Eisen

chemisches Element mit dem Symbol Fe und der Ordnungszahl 26
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Eisen ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit Symbol Fe (lat. Ferrum, Eisen) und Ordnungszahl 26. Es ist ein Metall der 4. Periode in der 8. Gruppe im Periodensystem. Der Name Eisen ist entweder auf das urkeltische Wort isorai oder auf das indogermanische Wort eison (glänzend) zurückzuführen.

Eigenschaften
Mangan - Eisen - Kobalt
Fe
Ru  
 
 
Periodensystem, Eisen hervorgehoben
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Eisen, Fe, 26
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 8 (VIIIB), 4, d
Dichte, Mohshärte 7874 kg/m3, 4,0
Aussehen metallisch glänzend
mit einem gräulichen Farbton
Atomar
Atomgewicht 55,845 amu
Atomradius (berechnet) 140 (156) pm
Kovalenter Radius 125 pm
van der Waals-Radius k. A.
Elektronenkonfiguration [Ar]3d64s2
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 14, 2
Oxidationszustände (Oxid) 2, 3, 4, 6 (amphoter)
Kristallstruktur kubisch raumzentriert
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (ferromagnetisch)
Schmelzpunkt 1808 K (1535 °C)
Siedepunkt 3023 K (2750 °C)
Molares Volumen 7,09 · 10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 349,6 kJ/mol
Schmelzwärme 13,8 kJ/mol
Dampfdruck 7,05 Pa bei 1808 K
Schallgeschwindigkeit
Longitudinalwelle:
Transversalwelle:
bei 293,15 K = 20 °C:
~5900 m/s
~3200 m/s
Verschiedenes
Elektronegativität 1,83 (Pauling-Skala)
Austrittsarbeit 4,31-4,5 eV
Spezifische Wärmekapazität 440 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 9,93 · 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 80,2 W/(m · K)
1. Ionisierungsenergie 762,5 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1561,9 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2957 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 5290 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
54Fe 5,8 % Fe ist stabil mit 28 Neutronen
55Fe {syn.} 2,73 y ε Einfang 0,231 55Mn
56Fe 91,72 % Fe ist stabil mit 30 Neutronen
57Fe 2,2 % Fe ist stabil mit 31 Neutronen
58Fe 0,28 % Fe ist stabil mit 32 Neutronen
59Fe {syn.} 44,503 d β 1,565 59Co
60Fe {syn.} 1,5 · 106 y β- 3,978 60Co
NMR-Eigenschaften
57Fe
Kernspin 1/2
gamma / rad/T 8,643 · 106
Empfindlichkeit 3,37 · 10-5
Larmorfrequenz bei B = "4",7 T 6,46 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.


Wichtigste Eigenschaften

Das durchschnittliche Eisen-Atom hat etwa die 56-fache Masse eines Wasserstoff-Atoms. Eisen ist das 10.-häufigste Element im Universum.

Technisch wird das Metall aus Eisenerz gewonnen, das kein reines Eisen, sondern Eisenoxide enthält. Eisenerz wird durch Verhüttung zu Roheisen reduziert; bei diesem Prozess werden auch Verunreinigungen entfernt (Schlacke).

Technisch ist Eisen für die Herstellung von Stahl bedeutsam. Stähle sind Legierungen, die neben Eisen noch andere Metalle und Nichtmetalle (insbesondere Kohlenstoff) enthalten.

Der Atomkern des Eisenisotops 56Fe weist den größten Massendefekt und damit die höchste Bindungsenergie pro Nukleon aller Atomkerne auf.

Die Fusion von Elementen in Sternen endet beim Eisen. Schwerere Elemente entstehen bei Supernovaexplosionen, die auch für das Verstreuen der im Stern fusionierten Materie verantwortlich sind.

