Diskussion:Manchesterliberalismus

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Graf Lambsdorf ist doch ein Manchesterliberaler. Seine Aufsätze, die man bei der Friedrich-Naumann-Stiftung herunterladen kann, zeugen davon. --Chopin 15:06, 19. Sep 2004 (CEST)

Aber war es denn nicht in der Tat so, dass Manchesterliberalisten Menschen zu Hungerlöhnen haben arbeiten lassen? ... mir eigentlich zu einseitig, der Artikel!

Nein, das waren die Manchesterliberalen nicht. Es waren konservative Aristokraten, die sich mit der Politik verbündeten, die die Arbeiter hungern ließen. Der Manchesterliberalismus war nicht Ursache des Leids, sondern die Folge dessen! --Chopin 11:37, 7. Okt 2004 (CEST)


Unterschiede zu den Libertären

Oftmals wird nicht genau zwischen den Libertären und den Manchesterliberalen differenziert. Die Libertären (Synonom: Anarchokapitalisten) wollen den Staat gänzlich abschaffen, während die Manchesterliberalen den Staat auf wenige Aufgaben beschränken wollen, z. B. Justiz, innere Sicherheit, äußere Sicherheit, Herstellung von Chancengleichheit durch ein entsprechendes Bildungssystem.

Der Abschnitt ist nicht richtig.

  • Libertären != Anarchokapitalisten.
  • Anarchokapitalisten wollen keinen Staat abschaffen, sondern nur nicht mitmachen müssen.
  • Manchesterliberale entsprechen etwas dem Klassischen Liberalismus.

--NL 21:52, 12. Okt 2004 (CEST)

Falscher Begriff

Ich poste hier nochmal, was ich schon in der Exzellenz-Diskussion geschrieben habe, weil ich es gerne zur Diskussion stellen würde:

Ich habe ich den Verdacht, dass wir es hier mit einer Begriffsunschärfe oder möglicherweise mit einer beabsichtigten Fehldeutung eines Begriffs zu tun haben. Allerdings kann ich sie nicht wirklich auflösen, weil ich mich mit dem Thema kaum auskenne.

Erstens müsste geklärt werden, ob "Manchesterliberalismus" tatsächlich eine Strömung im Liberalismus war, die von ihren Mitgliedern auch so genannt wurde. Es wird im Text so dargestellt, war mir bisher aber unbekannt. In der Charakterisierung ("Die Säulen") kann ich jedenfalls nichts finden, was die Positionen der Manchesterliberalen von "normalen" Marktliberalen unterscheidet. Da müssten eventuelle Unterschiede herausgearbeitet werden. Sehr bezeichnend finde ich die Gleichsetzung Manchesterliberlaismus = konsequenter Liberalismus (unter "Deutschland"), die meiner Meinung nach falsch ist.

Zweitens dominiert imho heute die Bedeutung des Begiffs im Sinne "unsozialer Marktliberalismus" im deutschen Sprachraum. Diese Tatsache müsste mindestens am Anfang des Artikels erwähnt werden. Sie findet nur unter "Vorurteile" Erwähnung, was zu wenig ist.--Asdrubal 16:59, 15. Okt 2004 (CEST)

Der Manchesterliberalismus war zweifellos eine politische Bewegung und Strömung. Die ersten Manchesterliberalen haben sich selbst nicht so genannt, sondern waren in der Liga gegen die Korngesetze formiert. Trotzdem kann man diese Menschen als Manchesterliberale bezeichnen, weil die ganze Chose von Manchester aus ihren Ausgang fand, unabhängig davon, ob sie sich als manchesterliberal bezeichnet haben oder nicht.

Spätere Manchesterliberale haben sich tatsächlich auch als Manchesterliberale bezeichnet.

