Pläne

deutsches Musiklabel
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. März 2007 um 14:37 Uhr durch Debra-plaene-records (Diskussion | Beiträge) (Diverse Namen verlinkt mit [[ ]]). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Verlag "pläne"

Der Verlag 'pläne' GmbH (auch 'pläne' records) ist ein kleines, unabhängiges Label, dass sich besonders auf das links-orientierte politische Lied, deutsche Liedermacher und Weltmusik spezialisiert hat. 'pläne' wurde im Jahre 1961 gegründet und hatte seine Blüte in den politischen 70er und 80er Jahren. Der heute in Dortmund ansässige Verlag ist seiner Tradition verpflichtet und konzentriert sich weiterhin auf klassisches Liedermachertum mit Künstlern wie Hannes Wader oder Frank Baier, andererseits aber auch auf junge Künstler wie Mathilda (Deutschland), Hoyo Colorao (Kuba) oder Little Venus (Schweiz).

Entstehung/Geschichte

"1961: eine entlegene Schmiede des politischen Liedes, ein Studio in einem Düsseldorfer Hinterhof, bedeckt von einem Wellblechdach, so beginnt die Geschichte vom Musikverlag 'pläne'. Die ersten Aufnahmen klangen nach heutigen Maßstäben ein bisschen wie aus der Kartoffeltüte. Doch das dämpfte den Ethusiasmus von den Gründern Arno Klönne, Frank Werkmeister, Dieter Süverkrüp und Gerd Semmer kaum." (Zitat: Robert v. Zahn)

'pläne' - das war der Name einer antifaschistischen Zeitschrift der Bündischen Jugend in den dreißiger Jahren gewesen, gegründet von Eberhard Koebel, der 1934 nach England emigrieren musste. Die Nationalsozialisten verboten das Blatt. Ende der fünfziger Jahre wurde die Zeitschrift 'pläne' wieder belebt und entwickelte sich zu einem Sprachrohr der linken Bewegung. Es lag nae, sie zu ergänzen, um Buchpublikationen und auch um Schallplatten unter gleichem Namen. Dies geschah 1961. Lieder der Fränzösichen Revolution, gennant "Ca ira" (das geht ran) hieß die erste Schallplattenproduktion (Vinylsingle) in jenem provisorischen Tonstudio. Sie erschien in Single-Größe (17 cm), mit 33 U/min abzuspielen, wodurch auf einer Schallplatte vier bis acht Titel untergebracht werden konnten. Kurz darauf wurde die Single von Hanns Dieter Hüsch, "Carmina Urana, Vier Gesänge gegen die Bombe" nachgelegt. Mit "Lieder des europäischen Widerstandes gegen den Faschismus" erschien 1965 die erste Langspielplatte. Es kamen Künstler wie Fasia Jansen und Perry Friedman zu 'pläne'. Anfang der sechziger Jahre begleitete 'pläne' mit "Liedern gegen die Bombe" und "Ostersongs" die Demonstranten der Ostermärsche, weitere Künstler folgtem diesem Ruf mit Platten wie John Bernals "Welt ohne Krieg" oder Heinrich Hannovers "Opposition". 'pläne' zog nach Dortmund um und wurde professioneller. Am 1.Mai 1966 meldeten Werkmeister und Klönne 'pläne' als GmbH an. Wichtige Fixpunkte waren Ende der siebziger Jahre, als der Liedermacher Hannes Wader oder auch das Duo Zupfgeigenhansel (Deutsches Volkslied) unter Vertrag genommen wurden; oder als nach dem Putsch in Chile, Platten von Victor Jara, Inti Illimani und Quilapayun veröffentlicht wurden. In den achtziger Jahren wurde das Programm breiter. Die von 'pläne' quasi 'entdeckte' Weltmusik boomte, ebenso wurde der Jazz-Bereich ausgebaut.