Bei Raumtemperatur ist die allotrope Modifikation des reinen Eisens das Ferrit oder α-Eisen. Diese Modifikation weist ein kubisch raumzentriertes Kristallgitter auf, die unterhalb 911 °C vorliegt. Unterhalb des Curiepunkts bei 760 °C ist das Ferrit ferromagnetisch. Die Modifikation zwischen 760 °C und 911 °C heißt β-Eisen. Da sie sich außer in den magnetischen Eigenschaften nicht vom Ferrit α-Eisen unterscheidet, wird sie gewöhnlich auch als α-Eisen bezeichnet. Bis 1392 °C liegt es in der kubisch flächenzentrierten γ-Modifikation oder Austenit vor. Bei weiter steigender Temperatur wandelt das Eisen in δ-Ferrit um, das wieder ein kubisch raumzentriertes Gitter aufweist. Der Schmelzpunkt liegt bei 1539 °C.

Diese Eigenschaft der Umwandlung des Gitters von kubisch-raumzentriert (bis 911 °C) über kubisch-flächenzentriert (bis 1392 °C) zu kubisch-raumzentriert (bis 1539 °C) sowie des anschließenden Zerfalls der Gitterstrukturen nennt man auch die "Polymorphie des Eisens".

Eisen ist beständig an trockener Luft, in trockenem Chlor sowie in konzentrierter Schwefelsäure, konzentrierter Salpetersäure und basischen Agenzien (außer heißer Natronlauge) mit einem pH-Wert größer als 9.

Eisen als Mineral

Sehr selten kann Eisen auch gediegen auftreten. Das Mineral kristallisiert dann im kubischen Kristallsystem, hat eine Härte von 4,5 und eine stahlgraue bis schwarze Farbe. Auch die Strichfarbe ist grau.

Wegen der Reaktion mit Wasser und Sauerstoff ist gediegenes Eisen nicht stabil. Es tritt daher in Legierung mit Nickel nur in Eisenmeteoriten auf sowie in Basalten, in denen es manchmal zu einer Reduktion von eisenhaltigen Mineralen kommt.

Anwendungen

Eisen ist mit 95 Gewichtsprozent das weltweit meistgebrauchte Metall. Der Grund dafür liegt in seiner weiten Verfügbarkeit, die es preiswert macht, sowie der Festigkeit und Zähigkeit von Eisenlegierungen, die es in vielen Bereichen nützlich macht. Viel Eisen wird bei der Herstellung von Autos, Schiffen und im Hochhausbau (Stahlbeton) eingesetzt.

Eisen ist eines der drei ferromagnetischen Metalle (Kobalt und Nickel sind die anderen) und erlaubt damit den großtechnischen Einsatz des Elektomagnetismus in Generatoren, Transformatoren und Elektromotoren.

Reines Eisenpulver wird nur in der Chemie verwendet. Industriell sind verschiedene Stähle verbreitet. Eisen wird in den folgenden Formen genutzt:

  • Roheisen enthält 4-5 % Kohlenstoff sowie unterschiedliche Anteile an Schwefel, Phosphor und Silizium. Es ist ein Zwischenprodukt in der Herstellung von Gusseisen und Stahl.
  • Gusseisen enthält 2-4,5 % Kohlenstoff und weitere Legierungselemente wie beispielsweise Silizium und Mangan. In Abhängigkeit von der Abkühlgeschwindigkeit liegt der Kohlenstoff im Gusseisen als Karbid oder elementar als Graphit vor. In Anlehnung an das Aussehen der Bruchflächen spricht man im ersten Fall von weißem und im zweiten Fall von grauem Gusseisen. Gusseisen ist sehr hart und spröde. Es lässt sich gewöhnlich nicht plastisch verformen.
  • Stahl enthält zwischen 0 % und 2,5 % Kohlenstoff. Im Gegensatz zu Gußeisen ist er plastisch umformbar. Durch Legieren sowie eine geeignete Kombination von thermischer Behandlung und plastischer Unformung können die mechanischen Eigenschaften des Stahls in weiten Grenzen variiert werden.

