Theodor Heuss

deutscher Journalist und Politiker; MdR; 1. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
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Theodor Heuss
2 DM Münze

geb. 31. Januar 1884 in Brackenheim

gest. 12. Dezember 1963 in Stuttgart

Erster Bundespräsident der BRD.

Theodor Heuss studierte Kunstgeschichte und Staatswissenschaften in München und Berlin. 1905 promovierte er in München. 1908 heiratete er Elly Heuss-Knapp, mit der er einen Sohn hatte. Nach seinem Studium war er zunächst als politischer Redakteur tätig. So leitete er von 1905 bis 1912 für Friedrich Naumann die Zeitschrift Die Hilfe in Berlin. Von 1912 bis 1918 war er Chefredakteur der Neckarzeitung in Heilbronn. In Berlin betätigte er sich als Redakteur für die Wochenschrift Deutsche Politik. 1910 trat er in die Fortschrittliche Volkspartei ein, in der er sich bis 1918 engagierte. Von 1923 bis 1926 gab er die Zeitschrift Die Deutsche Nation heraus. Heuss war von 1924-1928 sowie von 1930-1933 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der er bereits seit 1918 angehörte. Ferner war er Abgeordneter des deutschen Reichstages. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1945/46 der erste Kultusminister in Württemberg-Baden. 1946 und 1947 lehrte er als Professor an der Technischen Hochschule in Stuttgart Geschichte. Als Mitbegründer der Demokratischen Volkspartei gehörte er 1946-1949 dem Landtag von Württemberg-Baden an.

1948 wurde Heuss zum Honorarprofessor an der TH Stuttgart berufen. Am 12. Dezember 1948 wurde auf dem Gründungsparteitag der Freien Demokratischen Partei zum Vorsitzenden in Westdeutschland und Berlin gewählt. Er setzte sich für den Zusammenschluss aller liberaler Parteien der westlichen Besatzungszonen ein. 1948 war er Mitglied des Parlamentarischen Rates mit erheblichem Einfluss auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Das gerade erworbene Bundestagsmandat legte er nieder, als er am 12. September 1949 gegen Kurt Schumacher von der Bundesversammlung ins höchste Staatsamt der Bundesrepublik Deutschland berufen wurde. 1954 ohne Gegenkandidat wiedergewählt, amtierte er bis zum 12. September 1959. Eine dritte Amtszeit, die eine Änderung des Grundgesetzes erforderlich gemacht hätte, lehnte er 1959 jedoch ab. Heuss prägte das Amt durch seine überparteiliche Amtsführung. Als Repräsentant der demokratisch-liberalen und kulturellen Traditionen Deutschlands vermochte er im Ausland Vertrauen für die Nachkriegsrepublik zu gewinnen. Seine Staatsbesuche trugen wesentlich zum Wachsen des Ansehens der jungen BRD im Ausland bei. Seit 1908 war er verheiratet mit Elly Heuss-Knapp (1881-1952), die 1950 das Müttergenesungswerk gegründet hatte. 1959 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Seit 1964 jährliche Verleihung des Theodor-Heuss-Preises für "beispielhafte demokratische Gesinnung".

Vorgänger:
-
Deutscher Bundespräsident Nachfolger:
Heinrich Lübke