Sachsen-Meiningen war ein, sog. ernestinisches, Herzogtum im heutigen Thüringen, das 1681 durch Teilung des Herzogtums Sachsen-Gotha unter den Söhnen Herzog Ernsts I. "des Frommen" von Sachsen-Gotha (1601–1675) entstand.
Bei der Neuordnung der ernestinischen Herzogtümer nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826 erhielt das ursprüngliche Herzogtum Sachsen-Meiningen eine veränderte territoriale Gestalt. Es bekam ganz Sachsen-Hildburghausen zugesprochen, dessen Herzog zum Ausgleich Sachsen-Altenburg erhielt, und den Saalfelder Teil von Sachsen-Coburg-Saalfeld, das darauffür mit Sachsen-Gotha in Personalunion zum Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha vereinigt wurde.
Seit 1815 war Sachsen-Meiningen Mitglied des Deutschen Bundes. 1833 wurde es im Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten Mitglied des Deutschen Zollvereins. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen erhielt schon 1829 eine eigene Verfassung,
Im Deutschen Krieg 1866 stand Sachsen-Meiningen auf der Seite Bayerns, so dass eine preußische Kriegserklärung am 11. Juli erfolgte. Nach der Niederlage Bayerns und dem späten Austritt am 26. Juli aus dem Deutschen Bund ersuchte Herzog Bernhard II. um die Aufnahme in den Norddeutschen Bund. Dieses wurde ihm nur unter der Bedingung der Abdankung zu Gunsten seines damals preußenfreundlichen Sohnes Georg II. zugesagt. Nach langwierigen Verhandlungen über einen Auseinandersetzungsvertrags mit seinem Sohn sowie dem Einrücken eines preußischen Infanterieregimentes in Meiningen dankte der Herzog schließlich am 20. September zu Gunsten des Erbprinzen Georg ab. So konnte am 8. Oktober ein Friedensvertrag geschlossen werden, der nur gegen Abtretung des Dorfes Altlöbnitz bei Camburg, ohne weitere Kriegsentschädigungen, die Aufnahme in den Norddeutschen Bund ermöglichte.
1871 wurde das Herzogtum Mitglied des Deutschen Reiches, das den Norddeutschen Bund ersetzte.
Herzogliche Residenz und Landeshauptstadt war die heutige Kreisstadt Meiningen (Schmalkalden-Meiningen). Das Herzogtum Sachsen-Meiningen wurde 1918 Freistaat und ging 1920 im Land Thüringen auf.
Daten
Verwaltungsgliederung
- Kreis Hildburghausen (mit den Städten Eisfeld, Hildburghausen, Römhild und Themar)
- Kreis Meiningen (mit den Städten Bad Liebenstein, Bad Salzungen, Breitungen/Werra, Meiningen, Ostheim, Schweina und Wasungen)
- Kreis Saalfeld (mit den Städten Camburg, Gräfenthal, Lehesten, Pößneck und Saalfeld)
- Kreis Sonneberg (mit den Städten Lauscha, Neuhaus am Rennsteig, Oberlind, Schalkau, Sonneberg und Steinach (Thüringen))
Exklaven
Oberellen , Dietlas
Camburg, Kranichfeld, Treppendorf, Milda, Rödelwitz,
Groß Kochberg, Mosen
Regierende Herzöge
nach der Neugliederung (1826-1918)
- 1826-1866 - Bernhard II. (1800-1882), Sohn Georgs I.
- 1866-1914 - Georg II. (1826)-(1914), Sohn Bernhards II.
- 1914-1918 - Bernhard III. (1851-1928), Sohn Georgs II.
Siehe auch: Genealogisches Handbuch des Adels