Unter Blendung versteht man eine vorübergehende Funktionsstörung des Auges, die durch ein Übermaß an Licht hervorgerufen wird. Sie macht es den Sehzellen unmöglich, ihren Sehpurpur ausreichend rasch zu regenerieren.
Normalerweise werden die Augen durch die Iris und die Lider bzw. Wimpern vor zuviel Licht geschützt. Die Iris (Regenbogenhaut) stellt eine "Blende" dar, die sich zwischen Hornhaut und Augenlinse befindet und sich bei zu hellem Licht rasch verengt. Auch das Schließen der Lider bzw. das Senken der Wimpern stellt einen sehr raschen Reflex dar, der in den meisten Fällen ausreichend schnell die blendende Lichtfülle reduziert.
Bei Nacht und sehr plötzlichem, künstlichem Lichteinfall - etwa im Straßenverkehr durch das Fernlicht entgegenkommender Autos - sind diese Reflexe zu langsam. Die Sehzellen (Zäpfchen und Stäbchen) können durch diese Überlastung mehrere Sekunden bis Minuten teilweise außer Kunktion kommen, insbesondere im zentralen Bereich des Gesichtsfeldes (genannt "scharfes Sehen", Fovea, Sehgrube bzw. "Gelber Fleck"). Man sieht dann an diesen Stellen statt des Bildes der Umgebung ein oder mehrere meist gelbliche Flecke, die nur langsam wieder kleiner oder matter werden. Sie hängen mit chemischen Regenerationsprozessen der Sehzellen zusammen und sind mit dem sog. "Nachbild" verwandt.
Die stärkste natürliche Lichtquelle, der Blitz, führt hingegen kaum zur Blendung. Erstens hat auch eine ganze Serie von Blitzen nur eine Dauer im Bereich von Millisekunden, zweitens blickt man nur selten so steil in den Nachthimmel, dass das Licht eines nahen Blitzes direkt in die Sehgrube fallen kann.
Als Blendung wird auch die gewalttätige Erblindung durch Stiche oder heftige Schläge in die Augen verstanden, die in der Antike oft als Strafe für verschiedene Delikte oder zum Unschädlichmachen von Feinden üblich war.
Im übertragenen Sinn bedeutet Blendung ein auffälliges, die eigenen Vorzüge betonendes Verhalten. Menschen dieses Verhaltensmusters werden auch als "Blender" bezeichnet.