Tropheus

Gattung der Familie Buntbarsche (Cichlidae)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2004 um 13:25 Uhr durch 62.104.180.50 (Diskussion) (Anzahl Jungfische). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Tropheus
Tiere der Gattung Tropheus. Ein Tropheus spec. "Kiriza" und ein Jungtier von Tropheus moorii "Kachese" (unten).
Systematik
Reihe: Fische (Pisces)
Klasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Ordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Tribus: Tropheini
Gattung: Tropheus

Beschreibung und Arten

Tropheus ist eine Gattung von Fischen aus der Familie Buntbarsche (Cichlidae), die endemisch im ostafrikanischen Tanganjikasee vorkommen. Im deutschsprachigen Raum werden sie, heute jedoch sehr selten, umgangssprachlich auch Brabantbuntbarsche genannt. Der Gattungsname Tropheus kommt von trophos (griech.) was soviel wie Amme bedeutet. Da es eine große Anzahl von Farbformen gibt, wird zur eindeutigen Beschreibung dem Artnamen normalerweise der Fundort angefügt.


Von der Gattung sind mittlerweile 5 Arten wissenschaftlich beschrieben:

  • Tropheus moorii BOULENGER, 1898
  • Tropheus duboisi MARLIER, 1959
  • Tropheus brichardi NELISSEN & THYS, 1975
  • Tropheus polli AXELROD, 1977
  • Tropheus annectens BOULENGER, 1900

Unter Wissenschaftlern wird diskutiert, ob die sechste Art Tropheus kasabae Nelissen, 1977 als eigenständige Art gelten darf. Zudem gibt es eine große Gruppe von Tieren dieser Gattung, die nicht eindeutig einer Art zugewiesen werden können. Sie werden als Tropheus spec. oder Tropheus spec. aff. beschrieben, z. B. Tropheus spec. aff. moorii "Bemba". Dies bedeutet, dass solche Exemplare wahrscheinlich der Art Troheus moorii zugeordnet werden müssen, ein wissenschaftlicher Beleg aber fehlt.

Körperbau

Je nach Art werden die Fische zwischen 12 und 16 cm groß und haben einen kräftigen Körperbau mit einer ausgeprägten Brustpartie. Sie existieren in vielen unterschiedlichen Farbvarianten, die meist einen schwarzen bzw. grau-braunen Grundton besitzen. Die Flossen und die Körpermuster (z. B. Binden und/oder größere Flecken an der Flanke) sind häufig kräftig und recht bunt gefärbt. Alle Arten besitzen bis zum Alter von wenigen Wochen ein einheitliches Querstreifenmuster. Ihr breites nicht sehr tief gespaltenes Maul, ist mit zwei- oder dreispitzigen Zähnen besetzt.

Aufgrund eines fehlenden Sexualdimorphismus lassen sich Männchen und Weibchen anhand äußerer Merkmale nicht eindeutig unterscheiden. Aufschluss darüber ergibt häufig nur die genauere Betrachtung der Genitalpapille, die bei geschlechtsreifen Weibchen deutlich größer ausfällt.

Lebens- und Nahrungsweise

Der Lebensraum von Tropheus sind die Fels- und Geröllküsten des Tanganjikasees, die viele Versteckmöglichkeiten aufweisen. Dabei reicht das Habitat von Gebieten mit sehr großen Felsblöcken bis zu solchen in denen nur Geröllhaufen mit relativ kleinem Gestein vorkommen. In jedem Fall bewohnen die Fische die oberen, sonnendurchfluteten Bereiche, da nur dort ein starker Algenbewuchs (Aufwuchs) auf den Steinen möglich ist. Mit ihrem speziell geformten Maul weiden die Buntbarsche diesen Aufwuchs von den Felsen ab. Die Pflanzenfresser können bis zu 15 Jahren alt werden.

Fortpflanzung

Tropheus sind ovophile Maulbrüter, bei denen das Weibchen die Brutpflege übernimmt. Bei der Balz stellt sich das Männchen quer vor das Weibchen und rüttelt mit dem gesamten Körper. Willigt das Weibchen ein, laicht es auf flachem Untergrund relativ große Eier ab und nimmt diese sofort in ihr Maul auf. Dann nimmt das Pärchen eine T-förmige Stellung ein, wobei das Männchen seine Geschlechtsöffnung vor dem Maul des Weibchens platziert, die Spermien abgibt und so die Eier befruchtet. Nach ca. 30 Tagen verlassen dann 5-15, maximal aber 25 Jungtiere das Maul der Mutter. Die kleinen Fische sind dann zwischen 10 und 12 mm groß.

Allgemeines

Es sind beliebte, jedoch nicht immer einfach zu pflegende Aquarienfische, die aufgrund ihrer Farbe und des Körperbaus von Aquarianern oft "Eierkohlen" genannt werden. Sie werden meist in großen Gruppen gehalten, da sie im Becken eine starke innerartliche Aggression entwickeln.

Literatur

  • Pierre Brichard: Atlas der Tanganjikasee Cichliden, Bede Verlag 1997
  • Hans-Joachim Herrmann: Tropheus, Dähne Verlag 1997
  • Wolfgang Staeck, Horst Linke: Buntbarsche aus Ostafrika, Tetra-Verlag 1981


Siehe auch: Süßwasserzierfische