Viktor Schauberger (* 30. Juni 1885 in Holzschlag (Österreich), † 25. September 1958 in Linz), österreichischer Förster, Forscher und Erfinder. Durch intensive Naturbeobachtungen glaubte er zu tiefgreifenden Erkenntnissen über energetische Naturprozesse gelangt zu sein, aus denen er die so genannte Implosionstechnologie ableitete.
Von Anhängern der sog. „Freien Energie“ wird V. Schauberger neben N. Tesla und W. Reich stets als Paradebeispiel für ein unverstandenes und von dunklen Mächten verfolgtes Genie genannt. Aufgrund fehlender Unterlagen über V. Schaubergers Erfindungen und Entdeckungen ranken sich viele Mythen und Legenden um sein Leben und Lebenswerk.
Zweifel am Mythos Schauberger
Bei aufmerksamer Durchsicht der Schauberger-Biographie von C. Coats fallen viele Ungereimtheiten auf, die am Mythos Schauberger grundsätzlich zweifeln lassen. So findet man nicht nur widersprüchliche bibliographische Angaben. Bei Bedarf werden Schauberger Zitate frei erfunden oder entscheidende Ereignisse im Leben Schaubergers mit nachweislich falschen historischen Daten belegt.
Z.B. wird behauptet, dass der Österreicher Schauberger kurz nach Erscheinen seines Buchs Unsere sinnlose Arbeit (Wien, November 1933) im Jahr 1934, also 4 Jahre vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, „zu einer Audienz beim Reichskanzler nach Berlin zitiert“ worden sei, um mit Hitler u.a. den sog. Göring-Plan zu erörtern. An dieser Audienz habe Max Planck als wissenschaftlicher Berater teilgenommen, welcher kurz darauf „seiner Position als Geheimrat auf derbe Weise enthoben“ worden sei.
Laut den Akten der Reichskanzlei gab es nur ein einziges Planck-Hitler-Treffen. Dieses fand jedoch nicht 1934, sondern am 16. Mai 1933 statt, also rund ein halbes Jahr vor Erscheinen von Schaubergers Buch. Auch war der Gesprächsgegenstand ein völlig anderer. Und Planck wurde keineswegs kurz darauf irgendwelcher Positionen enthoben, sondern war bis 1937 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und bis Ende 1938 Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Siehe auch
Literatur
- Callum Coats: Naturenergien verstehen und nutzen. Viktor Schaubergers geniale Entdeckungen (1999), 459 Seiten, ISBN 3930243148
- Hans Kronberger, Siegbert Lattacher: Auf der Spur des Wasserrätsels - Von Vikor Schauberger bis Johann Grander (1997), 184 Seiten, ISBN 3901626018
- Olof Alexandersson: Lebendes Wasser (1999), 259 Seiten, ISBN 385068377X
- Helmuth Albrecht »Max Planck: Mein Besuch bei Adolf Hitler« - Anmerkungen zum Wert einer historischen Quelle. In: Helmuth Albrecht (Hrsg.): Naturwissenschaft und Technik in der Geschichte - 25 Jahre Lehrstuhl für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik am Historischen Institut der Universität Stuttgart, 1993, ISBN 3928186159, (Online-Version)