Geschichte

Naher Osten

Der älteste menschliche Gebrauch von Eisen stammt aus Sumer und Ägypten, etwa 4000 v. Chr. Es handelte sich um gediegenes Eisen von Meteoriten, und wurde zur Dekoration oder als Speerspitze benutzt. Es wurde nicht durch Schmelzen oder Schmieden, sondern durch Methoden der Steinbearbeitung (Steinzeit) bearbeitet.

Zwischen 3000 und 2000 v. Chr. findet man verhüttetes Eisen (vom Meteoriteisen durch die Abwesenheit von Nickel unterscheidbar) in Mesopotamien, Anatolien und Ägypten. Es scheint nur zeremoniell genutzt worden zu sein, und war wertvoller als Gold. Eine mögliche Herkunft ist als Nebenprodukt bei der Bronzeherstellung als Schwammeisen.

Zwischen 1600 und 1200 v. Chr. wurde Eisen verstärkt genutzt; es löste Bronze allerdings noch nicht ab. Seit 1200 fand dann im Nahen Osten der Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit statt. Es wird vermutet, dass nicht die Materialüberlegenheit des Eisens, sondern ein Mangel an Zinn (zur Bronzeherstellung notwendig) den Übergang auslöste.

Bei dem ersten eisenzeitlichen Verhüttungsschritt entstand Schwammeisen. Durch den Gebrauch von Holzkohle bei der Weiterverarbeitung wurde dem Eisen Kohlenstoff zugefügt, mit dem Endresultat eines (zumindest oberflächlichen) Stahls. Durch Härten (das heißt abruptes Abkühlen, im allgemeinen in einer Flüssigkeit) entstanden Werkstücke mit einer Elastizität und Härte, die der Bronze überlegen war.

China

Auch in China wurden die ersten Erfahrungen mit Eisen an Meteoriteisen gewonnen. Erste archäologische Spuren von Schmiedeeisen finden sich im Nordwesten, nahe Xinjiang, aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert. Man vermutet, dass diese Produkte, die mit den Methoden des Nahen Ostens erstellt wurden, durch Handel nach China gelangt sind.

Etwa 550 v. Chr, in der späteren Zhou-Dynastie (1122 bis 256 v. Chr), fand mit der Entwicklung des Hochofens ein entscheidender technischer Durchbruch statt: die Produktion von Gusseisen wurde möglich.

Europa

Da europäische Verarbeitungstechniken nur Temperaturen von knapp 1.300 °C erreichten, fand die Entwicklung von Gusseisen erst im 14. Jahrhundert in Schweden (Lapphyttan und Vinarhyttan) statt. Mit der Kanonenkugel verbreitete sich die Gusseisenverarbeitung schnell über ganz Europa.

Als die schwindenden Wälder den wachsenden Holzkohlebedarf zur Eisengewinnung in Großbritannien nicht mehr decken konnten, wurde Kohle (genauer das Kohleprodukt Koks) von Abraham Darby als Alternative entwickelt. Diese Umstellung, zusammen mit der Erfindung der Dampfmaschine, gilt als Beginn der industriellen Revolution.

Vorkommen

Eisen ist zusammen mit Nickel vermutlich der Hauptbestandteil des Erdkerns. Das Wechselspiel von festem Eisen im inneren und flüssigem Eisen im äußeren Kern erzeugt vermutlich das Erdmagnetfeld. Mit einem Anteil von 5 % ist Eisen aber auch eines der häufigeren Elemente der Erdkruste. Die ersten Quellen die ausgebeutet wurden, sind Raseneisenerz und offenliegende Erze. Heute wird vor allem 40%iges Magneteisenerz genutzt.

