Dieser Artikel befasst sich mit dem kirchlichen Brot, Hostie genannt. Für Informationen über den slowakischen Ort Hostie, bitte unter Hostie (Slowakei) nachschauen.

Der Ausdruck Hostie (v. lat.: hostia Opfertier) bezeichnet in den meisten christlichen Kirchen das zum Abendmahl bzw. zur Eucharistie verwendete Brot.
Ursprünglich handelte es sich dabei um Alltagsbrot, das von den Gläubigen zur Herrenmahlfeier mitgebracht wurde. Schon früh wurde es in besonderer Form gebacken und symbolisch gestaltet. Aus Angst, während der Verteilung könnten Partikel verloren gehen, ging man im Mittelalter zur Form der Oblaten (von lat. oblata "Opfergaben") über, die durch Oblateneisen teilweise reich verziert wurden.
In den meisten Liturgien wird die Hostie nach der Wandlung "Leib Christi" genannt, wobei zwischen den Konfessionen Uneinigkeit über die Art und Dauer der Wandlung besteht.
Der Brauch, bei der Eucharistie ungesäuerte Oblaten aus Weizenmehl und Wasser zu verwenden, entwickelte sich in der westliche Kirche im 11. Jahrhundert und wurde mit dem ungesäuerten Brot (der Matze) des jüdischen Paschamahls begründet. Dies löste den Azymenstreit mit der byzantinischen Kirche aus, der zu einer der unmittelbaren Ursachen für das Große Morgenländische Schisma von 1054 wurde.
Da sie aufgrund der so speziell gestalteten, oft mit Symbolen des Glaubens gestempelten Hostie ein magisches Missverständnis befürchtete, neigt die protestantische Abendmahlspraxis gegenwärtig teilweise wieder zur Hostie in Brotgestalt.
In der katholischen Kirche werden Hostien, die während eines Gottesdienstes nicht verzehrt wurden, im Tabernakel aufbewahrt. Dies ist Ausdruck der Auffassung, daß die Hostie nach der Wandlung tatsächlich Leib Christi ist und somit mit höchster Wertschätzung zu behandeln ist.
siehe auch: Oblaten, Konkomitanz