Werbespot

kurze Werbesequenz im Fernsehen, Radio oder Kino
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Ein Werbespot ist ein kurzer Film, mit dem in unterschiedlichen Medien für eine Ware, eine Marke oder eine Dienstleistung geworben wird. Er wird von einer Werbeagentur im Auftrag eines Markeninhabers oder Produktanbieters entworfen und von einer Werbefilmproduktion hergestellt.


Typologie

Werbespots lassen sich unterscheiden nach dem Medium, für das sie hergestellt und in dem sie vorgeführt werden.

Fernsehwerbung ist die am weitesten verbreitete Form des Werbespots. Sie wird im Fernsehen im Werbeblock geschaltet und nach Sekunden abgerechnet. Spezialisierte Mediaagenturen organisieren die Schaltung. In Deutschland finanzieren sich die privaten Fernsehsender ausschliesslich über die auf diese Weise generierten Werbeeinnahmen.

Kinowerbung wird in Kinos vor dem Hauptfilm gezeigt. Von der Fernsehwerbung unterscheidet sie sich in der Länge - Kinowerbung ist zumeist länger als Fernsehwerbung - und im Inhalt: Kinowerbung ist konzeptionell unterhaltsamer und narrativer, weil das Medium und die Sehgewohnheiten eines Kinokonsumenten nach "kinofilmähnlicheren" Werbespots verlangen.

Ein Viral ist ein Werbespot, der eigens für das Internet produziert wird. Seine Konzeption ist darauf angelegt, dass sich Internet-User den Film oder einen Link auf den Film weiterleiten, weil er ihnen gefällt. Dementsprechend verletzt ein Viral oft absichtlich die formalen und inhaltlichen Konventionen von Fernseh- und Kinowerbung, um einen höheren Aufmerksamkeitswert zu erzielen.

Werbespots lassen sich unterscheiden nach der werblichen Absicht, die sie verfolgen.

Man unterscheidet dann zwischen „klassischen“ Werbespots und „DRTV-Spots“. Klassische Spots preisen ein Produkt oder eine Marke an, dienen aber in erster Linie der Image-Bildung, nicht dem unmittelbaren Verkauf. Bei DRTV-Spots (kurz für „Direct Response Television“) gibt es immer die Möglichkeit, über eine eingeblendete Telefonnummer oder Internet-Adresse das beworbene Produkt sofort zu bestellen.


Sonderformen

Viele Sonderformen entstehen aus dem Bemühen vor allem der privaten Fernsehsender um immer neue Vermarktungsformen ihrer Sendezeit. Sie sind insofern formale, vom Sendemedium vorgegebene Sonderformen wie etwa der Presenter, in dem eine Marke oder ein Produkt vorgestellt wird, das dem Zuschauer den darauffolgenden Programmteil "präsentiert".

Der Social Spot ist ein Werbespot, der nicht für die Umsatzsteigerung einer Marke oder eines Produktes eingesetzt wird, sondern für bestimmte gesellschaftliche Veränderungen wirbt, indem er etwa zum Einsatz gegen Ausländerfeindlichkeit aufruft.

Der Wahlkampfspot wirbt vor Wahlen um Stimmen für bestimmte Parteien oder Kandidaten.


Werberichtlinien für Deutschland

Nach den deutschen Werberichtlinien dürfen klassische und DRTV-Spots maximal 89 Sekunden lang sein. Längere Werbesendungen gelten als Dauerwerbesendungen oder Infomercials und müssen während ihrer gesamten Laufzeit als Werbe- oder Verkaufssendung gekennzeichnet sein. In Deutschland gelten folgende Regelungen:

  • Maximal 12 Minuten (= 20 %) Spotwerbung pro Stunde (wurde bereits gelockert - generell gibt es keine Beschränkung dieser Art mehr)
  • Maximal 15 % Spotwerbung pro Tag
  • Maximal 20 % Spotwerbung + DRTV-Spots pro Tag
  • Maximal 3 Stunden Infomercials pro Tag

Dabei unterliegen die öffentlich-rechtlichen Anstalten davon abweichenden, strengeren, Bedingungen


Sonstiges

Nach Informationen des Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft wurden 2005 3,2 Millionen Werbespots mit einer Gesamtlänge von 827 Tagen im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Der Umsatz belief sich dabei auf vier Milliarden Euro.[1]

Der erste Werbespot im deutschen Fernsehen wurde am 3. November 1956 im Bayerischen Rundfunk gezeigt. [2] [3]


Siehe auch

Fernsehwerbung, Kinowerbung, Werbung, Radiowerbung, Specspot, Werbespot-Produktionskosten, Storyboard, Sound Branding

Fußnoten

  1. http://www.n-tv.de/728904.html
  2. http://www.kress.de/cont/spot.php?spot=101
  3. http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2006/11/03.jhtml