprünglichen Tunnel setzte man instand und legte ihn anschließend still, um ihn in den folgenden Jahren für die zwei zusätzlichen Gleise zu nutzen. Der zweite Weltkrieg verhinderte den viergleisigen Ausbau der Rollbahn, statt dessen wurde im alten Tunnel eine U-Verlagerung unter dem Decknamen „Rebhuhn“ eingerichtet.
Die stillgelegte zweite Tunnelröhre des Lengericher Tunnels existiert heute noch, die Zugänge sind aber wegen Baufälligkeit und akuter Einsturzgefahr des Tunnels verschlossen.