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Jamaika

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jamaica
Jamaika
Flagge Jamaikas  
Details Details
Wahlspruch: "Out Of Many One People"
engl., "Aus vielen ein Volk"
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Kingston
Staatsform Parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt Königin Elizabeth II.
Generalgouverneurin Sir Howard Felix Hanlan Cooke
Ministerpräsident Percival James Patterson
Fläche 10.991 km²
Einwohnerzahl 2,6 Millionen
Bevölkerungsdichte 244 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich am 6. August 1962
Währung Jamaika-Dollar (JMD)
Zeitzone UTC -5 Stunden
Nationalhymne Jamaica, Land We Love
Kfz-Kennzeichen JA
Internet-TLD .jm
Vorwahl +1-876

Jamaika (engl.: Jamaica) ist ein selbständiger Inselstaat innerhalb des Commonwealth of Nations in der Karibik bei 18° 15' Nord und 77° 30' West gelegen. Die Insel liegt südlich von Kuba und westlich von Haiti.

Geschichte

Bevor Christoph Kolumbus als erster Europäer die Insel 1494 erreichte, siedelte dort bereits das um 700 v. Chr. eingewanderte Volk der Arawak.

1509 besetzte Spanien die Insel und nannte diese Santiago. Die Kultur der Arawak zerfiel, stark dezimiert durch Krankheiten, Kriege und Sklaverei. 1517 brachten die Spanier die ersten afrikanischen Sklaven auf die Insel. 1611 wurden erstmals mehr schwarzafrikanische als europäische Einwohner gezählt.

1655 besetzten englische Truppen die Insel, 1670 ging sie formell durch den Vertrag von Madrid in den Besitz Großbritanniens über. Der Sklavenhandel und die Zuckerplantagen machten Jamaika über 150 Jahre lang zu einem der wertvollsten Besitztümer der Welt. Die Insel war auch eine bedeutende Anlaufstelle für Freibeuter und Piraten, insbesondere in Port Royal, bevor die Stadt 1692 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Die Hauptstadt wurde damals nach Spanish Town verlegt, später wurde es in Kingston umbenannt. Das britische Parlament schaffte am 1. August 1834 die Sklaverei offiziell ab. Die Lebensbedingungen der befreiten Sklaven waren damals katastrophal, da sie zwar die Freiheit erlangt, dennoch aber keinen oder kaum Besitz hatten und die Ressourcen der Insel fest in der Hand der Europäer lagen. Die Wut und Verzweiflung der Menschen manifestierte sich im Oktober 1865 im Aufstand von Morant Bay, angeführt von William Gordon. Der Aufstand wurde von den Briten mit massiver Gewalt niedergeschlagen und Jamaika daraufhin zur Kronkolonie erklärt.

Im späten 19. Jahrhundert verlor Zucker an Bedeutung für den Handel und die Insel stellte teilweise auf den Anbau von Bananen um.

Jamaika erreichte in den 1930er Jahren etwas lokale politische Kontrolle, es gab Unruhen und Aufstände gegen die britische Politik und im Jahr 1938 wurde die People's National Party (PNP) gegründet. Die ersten Wahlen mit allgemeiner, für alle Bürger gleichen Wahlberechtigung fanden 1944 statt. Im Jahr 1958 schlossen sich Jamaika und neun weitere britische Gebiete in der Karibik zur Föderation der West Indies zusammen. Jamaika schied 1961 wieder aus dem Bund aus, da die Wähler die Mitgliedschaft ablehnten. Die Unabhängigkeit von Großbritannien wurde am 6. August 1962 erlangt, Jamaika ist seitdem freies Mitglied des Commonwealth. Der erste Premierminister war Alexander Bustamante von der Jamaica Labour Party (JLP).


Staatsoberhäupter

Regierungszeit Name Dynastie Lebensdaten
1837-1901 Viktoria I. Hannover 1819-1901
1901-1910 Edward VII. Sachsen-Coburg 1841-1910
1910-1936 George V. Windsor 1864-1936
1936 Edward VIII. Windsor 1894-1972
1936-1952 George VI. Windsor 1895-1952
1952- Elizabeth II. Windsor 1926-
Datei:Westindien und Zentral-Amerika (Doppelseitige Farbkarte).jpg
Die Karibik am Ende des 19. Jahrhunderts

Bevölkerung

Jamaika hat etwa 2,6 Millionen Einwohner. Neben der Amtssprache Englisch wird Jamaika-Kreolisch (auch Patois genannt) gesprochen. Religionszugehörigkeit: Protestanten 61,3% (Church of God 21.2%, Baptisten 8.8%, Anglikaner 5.5%, Seventh-Day Adventist 9%, Pentecostal 7.6%, Methodisten 2.7%, United Church 2.7%, Brethren 1.1%, Zeugen Jehovahs 1.6%, Moravian 1.1%), Römisch Katholisch 4%, andere (darunter am bekanntesten Rastafaris) 34,7%

Jamaica südlich von Kuba, Satellitenbild der NASA

Politik

Das Rechtssystem basiert auf englischem Common Law. Das letztinstanzliche Gericht ist der Justizausschuss des Privy Council in London.

Stimmrecht: ab 18 Jahre, allgemein

Parteien (engl. Namen): Jamaica Labor Party oder JLP; National Democratic Movement oder NDM; People's National Party oder PNP

Verwaltungsgliederung

Jamaika ist in drei Grafschaften (counties - ohne Verwaltungsrelevanz) eingeteilt, die sich ihrerseits in 14 (kreisähnliche) parishes gliedern:

  • Clarendon
  • Hanover
  • Kingston
  • Manchester
  • Portland
  • Saint Andrew
  • Saint Ann
  • Saint Catherine
  • Saint Elizabeth
  • Saint James
  • Saint Mary
  • Saint Thomas
  • Trelawny
  • Westmoreland

Geografie

Höchster Punkt ist die Blue Mountain Peak mit 2.256 m, der Tiefpunkt liegt in der Karibik bei 0 m. Die Landschaft der Insel ist überwiegend von Bergland mit schmalen Ebenen entlang der Küsten gekennzeichnet. Das vorherrschende Klima auf Jamaika ist tropisch heiß.

Orte in Jamaika

Wirtschaft

Die wichtigsten Exportgüter sind Aluminium und Bauxiterz, sowie Zuckerrohr, Bananen, Rum und Canabis. Die wichtigsten Industriezweige sind der Tourismus, Textilien, die Lebensmittelverarbeitung, die Alkoholherstellung aus Rohrzucker sowie die Baustoff- und Papierindustrie.

Sexualiät

Jamaika weist noch ein erfrischend gesundes Verhältnis zur Homosexualität auf. So wird gemäss Artikel 76 des Gesetzes über "Straftaten gegen die Person" Analverkehr als "abscheuliches Verbrechen der Sodomie (buggery)" mit bis zu 10 Jahren Gefängnis, verbunden mit schwerer Zwangsarbeit, geahndet. Akte körperlicher Intimität zwischen Männern werden nach Artikel 79 mit bis zu 2 Jahren Haft bestraft, verbunden mit der Möglichkeit, zu schwerer Zwangsarbeit verurteilt zu werden. In jamaikanischen Reggae-Songs wird darüber hinaus gemäss der Rastafari-Ideologie der Abscheu gegenüber Homosexuellen deutlich.


Berühmte Jamaikaner

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