Das wichtigste Mineral zur Eisengewinnung ist Hämatit, welches größtenteils aus Fe2O3 besteht. Das Eisen wird durch chemische Reduktion mit Kohlenstoff im Hochofen gewonnen; dabei treten Temperaturen von etwa 2000 °C auf. Zuerst wird Koks dem Hochofen zugegeben, wo es mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff zu Kohlenmonoxid reagiert:

2 C + O2 → 2 CO

Das Kohlenmonoxid reagiert mit dem Eisenoxid:

3 CO + Fe2O3 → 2Fe + 3CO2

Aufgrund der hohen Reaktionstemperatur ist das entstehende Eisen flüssig. Allerdings enthält es noch Verunreinigungen in Form von Siliziumdioxid. Durch Zugabe von Kalk (CaCO3) wird das Siliziumdioxid als Schlacke abgesondert. Ein erster Reaktionsschritt wandelt den Kalk in Kalziummonoxid um:

CaCO3 → CaO + CO2

Daraufhin reagiert das Kalziummonoxid mit dem Siliziumdioxid:

CaO + SiO2 → CaSiO3

Die entstehende Schlacke wird im Tiefbau, früher auch als Dünger, eingesetzt.

Weltweit wurden im Jahre 2000 etwa 1.000 Megatonnen Eisenerz abgebaut, mit einem Wert von etwa 25 Mrd. Euro. Die bedeutendsten Eisenerzlieferanten sind China, Brasilien, Australien, Russland und Indien. Zusammen liefern sie etwa 70 % des Weltbedarfs. Aus den 1.000 Mt Erz wurden etwa 572 Mt Eisen gewonnen. Zusätzlich wird aus Schrott noch neues Eisen gewonnen.

Abbau

Eisenerz wird im Tagebau und Tiefbau (Untertagebau) gewonnen. Dort, wo die als abbauwürdig erkannten Eisenerzlagerstätten offen zutage treten, kann das Erz im weniger aufwändigen Tagebau gewonnen werden. Heute wird Eisenerz hauptsächlich in Südamerika, bes. Brasilien, im Westen Australiens, in China, in Ost-Europa (beispielsweise Ukraine) und Kanada auf diese Weise abgebaut.

Diese Länder verdrängten in den letzten Jahren die ursprünglich bedeutendsten Eisenerz-Förderländer wie Frankreich, Schweden oder auch Deutschland selbst, dessen letzte Eisenerzgrube in der Oberpfalz 1987 geschlossen wurde.

Allerdings stellt der relativ leichte Abbau auch ein großes Problem dar: Der Export von Rohstoffen ist nach wie vor die Haupteinnahmequelle vieler ärmerer Staaten. Entsprechend hemmungslos stürzen sich viele der hochverschuldeten Tropenländer auf diese Ressourcen, meist auf Kosten von Mensch und Umwelt. Riesige Erz-Abbaugebiete wie die Ok Tedi-Mine in Papua-Neuguinea zerstören nicht nur den Regenwald auf ihrem eigentlichen Gebiet, sondern in weitem Umkreis die ganze Landschaft. Denn hochgiftige Abwässer und Schlämme kippen die Minenbetreiber einfach in die Gegend, von wo sich das Gift durch die Flüsse verteilt - so dass stromabwärts am Ok Tedi der Fischverzehr für die traditionelle Bevölkerung zur Gesundheitsgefahr wurde.

Vom Bergwerk gelangt das Eisenerz selten unmittelbar zu den Lagerplätzen der Hütten. Meist müssen erst weite Transportwege auf dem Land und auf dem Meer mit mehrfachem Umladen überwunden werden.

Vor der weiteren Verarbeitung wird das Erz schließlich zerkleinert und gemahlen. Danach werden die Erzkörner nach ihrer Größe sortiert und gesintert. Das heißt, es werden kleine Körner ,,zusammengeklebt", denn nur so ist die Verwendung im Hochofen möglich.

Verbindungen

Eisen bildet zweiwertige und dreiwertige Oxide. Da diese keine feste Schutzschicht bilden, oxidiert (das heißt verrostet) ein der Atmosphäre ausgesetzter Eisenkörper vollständig.

