Empyrium | |
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Gründung: | ca. 1994 |
Auflösung: | 2002 |
Genre: | früher: atmosphärischer Metal mit verschiedenen Einflüssen später: „Dark Folk“ |
Herkunft: | Hendungen (Deutschland) |
Label: | Prophecy Productions |
Website: | http://www.empyrium.de/ |
Gründungsmitglieder | |
E-Gitarre, Akustikgitarre, Bass, Gesang, Schlagzeug, Perkussion: |
Markus Stock alias Ulf Theodor Schwadorf |
Synthesizer: | Andreas Bach (bis 1999) |
Gast- und Sessionmusiker | |
Flöte, Cello: | Nadine Stock (früher: Mölter) auf allen Alben vertreten |
Geige, Bratsche: | Susanne Salomon auf dem Album Weiland |
Cello: | Julia Hecht auf dem Album Weiland |
Fagott: | Horst Faust auf dem Album Weiland |
Letzte Besetzung | |
Akustikgitarre, Bass, Mellotron, Gesang, Schlagzeug, Perkussion: |
Markus Stock alias Ulf Theodor Schwadorf |
Gesang, Flügel: | Thomas Helm (seit ca. 1999) |
Empyrium war eine deutsche Band, die, 1994 gegründet, zuerst atmosphärischen Metal mit Einflüssen aus verschiedenen Subgenres wie dem Black Metal oder der Folkmusik spielte, ab dem dritten Album aber am ehesten dem „Dark Folk“[1]-Genre zugerechnet werden konnte. Textlich verarbeitete die Band das Thema Naturmystik. Die Lyrics zu den Liedern sind bis auf das letzte Album, wo deutsche Texte vorherrschen, in, zum Teil archaisch wirkendem Englisch gehalten.
Geschichte
Die Idee zur Gründung einer eigenen Band entstand, als Markus Stock und Andreas Bach Ende 1993, Anfang 1994 bei der Death-Metal-Band „Impurity“ ausstiegen, nachdem Markus Stock mehr Elemente des Black Metal in die Band einfließen lassen wollte, seine Bandkollegen aber weiterhin am Death Metal festzuhalten gedachten, und nur Andreas Bach die Idee unterstützte[1].
Der Name der Band entstand im Sommer 1994. Er wurde vom Namen der EP Symphonaire Infernus Et Spera Empyrium der britischen Doom-Metal-Band „My Dying Bride“ inspiriert und war in der Kosmologie des Mittelalters (als Empyreum) der Name der äußersten Sphäre des Himmels, der Sitz Gottes und der Engeln[1].
Im Dezember 1994 wurde die erste Demo-Kassette ...der wie ein Blitz vom Himmel fiel... eingespielt, die sich musikalisch vom rohen Black-Metal-Stil der Lieder, die das Duo vorher geschrieben hatte, deutlich unterschied[1]. Durch dieses Demo auf „Empyrium“ aufmerksam geworden, bot Martin Koller vom damals erst neu gegründeten Label Prophecy Productions der Band einen Plattenvertrag an, welche diesen unterzeichnete[2].
Das Debüt-Album der Band, A wintersunset..., wurde dann im Jänner 1996 eingespielt und im Juni des selben Jahres über Prophecy Productions veröffentlicht. Markus Stock war zu jenem Zeitpunkt 17 Jahre alt[3], und zudem war es das erste Album überhaupt, das Prophecy Productions veröffentlichte[2]. Ein Jahr später, 1997, erschien das Album Songs of Moors and Misty Fields, wiederum beim gleichen Label. Im Februar 1999 wurde das dritte Studio- und erste reine Akustikalbum Where at Night the Wood Grouse Plays im Klangschmiede Studio E, einem von Markus Stock im November 1998 eröffneten Studio, aufgenommen. Auf diesem Album wirkte erstmals Thomas Helm mit, der dafür einige Gesangslinien beisteuerte.[1]
Im gleichen Jahr erfolgte die offizielle Trennung von Andreas Bach. Diese geschah unter anderem auf Grund von Differenzen zwischen Markus Stock und Andreas Bach in den Vorstellungen, wohin sich „Empyrium“ entwickeln sollte. Während Markus Stock die Band, die nach Aussagen von Markus Stock eher ein Projekt, denn eine vollwertige Band war [1], noch stärker in eine atmosphärischere Richtung lenken wollte, so gedachte Andreas Bach, „Empyrium“ in eingängigere und Rock-lastigere Bahnen zu steuern.[1] Als Ersatz für ihn wurde Thomas Helm zu einem vollständigen Mitglied.
Zum Jahreswechsel 2000 auf 2001 wurde das vierte und letzte reguläre Album aufgenommen. Die Instrumentierung war wie schon bei Where at Night the Wood Grouse Plays für ein Akustikalbum ausgelegt. Zudem spielten einige Gastmusiker Instrumente wie das Fagott oder die Geige. Neben Markus Stock komponierte bei diesem Album auch Thomas Helm einige Stücke. Weiland, so der Name des Albums, erschien im Jahr 2002, zuvor wurde jedoch noch eine EP mit dem Titel Drei Auszüge aus Weiland herausgebracht.
Nach der Veröffentlichung von Weiland löste Markus Stock das Projekt „Empyrium“ auf, jedoch wurde im Jahr 2006 ein musikalischer Rückblick auf die Geschichte „Empyriums“ unter dem Titel A Retrospective... veröffentlicht. Diese CD enthält neben verschiedenen Stücken aus den einzelnen Alben auch zwei unveröffentlichte Lieder, sowie eine englisch- und deutschsprachige Biographie zu „Empyrium“ im Booklet.
