Der Gewöhnliche Strandflieder (Limonium vulgare), auch Halligflieder genannt, ist eine sommergrüne, ausdauernde Pflanzenart aus der Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae). Seine Blüten werden von Insekten bestäubt. Bei den Nussfrüchten herrscht im Allgemeinen Windausbreitung vor. Der trockenhäutige Kelch bildet einen speziellen Saum, der als Flugapparat dienen kann.
Gewöhnlicher Strandflieder | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Limonium vulgare | ||||||||||||
Miller |


Wegen seiner auffälligen Blüten, die sich gut trocknen und in Trockensträußen verarbeiten lassen, ist er von Touristen ausgiebig gepflückt worden, wodurch er in seinem Bestand gefährdet ist. Deswegen steht er unter Artenschutz.
Der Gewöhnliche Strandflieder ist nicht näher mit dem Flieder verwandt.
Verbreitung und Schutz
Der Gewöhnliche Strandflieder ist eine kennzeichnende Pflanze der Salzwiesen. Sein Hauptvorkommen besitzt er in Salzpflanzenfluren. Er kann auch in Spalten im Spritzwasserbereich der Küstenschutzbauten vorkommen. Er bevorzugt salzhaltige, sandige, tonige oder schlickige Böden. In Deutschland kommt er nur an den Küsten und den vorgelagerten Inselnd der Nord- und Ostseeküste vor (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern).
Derzeit sind seine Bestände durch das Brachfallen und die ausbleibende Überflutung von Salzwiesen und Marschen bedroht. Deshalb wird die Pflanze auch in der Roten Liste der Gefäßpflanzen Deutschlands als gefährdet eingestuft. Die Art ist zudem durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt.
Der gewöhnliche Strandflieder gilt als Futterpflanze für die Raupe des Salzwiesen-Kleinspanners (Scopula emutaria), eine Art, die aufgrund ihrer besonderen Biotopansprüche eine geringe Bestandsdichte aufweist[1].
Die Verbreitung des Gewöhnlichen Strandflieders ist auf die litoralen, meeresnahen Bereiche von Europa beschränkt, wo seine Bestandsentwicklung derzeit konstant ist. Er ist die Charakterart der Pflanzengesellschaften der Atlantischen Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae).
Beschreibung
Der Gewöhnliche Strandflieder ist eine 20 bis 50 cm groß werdene Pflanze mit einem aufrechten und verasteten Stengel. Die Blütezeit ist von August bis September.
Sie besitzt etwas ledrige, ganzrandige, verkehrteiförmige Blätter von hellgrüner Farbe, die nach vorne spitz zulaufen. Diese bilden zumeist eine grundständige Rosette. An den Blättern werden über spezielle Hydathoden Salzkristalle ausgeschieden[2].
Die 5-zähligen, zwittrigen Einzelblüten bilden einseitswendige, doldenrispig angeordnete Ähren. In jeder Einzelblüte befindet sich ein oberständiger, einfächriger und fünfblättriger Fruchtknoten und 5 Staubblätter. Sowohl die Narben als auch der Pollen weisen einen Dimorphismus auf. Die Kronblätter sind miteinander verwachsen und sind meist blassblau- oder pink-violett gefärbt. Selten sind auch weisse Exemplare anzutreffen.
Der röhrige Kelch ist im trockenen Zustand trockenhäutig und dient der Frucht als Ausbreitungsorgan. Im Herbst bildet die Pflanze kleine Nussfrüchte aus, die vom Kelch umschlossen werden.
Einzellquellen
- ↑ Manfred Gerstberger:Die Schmetterlingsfauna der Salzstellen Deutschlands, Stand XI/ 2006[1], abgerufen am 11. März 2007
- ↑ Düll/Kutzelnick: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, 6. Auflage, Quelle & Meyer Verlag, ISBN 3-494-01397-7
Literatur
- Limonium vulgare bei Flora Web [2]
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. ISBN 3-8274-1496-2