Limbe (auch Limbé geschrieben) ist eine Stadt im Südwesten Kameruns. Sie wurde 1857 am Südhang des Kamerunberg gegründet und hat sich zu einer Küstenstadt entwickelt.
Statistische Daten
- Bevölkerung: 84,500 (Stand 2001)
- Religionen: Christen, Muslime, Anhänger der Traditionellen Religion
- Sprachen: Englisch, Französisch, Afrikanische Dialekte
- Industrie: Nahrungsmittelherstellung, Textilherstellung, Chemische Industrie, Erdöl- und Gasraffinerien
- Exportwaren: Kaffee, Kakao, Baumwolle, Zucker, Tabak, Kautschuk, Palmenöl
- Klima: Tropisch
Geschichte
Die Hafenstadt Limbe wurde im Juni 1858 als Victoria durch den britischen Missionar Alfred Saker gegründet. Sakers dort erworbene Rechte führten dazu, daß der Ort und sein Umland nach der deutschen Okkupation des übrigen Küstenstreifens zunächst unter britischer Administration verblieben und erst am 7. Mai 1886 gegen deutsche Ansprüche bei Forcados im Nigergebiet und St. Lucia in Südafrika ausgetauscht und zum 28. März 1887 in deutsche Verwaltung überführt und von einer Abteilung der deutschen Polizeitruppe besetzt wurde.
Victoria verfügte unter deutscher Herrschaft über den nach Duala zweitwichtigsten Hafen der Kolonie Kamerun, eine Postagentur, ein Zollamt, Missionen beider Konfessionen, eine Regierungsschule, ein Krankenhaus und ein Lepraheim. Der 1891 gegründete Botanische Garten mit Versuchsanstalt für Landeskultur diente der Erprobung verschiedenster Nutzpflanzen unter den örtlichen Klimabedingungen. Ein Modell dieser Anlage wird im Botanischen Museum in Berlin gezeigt.
Im Wirtschaftsleben spielte die Westafrikanische Pflanzungsgesellschaft Victoria (WAPV) eine gewichtige Rolle, die dort ihre Hauptpflanzung unterhielt und ab 1910 eigene Fabrikationsanlagen zur Aufbereitung von Ölpalmprodukten betrieb. Auch andere Handels- und Plantagenunternehmungen waren mit Niederlassungen vertreten, darunter die Ambas Bay Trayding Co. Ltd. (Liverpool), die Deutsch-Westafrikanische Handelsgesellschaft mbH' (Hamburg) und die Kamerun-Land- und Plantagen-Gesellschaft (Hamburg).
Victoria war zunächst Sitz eines Bezirksamtes, dessen Bereich sich ursprünglich bis in das Kamerungebirge erstrckte. 1902/03 wurde hiervon die Region von Buëa als eigenständiger Zivilverwaltungsbezirk abgetrennt. 1914 wurden beide Bezirke wieder vereinigt.
Sprache
In der Südwestprovinz von Kamerun wird als offizielle Amtssprache Englisch verwendet. Jedoch wird auch oft Französisch gesprochen, da sich die französischsprachige Stadt Douala in der Nähe befindet. Neben den Amtssprachen werden lokale Sprachen und Dialekt verwendet, hauptsächlich Bakweri (Kpe) und als Umgangssprache Pidgin English.
Wirtschaft
Kamerun ist weltbekannt für seine landwirtschaftlichen Produkte wie den unter deutscher Kolonialherrschaft erstmals angepflanzten Tee. Limbe ist das Zentrum der kamerunischen Ölindustrie und einer der vier größten Handelshäfen in Kamerun.
Sehenswürdigkeiten
Limbe liegt in einer schönen Bucht mit einer großen Bergkette im Hintergrund. Bei Touristen ist Limbe neben Kribi eine der beliebtesten Küstenstädte wegen der schwarzen Sandstrände. An den Stränden wird frisch gefangener Fisch und Meeresfrüchte direkt gegrillt und verkauft. Dort befinden sich auch zahlreiche Restaurants und Bars. Der zur Zeit bekannteste Club 'Calypso' Kameruns befindet sich ebenfalls in Limbe. Das Limbe Wildlife Center und der botanische Garten sind ebenfalls erwähnenswerte Sehenswürdigleiten.