Prinz Eugen (Schiff, 1940)

Schwerer Kreuzer der deutschen Kriegsmarine
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Der schwere Kreuzer Prinz Eugen ist nach dem österreichischen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen benannt. Bereits in seiner Ausrüstungszeit in Kiel erhielt der Prinz Eugen Bombentreffer.

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Prinz Eugen vor der Fahrt in die USA
Prinz Eugen - ohne die Rohre des Turm Graz - im Panamakanal
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Bugtürme des Prinz Eugen
Prinz Eugen ankert im Bikini Atoll, Juni 1946
Prinz Eugen ankert im Bikini Atoll Juni 1946 - In Erwartung des Atombombentests
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Frontansicht einer Schraube des Prinz Eugen im Marineehrenmal Laboe
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Seitenansicht einer Schraube des Prinz Eugen im Marineehrenmal Laboe

Am 18. Mai 1941 lief der Prinz Eugen zusammen mit der Bismarck aus Gdynia (Gotenhafen) in die Ostsee aus. Das Ziel der beiden Schiffe war der Atlantik, um dort die feindlichen Geleitzüge anzugreifen. Der Verband wurde von englischen Schiffen angegriffen, wobei die HMS Hood durch die Bismarck versenkt wurde. Die Prinz Eugen konnte entkommen, musste für Instandsetzungen Brest anlaufen. In der Folge kam es zu mehreren Einsätzen in Landungsoperationen, unter anderem in Narvik.

Der Kreuzer ist die einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine, die den 2. Weltkrieg überstanden hat. Als Kriegsbeute fiel das Schiff an die Amerikaner. Am 1. Mai 1946 wurde das Schiff nach San Diego verbracht, ab 10. Mai 1946 nach Honolulu. Die Verbringung erfolgte mit Schleppern, weil zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Kessel arbeitete. Weitermarsch zum Bikini-Atoll, Marshallinseln, wo das Schiff eine Seemeile entfernt vom Nullpunkt des Atombombenversuchs verankert wurde. Das Schiff erlitt kaum Schaden. Am 25. Juli 1946 wurde eine Atombombe unter Wasser gezündet, wobei das Schiff allem Anschein nach keine Schäden, aber sehr starke Verstrahlung erlitt. Das Schiff wurde anschließend zum Kwajalein-Atoll geschleppt. Ab dem 16. Dezember 1946 setzte zunehmende Krängung nach Steuerbord ein, die immer stärker wurde, bis das Schiff dann am 22. Dezember 1946 kenterte. Der Deutsche Marinebund bemühte sich um Bergung und Rückführung einer Schiffsschraube. Die Verhandlungen wurden bis Ende des Jahres 1978 abgeschlossen, die Schiffschraube liegt vor dem Marineehrenmal in Laboe.

Technische Daten

Abmessungen

  • Verdrängung
    offiziell: 10.000 t
    tatsächlich (maximal): 18.960 t
  • Länge über alles: 207,7 m
  • Breite: 21,9 m
  • Tiefgang: 7,90 m
  • Leistung:
    Leistung an den Wellen: 110.000 PS
    Höchste erzielte Leistung 136.000 PS
    Höchstgeschwindigkeit: 32 kn über 3 Schrauben
    Höchste erzielte Leistung 33,5 kn, im Herbst 1940
  • Besatzung: bis zu 1548 Mann

Bewaffnung

  • Schwere Artillerie: 8 x 20,3 cm L/60 in 4 Doppeltürmen
  • Die Türme hatten folgende Bezeichnung:
    Vorn Turm A = Graz
    ein Deck höher Turm B = Braunau
    hinten ein Deck höher Turm C = Innsbruck
    hinten Turm D = Wien
    • Höchste Feuergeschwindigkeit 4,5 Schuss in der Minute
    • Reichweite der schweren Artillerie 360 hm = 36 km (mit Erhöhung auf 45°)
  • Munitionsbestand für schwere Artillerie
    • 320 Schuss 20,3 cm Sprenggranaten mit Kopfzünder (gegen leichte Ziele)
    • 320 Schuss 20,3 cm mit Sprenggranaten mit Bodenzünder (gegen leicht gepanzerte Ziele)
    • 320 Schuss 20,3 cm Panzersprenggranaten (gegen schwer gepanzerte Ziel)
    • 960 Schuss 20,3 cm Vor- und Hauptkartuschen
    • Turm B und Turm C je 30 Stück 20,3 cm Leuchtgranaten
  • Flugabwehr
    • 12 x 10,5 cm Schnell-Ladekanonen in 6 Doppellafetten von denen je drei auf jeder Schiffsseite
      • Reichweite gegen Seeziele: 170 hm = 17 km
      • Reichweite gegen Luftziele: 120 hm = 12 km
      • Feuergeschwindigkeit je Rohr: 15 Schuss pro Minute
      • Munitionsbestand: 6.200 Granaten die mit Zeitzünder gegen Luftziele und Kopfzünder gegen See- und Landziele verwendet werden.
    • 12 x 3,7 cm in 6 Doppellafetten
      • Feuergeschwindigkeit je Rohr 30 Schuss in der Minute
      • Munitionsbestand je Rohr 2.000 Schuss
    • 28 x 2 cm MK Doppellafetten
      • Munitionsbestand je Rohr: 3.000 Schuss Patronen mit Leuchtspur
    • 12 Torpedorohre (53,3 cm) in "Drillingssätzen"
      • Reichweite der Torpedos:
      • bei 30 kn, Laufstrecke 12 km
      • bei 40 kn, Laufstrecke 7 km
      • Schnellschuss 44 kn, Laufstrecke 5,8 km
      • Gefechtslandung 280 kg TNT
  • zusätzlich: drei Flugzeuge, 1 Katapult, Typ Arado 196
  • Wasserbomben
  • Nebelkannen am Heck
  • Nebelbojen zum Einsatz im Wasser
  • Schornsteinnebelanlage

Panzerung

  • Gürtelpanzer: 40 mm, teilweise 70 mm
  • Panzerdeck: 80 mm
  • Kommandoturm: 150 mm
  • Türme der Schweren Artillerie: 160 mm

Laufbahn des Prinz Eugen

Literatur