An allen Studioalben war auch Nadine Stock (geb. Mölter) beteiligt, die zuerst die Freundin von Markus Stock war und später dessen Ehefrau wurde. Obwohl über die ganze Dauer des Projektes „Empyrium“ an diesem beteiligt, so wird sie nur sporadisch als vollwertiges Mitglied der Band genannt (zum Beispiel im Booklet des Albums Songs of Moors and Misty Fields), häufiger als Sessionmusikerin (zum Beispiel in den Booklets der Alben A wintersunset... und Weiland).
Stil
Musik
Ursprünglich als Black-Metal-Band gegründet, entwickelte sich „Empyrium“ schon mit dem ersten Album in Richtung eines atmosphärischeren, melodischeren Stils weiter[1]. So sind auf A wintersunset... neben E-Gitarren und den für den Black Metal typischen Screams auch Akustikgitarren und klarer Gesang zu hören. Während Songs of Moors and Misty Fields noch ähnlich, technisch jedoch ausgereifter, klang, so vollzog sich zum dritten Album Where at Night the Wood Grouse Plays hin ein Wandel in eine rein akustische Richtung. Ein maßgeblicher Einfluss für den Entscheid, in diese Richtung zu gehen, war das Akustikalbum Kveldssanger der norwegischen Band „Ulver“[1]. Stefan Belda, der Autor der Biographie, zitiert in dieser Markus Stock zu dem Thema:
„‚Ohne Kveldssanger hätte es mit Sicherheit kein Empyrium-Akustik-Album gegeben‘, ist sich Markus heute sicher.“
Das letzte Album Weiland war ebenfalls ein akustisch gespieltes Album. Musikalisch, sowie lyrisch teilte es sich jedoch in drei Themenbereiche, „Heide“, „Wald“ und „Wasser“, die dementsprechend unterschiedlich instrumentiert worden waren, je nachdem welches Thema Markus Stock mit den jeweiligen Instrumenten verband. So stehen beim dritten Kapitel von Weiland, Wassergeister, zum Beispiel Pianoklänge im Vordergrund.[1]
Texte
Lyrisch behandelt „Empyrium“ den Themenbereich der Naturmystik und jenen, der Sagen- und Märchenwelt. Während bei den ersten drei Alben auch noch stärker der Faktor Melancholie eine Rolle spielte - ein Paradebeispiel dafür ist das Lied Ode to Melancholy am zweiten Album -, so trat dieser bei Weiland im Vergleich zur Naturthematik stärker in den Hintergrund.
Die Texte auf den ersten drei Alben wurden durchgängig in englischer Sprache verfasst, während Weiland ausschließlich deutschsprachige Texte beinhaltet.
Ulf Theodor Schwadorf
Auf Where at Night the Wood Grouse Plays trat Markus Stock erstmals unter seinem Pseudonym „Ulf Theodor Schwadorf“ auf, da er eine Trennung zwischen der Privatperson Markus Stock und seiner künstlerischen Facette vornehmen wollte. In einem Interview im Legacy-Magazin sagte er dazu folgendes:
„Für mich ist es sehr wohl wichtig Künstler und Privatperson voneinander zu trennen. Wen interessiert es auch was ich außerhalb von Empyrium für ein Mensch bin? Das tut meiner Meinung nach nichts zur Sache, denn es hat nichts mit meinem künstlerischen Ausdruck zu tun. Empyrium stellt lediglich meine Faszination für die Stimmungen der Natur und der Märchen- und Sagenwelt dar - also eine Seite meiner Persönlichkeit. Außerhalb davon bin ich nicht der romantische, melancholische Chorknabe für den mich viele halten, sondern ein, manchmal nachdenklicher doch öfter noch humorvoller und exzessiv (in allen Belangen) lebender Mensch.“
Dieses Pseudonym führte, bzw. führt Markus Stock zum Teil auch in den anderen Bands neben „Empyrium“, bzw. den Nachfolgerbands dieser, wie zum Beispiel bei „Sun of the Sleepless“ oder „The Vision Bleak“. Bei der Band „Noekk“ hingegen, wo er wieder mit Thomas Helm zusammenarbeitet, trägt er das Pseudonym „F. F. Yugoth“, während Thomas Helm unter dem Namen „Funghus Baldachin“ auftritt[5].
Diskographie
- ...der wie ein Blitz vom Himmel fiel... (Demo, 1995)
- A wintersunset... (Album; Prophecy Productions, 1996)
- Songs of Moors and Misty Fields (Album; Prophecy Productions, 1997)
- When at Night the Wood Grouse Plays (Album; Prophecy Productions, 1999)
- Drei Auszüge aus Weiland (EP; Prophecy Productions, 2002)
- Weiland (Album; Prophecy Productions, 2002)
- A Retrospective... (Best of; Prophecy Productions, 2006)
Weblinks
Fußnoten und Quellennachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Biographie „Empyriums“; in: „Empyrium“: A Retrospective...; Prophecy Productions, 2006
- ↑ a b Interview mit dem Labelgründer Martin Koller im „Trierschen Volksfreund“ (Zugriff: 24.02.2007)
- ↑ Interview mit Markus Stock zum Album Weiland (Zugriff: 24.02.2007)
- ↑ Verfügbar auf der Homepage „Empyriums“ (Zugriff: 24.02.2007); Original auf der Homepage des Legacy-Magazins: Interview (Zugriff: 24.02.2007)
- ↑ Die Band „Noekk“ bei Prophecy Productions (Zugriff: 24.02.2007)