NASCAR steht für National Association for Stock Car Auto Racing. Es handelt sich um die populärste Motorsportliga der USA, bei der 43 Tourenwagen meist in überhöhten Ovalen ihre mehrstündigen Rennen bestreiten.
Zu den Zeiten der Alkohol-Prohibition frisierten Schmuggler ihre Autos, woraus sich in den Südstaaten erste illegale Rennen entwickelten. 1947 gründete der Mechaniker Bill France die NASCAR-Organisation.
In den 1950er-Jahren wurden seriennahe Fahrzeuge der Fabrikate Chrysler, Chevrolet, Ford, Oldsmobile, Plymouth, Pontiac, Dodge und Buick mit sogenannten Stockblock-Motoren auf den klassischen Rund- bzw. Ovalkursen und einigen wenigen Straßenrennstrecken eingesetzt.
Die NASCAR-Motorentechnik wurde auf dem Stand der 1960er Jahre vereinheitlicht, es kommen weiterhin streng reglementierte V8-Motoren mit 5,7 Liter Hubraum, Vergaser und über Stößelstangen betätigten Ventilen zum Einsatz. Die heutigen Motoren der Chevrolet Monte Carlo, Ford Taurus und Dodge Intrepid entwickeln weit über 800 PS, werden aber auf Hochgeschwindigkeits-Ovalen aus Sicherheitsgründen auf ca. 450 PS gedrosselt. Der dumpf grollende, kraftvoll donnernde Klang dieser typisch amerikanischen Motoren trägt sicherlich zum Erfolg der NASCAR-Serie bei.
Die Kraftübertragung erfolgt konventionell durch ein handgeschaltetes unsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe und Heckantrieb. Dieses Konzept wurde bei den Basismodellen größtenteils durch Automatik und kleinere, quer eingebaute V6-Motoren mit Frontantrieb ersetzt.
Auch die Karosserien haben längst nur noch einige wenige oberflächliche Merkmale mit den aktuellen Serienmodellen gemein, denn Kühlergrill und Scheinwerfer sind nur aufgemalt. Das Standard-NASCAR-Fahrgestell besteht aus einem schweren Rohr-Rahmenchassis, über das inzwischen einheitliche Karosserieteile aus Aluminium und Kunststoff gestülpt werden, um Gleichheit bei der wichtigen Aerodynamik zu erzielen.
Die Saison beginnt Mitte Februar mit den berühmten Daytona 500 auf dem Daytona International Speedway in Florida, weitere Highlights sind das Coca Cola 600 auf dem Lowe's Motorspeedway bei Charlotte (North Carolina), das Brickyard 400 auf dem weltbekannten Indianapolis Motorspeedway und das EA Sports 500 auf dem Talladega Superspeedway.
Die Rennserie ist in den Staaten eine der populärsten Sportarten überhaupt, da sie - vermeintliche - Seriennähe zwecks Identifikation zeigt, akzeptable Eintrittspreise und ein relativ offenes Fahrerlager bietet. Manche Rennfahrerlegenden, wie z.B. Richard Petty mit 200 Siegen und sieben Meistertiteln oder der tödlich verunglückte Dale Earnhardt (ebenfalls 7 Titel), wurden wie Volkshelden verehrt. Selbst weniger erfolgreiche Rennfahrer haben hier eine Fangemeinde, wobei angesichts von Feldern mit 43 Wagen genügend Identifikationsfiguren anfallen. So gleichen die großen Rennen Volksfesten, wo mit Kind und Kegel gefeiert wird.