Häufige Eisenoxidationsstufen und -verbindungen:

  • Fe2+,
  • Fe3+,
  • Fe4+, kommt in einigen Enzymen vor (beispielsweise Peroxidase).
  • Fe6+, ist selten (beispielsweise K2FeO4)
  • Fe3C

Die Fe2+ beziehungsweise Fe3+ Ionen können als lösliches beziehungsweise unlösliches Berliner- /Turnbulsblau mithilfe von Kaliumhexacyanoferrat(II/III) (bei 2+ III benutzen und bei 3+ II benutzen) nachgewiesen werden.

Isotope

Eisen hat vier natürlich vorkommende, stabile Isotope, mit den relativen Häufigkeiten: 54Fe (5,8 %), 56Fe (91,7 %), 57Fe (2,2 %) and 58Fe (0,3 %). Das Isotop 60Fe hat eine Halbwertszeit von 1,5 Millionen Jahren. Die Existenz von 60Fe zu Begin der Entstehung des Planetensystems konnte durch den Nachweis einer Korrelation zwischen den Häufigkeiten von 60Ni, dem Zerfallsprodukt von 60Fe, und den Häufigkeiten der stabilen Fe-Isotope in einigen Phasen mancher Meteoriten (beispielsweise in den Meteoriten Semarkona und Chervony Kut) nachgewiesen werden. Möglicherweise spielte die freigesetzte Energie beim radioaktiven Zerfall von 60Fe, neben der Zerfallsenergie des ebenfalls vorhandene radioaktivem 26Al, eine Rolle beim Aufschmelzen und der Differenzierung der Asteroiden direkt nach ihrer Bildung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren. Heute ist alles ursprünglich vorhandene 60Fe vollständig in 60Ni zerfallen. Die Verteilung von Nickel- und Eisenisotopen in Meteoriten erlaubt es, die Isotopen- und Elementehäufigkeit bei der Bildung des Sonnensystems zu messen, und die vor und während der Bildung des Sonnensystems vorherrschenden Bedingungen zu erschließen.

Nur das Eisenisotop 57Fe besitzt einen Kernspin, und findet darum Anwendung in der Chemie und Biochemie.

Biologie

Eisen ist ein essentielles Spurenelement für fast alle Lebewesen. Als Zentralatom im Hämoglobin und Myoglobin ist es in vielen Tieren, für Sauerstofftransport und -speicherung verantwortlich. In diesen Proteinen ist es von einem planaren Porphyrinring umgeben. Weiter ist Eisen Bestandteil von Eisen-Schwefel-Komplexen (Iron-Sulphur-Cluster) in vielen Enzyme, beispielsweise Nitrogenasen und Hydrogenasen. Als dritte wichtige Klasse der Eisenenzyme sind die sog. Nicht-Häm-Eisenenzyme zu nennen, beispielsweise die Methan-Monooxygenase, Ribonukleotid-Reduktase und das Hämerythrin. Diese Proteinen nehmen in verschiedensten Organismen Aufgaben der Sauerstoffaktivierung, Sauerstofftransport, Redoxreaktionen und Hydrolysen wahr.

Infizierende Bakterien nutzen oft Eisen, so dass ein Abwehrmechanismus des Körpers das 'Verbergen' von Eisen ist.

Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl Eisen ein wichtiges Spurenelement für den Menschen ist, kann zu viel Eisen im Körper giftig sein. Zu große Mengen an Fe2+-Ionen reagieren mit Peroxiden, wobei freie Radikale entstehen. Im Normalzustand werden letztere durch körpereigene Prozesse kontrolliert.

Etwa 1 Gramm Eisen verursacht bei einem zweijährigen Kind ernste Vergiftungserscheinungen, 3 Gramm können tödlich sein. Langandauernde Überversorgung mit Eisen führt zu Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit). Das Eisen reichert sich in der Leber an, und führt dort zu Siderose (Ablagerung von Eisensalzen) und Organschäden. Daher sind Eisenpräparate nur bei Eisenmangel zu empfehlen.

Siehe auch