Bürs

Gemeinde im Bezirk Bludenz, Vorarlberg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. März 2007 um 14:44 Uhr durch 193.170.142.100 (Diskussion) (Geografie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Lage in Österreich
Basisdaten
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bezirk Bludenz (BZ)
Fläche: 24,62 km²
Einwohner: 3.162 (Stand: 31. Dezember 2002)
Höhe: 570 m ü. A.
Postleitzahl: 6706
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennziffer: 80106
Verwaltung: Gemeindeamt
6706 Bürs
Offizielle Website: http://www.buers.at
Politik
Bürgermeister: Helmut Zimmermann (SPÖ)
Gemeinderat: 24 Mitglieder:

Wahl 2005: 14 SPÖ, 9 ÖVP
1 FPÖ, n.k. Andere

Wahl 2000: 11 SPÖ, 7 ÖVP
1 FPÖ, 5 Andere

Die Gemeinde Bürs liegt auf 570 Metern Höhe und gehört zum Bezirk Bludenz in Vorarlberg.

Geografie

Das Gemeindegebiet liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, in einer Höhe von 555-2643 m ü. M. und hat eine Fläche von 24,6 km². 46,0 % der Fläche sind bewaldet, 16,0% der Fläche Alpen.

Außerdem ist das dass Größte Kaff der Welt geht ja nie da hin

Politik

Der Gemeinderat besteht aus 24 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2005 ist:

  • SPÖ: 14 Sitze,
  • ÖVP: 9 Sitze,
  • FPÖ: 1 Sitz.

Bürgermeister ist Helmut Zimmermann (SPÖ).

Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 3.105.414 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 7.120.119 €. Der Schuldenstand betrug 2001 4.867.961 €.

Geschichte

 
Gotischer Altar in der Martinskirche

Das Dorf "Puire" mit Kirche wurde bereits um 820-830 erwähnt. Im Mittelalter dürfte in Bürs auch Eisenbergbau eine gewisse Rolle gespielt haben (1355 urkundlicher Hinweis auf den "Ysenberg zu Bürs"). Im Gebiet von Bürs waren auch zwei Burgen entstanden, die Feste Bürs (um 1405 zerstört) und die Burg Holenegg (später Schloss Rosenegg). 1548 wurde Bürs durch Abtrennung von Bludenz selbständige Gemeinde. Zu diesem Zeitpunkt gehörten auch noch die heute selbständigen Gemeinden Bürserberg und Brand zum Gemeindegebiet. Der Ort war früher wiederholt von Hochwasserkatastrophen betroffen, z. B. 1762 und 1910 durch den Alvierbach. Ab 1804 führten große Murabgänge im Schesatobel zum größten Murbruch Europas; der Abriss ist heute noch weithin sichtbar. Durch umfangreiche Wildbachverbauungen seit der Jahrhundertwende ließen sich die Gefahren soweit eindämmen, dass sich die Besiedlung nach 1950 zum Schesatobel hin ausdehnen konnte. Zwischen 1951 und 1991 hat sich der Häuserbestand von Bürs mehr als verdoppelt. 1969 entstand auf Bürser Gemeindegebiet ein Teil der Arlbergschnellstraße. In den siebziger Jahren erhielt der Ort eine neue Pfarrkirche, ein Schul-, ein Sport- und ein Einkaufszentrum, 1987 ein neues Gemeindezentrum. 1991 Neuanlage der Brandnerstraße als Ortsumfahrung.


(Quelle: Statistik Austria[1])
Volkszählung 1971198119912001
Einwohner 2.7752.7992.9543.115

Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 3.162 Einwohnern. Der Ausländeranteil lag 2002 bei 14,5%.

Wirtschaft

Durch Vermurung der besten Böden auf dem Schesatobel-Schwemmkegel wurde die Landwirtschaft zu Beginn des 19. Jhdt. hart betroffen. Die Ansiedlung von Industrie war daher gerade zu dieser Zeit sehr willkommen. 1826 Gründung der Spinnerei Getzner, Mutter & Cie.; inzwischen weiterentwickelt mit Buntweberei und Gründung von Getzner-Chemie. Entwicklung zum relativ wohlhabenden Industriedorf auch durch Ansiedlung mehrerer kleinerer Industrie- und Gewerbebetriebe verschiedener Branchen im ursprünglichen Weideland zwischen Bludenz und Bürs. Außerdem Vermehrung der Handelsgeschäfte (seit 1976 mit Interspar). Im Elektrizitäts-Fernverkehr ist Bürs mit zwei Umspannwerken ein Hauptknotenpunkt.

Am Ort gab es im Jahr 2003 74 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 1.012 Beschäftigten und 123 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.379.

Landschaftliche Besonderheiten

 
Bürser Schlucht

In der teilweise durch einen Wandersteg erschlossenen Bürser Schlucht am Eingang des Brandnertales kann eine einzigartige eiszeitliche Landschaftsgestaltung (Bürser Konglomerat, Moränen, Findlinge) besichtigt werden. Das Berggebiet hat noch einen weitgehend unversehrten Charakter und eine ungewöhnliche Biotopvielfalt (z. B. Großbiotope Ochsenälpele-Nonnenalpe und Sarotlatal).

Bemerkenswerte Bauten

  • Schloss Rosenegg (mittelalterliche Burganlage mit späteren Um- und Zubauten; bewohnt)
  • Alte Pfarrkirche (gotischer Bau des 15. Jhdts., 1768 barockisiert, im 19. Jhdt. vergrößert)
  • Friedenskirche (1968-1973)
  • Einzelne bemerkenswerte Walgauhäuser (auch alte Doppelhäuser) sowie Industriebauten des 19. Jhdts. (Spinnerei und Weberei der Textilwerke Getzner und Arbeiterwohnhäuser)
  • Lünerseefabrik: Diese liegt am Ortseingang zwischen Zimbapark und Lünerseepark. Das Gebäude beheimate bis in die 1980er Jahre die Weberei der Firma Getzner. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Ortsansichten

Bild No 1 [1] Bild No 2 [2] Bild No 3 [3] Bild No 4 [4]


  1. Bevölkerungsentwicklung von Bürs. (PDF)