Von den "normalen Marktliberalen" unterscheidet sich der Manchesterliberalismus vor allem darin, dass Manchesterliberalismus zugleich für die politische Epoche des Freihandels steht. Man könnte auch fragen, was Manchesterliberalismus von den klassischen Liberalen unterscheidet. Nichts, was die "normalen Marktliberalen" von dem Manchesterliberalismus nicht auch unterscheidet.

Dass Marktliberalismus unsozial sei, ist ein altes Vorurteil. Der Begriff vom Manchestertum wird seit über hundert Jahren in diffamierender Weise benutzt. Darauf habe ich versucht einzugehen (siehe Vorurteile). Wer heute gegen Manchestertum agitiert, weiß oftmals gar nicht, was das überhaupt ist und kann mit Sicherheit nicht einmal eine Personalie (z. B. Cobden) nennen. Die Hetzerei gegen Manchester- und Spekulantentum kann man in Karl Marx' Schriften genauso finden wie in den Reden Hitlers, wie in den Worten heutiger Politiker und Intellektueller, wobei ich den beiden letzteren nichts bösartiges zu unterstellen versuche, sondern nur Unwissenheit vorwerfe.

Es wäre schön, wenn auch mal andere etwas dem Text beitragen könnten. Euer Einzelkämpfer --Chopin 13:19, 16. Okt 2004 (CEST).


POV

Keynesianische und marxistische Kritik

Das vom Manchesterliberalismus propagierte Ideal freier Märkte wurde schon bald in Frage gestellt. Sozialistische Kritiker verweisen auf die ungleichen Verhandlungsbedingungen der Marktpartner und bemühten sich, durch Gründung von Gewerkschaften eine annähernd gleichstarke Gegenorganisation zu den Unternehmern zu schaffen.

Im Zuge der Wirtschaftskrise 1874/75 kam es auch in Europa zur Ausweitung der staatlichen Wirtschaftstätigkeit durch die Einführung der Sozialversicherung und beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Diese staatliche Wirtschaftstätigkeit wurde durch den Begriff Marktversagen auch theoretisch fundiert.

Die Weltwirtschaftskrise seit 1929 und der wirtschaftliche Erfolg der protektionistischen Wirtschaftssysteme im Deutschen Reich und in der Sowjetunion wie auch die New Deal-Politik in den USA ließen den Glauben an die Selbstregulierungskräfte des Marktes endgültig verschwinden.


Der Abschnitt erscheint mir POV zu sein. Welche "Sozialistische Kritiker ... bemühten sich" denn vor den Manchesterleuten um Gewerkschaften? Gewerkschaften bzw. Arbeitervereinigungen waren doch teil des freien Marktzugangs, den die Manchestermänner wollten. Diese waren aber zunächst durch feudalistische Protektionen unterdrückt, also durch genau das was der Manchesterliberalismus bekämpft hat. Und der Rest ist antikapitalistischer Revisionismus, gehört nicht in diesen Artikel, sondern wenn überhaupt unter Kapitalismus. --Qay 14:35, 17. Okt 2004 (CEST)


Nicht zuletzt hat auch der freie Kapitalverkehr, der nach Wirtschaftskrisen zu weltweiten Börsencrashs führte, viele Anleger in den finanziellen Ruin gestürzt und zu verbreiteter Skepsis gegen den Finanzsektor geführt.


Das gleiche Problem. --Qay 14:40, 17. Okt 2004 (CEST)

Sehr richtig. Ich war schon sehr verdutzt und habe das erst mal stehen lassen, denn wenn nur ich was schreibe, wird's zu einseitig. ;-) Sehr seltsam war aber auch die Umkreierung der Überschriftung Vorurteile... in Berechtigte und unberechtigte Kritik.... Was bitteschön ist an schlimmer (oft auch antisemitischer) Agitation und Polemik zumindest "unberechtigte Kritik"? Kritik und Vorurteile sollte man nicht vermischen, könnte man aber unter einem Punkt Gegnerschaft zum Manchesterliberalismus zusammenfassen. --Chopin 14:42, 17. Okt 2004 (CEST)