Allgemeines
Dies ist ein Album des britischen Musikers Mike Oldfield von 1999, das vom Titel und vom Cover her an frühere Werke der Tubular Bells-Reihe erinnert, inhaltlich aber nichts damit gemein hat.
Besonderheiten
Im Gegensatz zu den meisten Alben von Oldfield wartet The Millennium Bell mit einem großen Orchester, dem London Handel Chor und einem Gospel-Chor auf. Gota Yashiki, Schlagzeuger der Band Simply Red, hat auch Gastauftritte. Viele Stücke sind (im Gegensatz zu den fast durchgängig instrumentalen Tubular Bells-Alben) gesungen oder gesprochen; das Album versteht sich dabei als musikalische Reise durch die letzten zwei Jahrtausende.
Tracks
'Peace on Earth': Modernes Weihnachtslied, das die Geburt Christi thematisiert.
'Pacha Mama': Inspiriert von Oldfields Reise nach Peru, erinnert dieser Titel an die Inkas (Titel: Mutter Erde).
'Santa Maria': Musikalische Version der Entdeckung Amerikas 1492; die Santa Maria war das Schiff von Christopher Kolumbus.
'Sunlight Shining Through Cloud': Darstellung des Sklavenhandels mit einer gesprochenen Version des Lieds Amazing Grace.
'The Dodge's Palace' erinnert an die Zeit der Dogen in Venedig zwischen dem 7. und 18. Jahrhundert.
'Lake Constance': (dt.: Bodensee) Zeit der Romantik.
'Mastermind': Das bewusst an James Bond erinnernde Stück thematisiert die Zeit der amerikanischen Prohibition.
'Broad Sunlit Uplands': Der Name entstammt einer Rede Winston Churchills; das Stück beschäftigt sich mit dem Widerstand im zweiten Weltkrieg.
'Liberation' enthält Auszüge aus dem Tagebuch der Anne Frank und schlägt den Bogen zur Neuzeit.
'Amber Light' verkörpert klanglich die Hoffnung auf ein gutes neues Jahrtausend.
'The Millennium Bell': Amalgam aus den vorigen Stücken und neuen Dance-Motiven.
Konzert in Berlin
Oldfield führte das Album am Silvesterabend 1999 bei klirrender Kälte live in Berlin auf. Das Konzert ist auf DVD im Handel erhältlich. Überzeugte die großartige Lichtshow, so hinterlassen doch die Abschnitte, in denen deutlich Playback verwendet wurde, einen fahlen Nachgeschmack, auch wenn dies beim Konzert selbst wohl nicht so auffiel wie auf der DVD, wo zu erkennen ist, dass die Mundbewegungen der Sängerinnen des öfteren nichts mit dem Gehörten gemein haben.
Kritik
Der Titel sollte bewusst an frühere Erfolge erinnern, befremdete dann aber eher die Fans, da The Millennium Bell musikalisch in eine ganz andere Richtung geht. So bilden die 11 Tracks keine Einheit, sondern sind 11 Einzelstücke, die für Oldfields Verhältnisse sehr bombastisch klingen.
Website
www.mikeoldfield.com