Terence Hill

italienisch-amerikanischer Schauspieler
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Terence Hill (* 29. März 1939 in Venedig; eigentlich Mario Girotti) ist ein italienischer Schauspieler und Regisseur.

Leben

Kindheit und Filmdebut

Terence Hill wurde am 29. März 1939 in Venedig als Sohn eines Italieners und einer Deutschen geboren. 1943 zog die Familie nach Lommatzsch bei Dresden, wo er den restlichen Teil seiner Vorschulzeit (1943–1945) verbrachte. Dort erlebte der damals fünfjährige Mario Girotti mit seiner Famillie die Luftangriffe auf Dresden mit. Er und seine Familie überstanden den Angriff unbeschadet. Nach Kriegsende zog die Familie endgültig in die Heimat des Vaters, eines Chemikers, nach Italien. Nach der Deutschen Wiedervereinigung besuchte er erstmals nach 50 Jahren, am 12. März 1995, wieder die Stätten seiner Kindheit in Lommatzsch.

Zu seinen Hobbys zählte u. a. das Schwimmen. Terence gewann mit seiner Mannschaft „Lazio“, zu der auch sein späterer Schauspielpartner Bud Spencer zählte, eine Bronzemedaille bei den italienischen Jugendmeisterschaften. Später gewann er auch noch eine Silbermedaille im Rudern mit seinem Verein Tevere Roma. Terence Hill wurde im Alter von zwölf Jahren beim Schwimmen vom Regisseur Dino Risi entdeckt, der ihn in „Vacanze col gangster“ (Holiday for Gangsters, 1951) einsetzte. Hill drehte weiter in kleineren Filmen, um sich sein Studium und sein Motorrad-Hobby leisten zu können. Nach drei Jahren eines Studiums der Literatur an der Universität in Rom beschloss Hill, sich ganz auf das Schauspielern zu verlegen.

Schauspielkarriere

Nach verschiedenen Monumentalfilmen, unter anderem in Luchino Viscontis epischem Meisterwerk "Der Leopard" (an der Seite von Claudia Cardinale und Burt Lancaster), wurde der blauäugige Hill dann, noch als Mario Girotti, für die deutschen Karl-May-Filme verpflichtet. In Winnetou II durfte er als Lt. Robert Merril Winnetous Liebe Ribanna heiraten. Drei weitere Karl-May-Filme sollten folgen. Nachdem er dann 1966 auch in dem urdeutschen Sujet Die Nibelungen mitspielen durfte, fand ab 1967 ein Genrewechsel zum Italo-Western statt, die er zur Hälfte zusammen mit Bud Spencer drehte. Diese Filme, die meist durch „schlagkräftige“ Szenen und Sprüche untermalt waren, machten ihn international bekannt.

Während der Dreharbeiten zu „Gott vergibt - wir beide nie“ (Dio perdona... Io no!) (1967) in Almería, Spanien heiratete Girotti die bayerischstämmige Amerikanerin Lori Zwicklbauer (später amerikanisiert in Lori Hill), die die Dialog-Trainerin für diesen Film war.

Es folgten viele Filme an der Seite Bud Spencers, z. B. „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ (Più forte, ragazzi!, 1972) oder Das Krokodil und sein Nilpferd (Io sto con gli ippopotami, 1979). Seine wohl bekannteste Rolle spielte er als Nobody in Mein Name ist Nobody (Il Mio nome è Nessuno, 1973) neben Hollywood-Altstar Henry Fonda. Zwei Jahre später erschien der Film mit dem Titel Nobody ist der Größte (Un Genio, due compari, un pollo). Dieser wird in Deutschland als Fortsetzung zu Mein Name ist Nobody vermarktet, ist allerdings ein völlig eigenständiger Film.

1977 spielte Terence in der Komödie Mr. Billion und dem Kriegsfilm March or Die an der Seite von Gene Hackman und Catherine Deneuve.

Auch hinter der Kamera war Terence Hill sehr aktiv. So führte er Regie in einigen seiner Filme wie „Keiner haut wie Don Camillo“ (Don Camillo, 1983) oder auch „Die Troublemaker“ (Botte di Natale, 1994), dem letzten gemeinsamen Film mit Bud Spencer. Anfang 2006 allerdings hat Hill angekündigt, noch einmal einen gemeinsamen Film mit Spencer drehen zu wollen.

Seine Deutsche Stimme wird ihm von Thomas Danneberg geliehen.

Künstlername

Als Mario Girotti für den Film „Gott vergibt, wir beide nie“ einen neuen Namen brauchte - weil es einfach, wie er selbst sagt, „modern“ war - bekam er eine Liste von 20 Namen vorgelegt und er musste sich innerhalb 24 Stunden für einen dieser Namen entscheiden. Er nahm Terence Hill, weil ihm der Name gefiel und er die selben Initialen wie der Name seiner Mutter hat (Seine Mutter hieß Hildegard Thieme).

Ein anderes Gerücht besagt, dass er den Namen seiner Frau (also Hill) angenommen habe. Er dementierte aber, dass dies nur aus Publicitygründen behauptet wurde. Damals war, wegen der anhaltenden Frauenbewegung, ein Mann, der den Nachnamen seiner Frau annahm, etwas ganz Besonderes. Andere Quellen wiederum behaupten, der Name sei entstanden, indem er den Namen des Autors seines Latein-Geschichtsbuchs „Terenzio“ und den Familiennamen seiner Frau zusammenfügt habe (gebürtige Lori Zwicklbauer, da sich der Nachname zu deutsch anhört, ließ sie ihn in Hill ändern).

Schicksal

Sein Adoptivsohn Ross Hill, der in den Filmen Renegade und Keiner haut wie Don Camillo an seiner Seite zu sehen war, starb am 30. Januar 1990 im Alter von 16 Jahren bei einem Autounfall.

Filmografie

  • 1951 - Das große Ferienabenteuer
  • 1952 - Männer ohne Tränen / Aus der Bahn geworfen
  • 1953 - Erste Liebe
  • 1953 - El Alamein
  • 1953 - Römischer Reigen
  • 1955 - Wandel des Herzens
  • 1955 - Die Verirrten
  • 1956 - Guaglione
  • 1956 - Mamma sconosciuta
  • 1956 - I Vagabondi Delle Stelle
  • 1957 - Anna von Brooklyn
  • 1957 - Die große blaue Straße / Das Leben ist ohne Gnade
  • 1958 - Lazzarella
  • 1958 - Das Bildnis des Dorian Gray
  • 1958 - Kreuz & Schwert
  • 1959 - Kasernengeflüster
  • 1959 - Juke box urli d'amore
  • 1959 - Cerasella
  • 1959 - Il Padrone delle fiere
  • 1959 - Spavaldi e innamorati
  • 1960 - Karthago in Flammen
  • 1960 - Hannibal
  • 1961 - Aladins Abenteuer (OT Le Meraviglie di Aladino)
  • 1963 - Der Leopard
  • 1964 - Unter Geiern (Karl-May-Film)
  • 1964 - Winnetou 2. Teil (Karl-May-Film)
  • 1965 - Duell vor Sonnenuntergang
  • 1965 - Schüsse im Dreivierteltakt
  • 1965 - Ruf der Wälder
  • 1965 - Old Surehand 1. Teil (Karl-May-Film)
  • 1965 - Der Ölprinz (Karl-May-Film)
  • 1966 - Die Nibelungen
  • 1967 - Blaue Bohnen für ein Hallelujah
  • 1968 - Vier für ein Ave Maria
  • 1968 - Django und die Bande der Gehenkten (Joe, der Galgenvogel)