Seeohren, auch Haliotis oder Abalone genannt, sind große Schnecken aus der Familie der Haliotidae, die in fast allen warmen Meeren (außer im Westatlantik) vorkommen, teilweise auch in gemäßigten Zonen, wie Haliotis tuberculata im Ärmelkanal. Sie gehören zu den Fassschnecken, haben die Form einer Ohrmuschel und besitzen eine perlmutt-reiche Schale, die einer Muschel ähnelt. Sie werden deshalb auch Irismuscheln genannt.
Seeohren | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Haliotis | ||||||||||||
Linnaeus 1758 |
Der Fuß der Schnecken, mit dem sie sich in Küstennähe an Felsen anhaften, gilt besonders in Ostasien als begehrte Delikatesse. Dieser Umstand trug wesentlich dazu bei, dass die Spezies inzwischen gefährdet ist.
Als Altschnecken zeigen die Tiere zwar im inneren Bau noch Anklänge von Rechts-Links-Symmetrie, andererseits greift bei ihnen, im Gegensatz zu beweglicheren Schnecken, der spiralige Bau auch auf den Fuß über: Zwar haben sie noch zwei Rückziehmuskeln, doch einer ist wesentlich stärker ausgeprägt als der andere. Die Oberseite der Schale hat winzige Öffnungen, durch welche das von Wimpern ins Innere der Mantelhöhle gestrudelte Meerwasser wieder hinaus gelangen kann.
Weltweit gibt es 66 Arten der Haliotis. Die Haliotis gigantea bildet bizarr geformte Perlen aus, die blau, grün, grau oder bronzefarben schimmern. Wie auch bei anderen Mollusken sind diese Farben - die unterhalb von 15 Meter Wassertiefe kaum mehr zu sehen sind - Abfallprodukte des Eiweiß-Stoffwechsels, die der Mantelrand beim Wachsen der Schale in dieser deponiert.
Arten (Auswahl)
Seeohren als Lebensmittel
Im Meeresfrüchte-Paradies Japan ist das Fleisch der Seeohren (die dort fälschlicherweise als Muscheln angesehen werden) ein beliebter Genuss: Sowohl die Art Haliotis gigantea als auch die rund um Japan häufig vorkommende Haliotis japonica (jap: Tokobushi [とこぶし]). Das Fleisch wird vor allem als Sashimi (roh) verzehrt.