Mahabharata

indisches Epos
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Das Mahabharata (महाभारत) ist zusammen mit dem Ramayana das bekannteste indische Epos. Es ist das zweitlängste literarische Werk der Welt (nach dem tibetischen Epos des Königs Gesar). Es hat mehr als 10'000 Verse. Der Titel kann mit “Grosses Indien" übersetzet werden. Das Werk ist Teil der Itihasa (die indische Bezeichnung für Epen), zusammen mit der Ramayana und anderen Werken.

In der Mahabharata steht: Was hier gefunden wird, kann woanders auch gefunden werden. Was hier nicht gefunden werden kann, kann nirgends gefunden werden. Swami Vivekananda nannte die Ramayana und die Mahabharata die Enzyklopediäen des Sanatan Dharma (Hinduismus).

Das Epos soll von Vyasa geschrieben worden sein.


Die Geschichte

Die Mahabharata ist in 18 Kapitel und ein Appendix unterteilt. Die Mahabharata ist neben der Hauptgeschichte voll von hunderten kleineren Episoden und Geschichten.

Die Hauptgeschichte beschreibt den Kampf der Kauravas mit den Pandavas, zwei verfeindeten Teilen aus derselben Königsfamilie. Vichitravirya hatte drei Söhne: Der älteste war Dhritarastra, der zweitälteste Pandu und der jüngste Vidura. Der blinde Dhritarastra, der älteste der drei Söhne, kann wegen seiner Blindheit den Thron nicht besteigen. Aber Pandu übertrug nichtsdestotrotz den Thron seinem blinden Bruder und zog sich mit seinen beiden Frauen Kunti und Madri in die Wälder zurück. Dort wurden ihm, bevor er starb, fünf Söhne geboren, die Pandavas: Yudhisthira, Bhima, Arjuna, Nakulam und Sahadava. Auch der blinde Prinz Dhritarastra, hatte Söhne (die Kauravas), und zwar einhundert, der älteste von ihnen hiess Duryodhana.

Ein grosser Teil der Geschichte geht um den Konflikt zwischen diesen Kauravas (den 100 Söhnen und ihren Verbündeten) und den Pandavas (die fünf Söhne und ihre Verbündeten). Die Kauravas schmieden den Plan, die Pandava-Brüder zu beseitigen, doch die Pandavas können entkommen, und streifen verkleidet als Priester und Sannyasins umher. In einem anderen Königsreich gewinnt Arjuna die Hand der Königstochter Draupadi. Als die fünf Söhne nach Hause kommen, sagt deren Mutter Kunti, sie sollen sich untereinander alles teilen. Da ein Befehl der Mutter nicht wiedersprochen werden darf, heiratet Draupadi nicht nur Arjuna, sonder alle fünf Söhne, obschon dies nicht Sitte ist, und trotz der Bedenken des Königs.

Im weiteren Verlauf der Geschichte besitzen die Pandavas und die Kauravas je ein Königreich. Die Kauravas organisieren ein Würfelspiel, in dem die Pandavas ihr gesamtes Königreich verlieren. Schliesslich müssen die Pandavas zwölf Jahre lang im Exil leben, und im dreizehnten Jahr müssen sie verkleidet unter den Menschen leben, werden sie aber im dreizehnten Jahr entdeckt, müssen sie noch einmal zwölf Jahre ins Exil. Falls sie nicht entdeckt werden, gehört ihnen das Königreich. Nach dreizehn Jahren, in denen die Pandavas unentdeckt leben, weigern sich aber die Kauravas, das Königreich abzutreten, und es kommt zu dem Krieg, auf den auch in der Bhagavad Gita hingewiesen wird.

Am Schluss der Geschichte gehen die Pandava Brüder mit ihrer Frau auf eine Pilgerreise. Yudhisthira's vier Brüder und Draupadi sterben unterwegs. Ein Hund folgt Yudhisthira auf dem ganzen Weg, bis zum Himmelstor. Dort wird er geprüft, und als sich herausstellt, dass er bei seiner Frau, seinen Brüdern, und dem Hund bleiben will, fällt sein menschlicher Körper von ihm ab, und er erlangt Moksha.


Alter des Epos

Es ist unsicher, wann dieses Epos geschrieben wurde. Die Schätzungen reichen von noch vor 5000 v. Ch. bis in die ersten Jahrhunderte n. Ch. In der Mahabharata kommt eine astronomische Begebenheit vor, die sich nur um 5500 v. Ch. zugetragen haben könnte. Am Ende des Epos, 35 Jahre nach dem Mahabharata Krieg, stirbt Krishna und es wird somit das Kali Yuga eingeläutet, dass nach allgemeiner Auffassung am 28. Februar 3102 v. Ch. begonnen hat.

siehe auch: Abhimanyu - Arjuna - Krsna