Die Bengler (auch Bengeler- oder Klüppelgesellschaft) war ein deutscher Ritterbund des rheinischen und westfälischen Adels.
Die Bengler wirkten Ende des 14. Jahrhunderts und sind benannt nach ihrem Wappen, das einen silberfarbenen Knüppel (auch Bengel) darstellt.
Der Bund wurde von Friedrich von Padberg, Kurt Spiegel zum Desenberg und Rabe von Canstein 1391 gegründet, nachdem die Zweite westfälische Rittergesellschaft aufgelöste wurde. Die Gründung der "Bengeler" ging auf die Initiative des mainzischen Landvogtes Kurt Spiegel zum Desenberg zurück, der damit vermutlich Unterstützung für die Auseinandersetzung zwischen dem Erzstift Mainz und der Landgrafschaft Hessen organisieren wollte. Folgerichtig nahm der Mainzer Erzbischof Konrad II. von Weinsberg die "Bengeler" unmittelbar nach ihrer Gründung in seinen Schutz und verbündete sich mit ihnen.
Die Bengeler (ohne Kurt Spiegel zum Desenberg) bekämpften den Bischof Ruprecht von Berg von Paderborn. 1391 wurde Padberg mit 48 Mann gefangen, jedoch gegen Lösegeld wieder freigelassen. Dem folgte eine Ausweitung der Fehde, in deren Verlauf die Gegend um Padberg vom Paderborner Bischof vollständig verwüstet wurde.
Bengler ist auch ein früh veralteter Name für die Flagellanten.
Literatur
- Rüther, Josef: "Heimatgeschichte des Kreises Brilon". Münster, 1956. S.177
- Kruse, H.: Artikel "Bengeler", in: Ritterorden und Adelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Deutschland. Ein systematisches Verzeichnis, Kruse, H., Paravicini, W., Ranft, A.(Hg.), Frankfurt 1991, S. 149-155.
- Decker, Rainer: "Raubritter im Paderborner und Corveyer Land", Heimatkundliche Schriftenreihe 37. Paderborn, 2006. S. 23 ff.
- Landau, Georg: "Die Ritter-Gesellschaften in Hessen während des 14. und 15. Jh.". Kassel, 1840, S. 87-88.
- Die Chroniken des Wigand Gerstenberg von Frankenberg, bearbeitet von H. Diemar, in Veröffentlichungen der Hist. Komm. für Hessen und Waldeck VII, 1. Marburg, 1909.
- Die Limburger Chronik des Tilemann Elhe von Wolfhagen, herausgegeben von Karl Reuss. Limburg/Lahn, 1961.