Julia Bonk (* 29. April 1986 in Burg) ist eine deutsche Politikerin und Abgeordnete des Sächsischen Landtags. Sie ist parteilos, jedoch über die Landesliste der Linkspartei in den Landtag eingezogen und auch Mitglied der Fraktion der Linkspartei.
Leben
Als junger Teenager spielte sie in einer Dresdner Schülertheatergruppe. Mit 14 Jahren arbeitete sie im Stadtschülerrat Dresden und wurde dann als stellvertretende Landesschülersprecherin gewählt. Sie übernahm für kurze Zeit den Vorstandsposten, konnte ihn aber bei der ersten Wahl nicht halten. Zwei Jahre später wurde Bonk, ohne Gegenkandidat, in das Amt gewählt.
Im Sommer 2004 legte sie am Romain-Rolland-Gymnasium in Dresden-Neustadt ihr bilinguales Abitur ab und studiert seit Oktober 2004 Politik und Geschichte an der TU Dresden.
Ämter und Positionen
Julia Bonk wechselte im Jahre 2004 direkt von der Schulbank auf die Landtagsbank und ist Mitglied in der Fraktion der Linkspartei. Sie wurde deutschlandweit bekannt als die „jüngste Landtagsabgeordnete Deutschlands“. Die Badische Zeitung zählte, dass 87 Blätter international daraufhin ihr Foto druckten. Auch ist Bonk seitdem die jüngste Berufspolitikerin aller Zeiten.
Bonk ist im Landtag Mitglied und stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Schule und Sport, Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien, stellvertretendes Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss.
Fahnenumtauschaktion zur Fußball-WM 2006
Im Juni 2006 wurde eine Umtauschaktion zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bekannt, die unter dem Motto "Nein zum Deutschlandhype" versuchte, möglichst viele schwarzrotgoldene Fahnen von der Straße zu holen, da die deutsche Fahne auch ein Zeichen für die Ausgrenzung anderer sei. Innerhalb der Umtauschaktion wurden drei deutsche Flaggen gegen eine DVD und T-Shirt mit der Aufschrift "Nazis raus aus den Köpfen" eingetauscht. Das Angebot wurde damit begründet, dass im Hinblick auf die nationalsozialistischen Verbrechen die deutsche Fahne niemals nur ein Fußballwimpel sein könne. Denn nur ein reflektierender Umgang mit dem deutschen Nationalismus ist in einem Staat mit einer solchen Geschichte zulässig. Die Aktion sollte dazu anregen, über Staatlickkeit im Allgemeinen und die der Deutschen im Besonderen nachzudenken.
Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Fritz Hähle, bemerkte gegenüber der FAZ, wer dazu aufrufe, Deutschlandflaggen gegen linksextremistisches Propagandamaterial zu tauschen, mache seine verfassungsfeindliche Gesinnung deutlich. Der CDU-Abgeordnete Günther Schneider forderte die Staatsanwaltschaft auf, gegen Frau Bonk die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen "Herabwürdigung nationaler Symbole" zu prüfen.
Sonstiges
Die BILD-Zeitung titelte über Bonk: „Deutschlands schönste Politikerin gesteht: Ja, ich nehme Drogen“. Im Interview sagte sie demgemäß aus: „Heroin ist in reiner Form nicht gefährlicher als Alkohol. Nur wenn es gestreckt wird.“ Im August 2005 bekannte sich Julia Bonk abermals zu ihrer Forderung nach einer kompletten Freigabe aller Betäubungsmittel.
Weitere Schlagzeilen machte sie mit einem T-Shirt „Schöner leben ohne Nazis“, das sie bei einer Landtagssitzung trug; im sächsischen Landtag sitzt auch die NPD.
Weblinks
Flaggenstreit
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bonk, Julia |
KURZBESCHREIBUNG | Politikerin und Abgeordnete des Sächsischen Landtags |
GEBURTSDATUM | 1986 |
GEBURTSORT | Burg |